Von Anja Aubert (@Frau_Foil)
Als ehemalige SUpperin und inzwischen seit Jahren sehr angefressene Foilerin lag es auf der Hand, dass ich meine zwei Passionen vereinen möchte.

Weiter kommt hinzu, dass ich beim Pumpfoilen am liebsten die Kursschiff-Welle surfe. Bereits beim SUPpen war ich nie die Langstrecken-Paddlerin, sondern hatte immer mehr Spaß und Motivation für Sprints und Technical Races mit vielen Bojen-Turns. Früher waren wir in den Ferien jeweils mit den SUP Surf Boards in den Wellen.
Der größte Nachteil beim Pumpfoilen / Wake Thieving ist, dass wenn man mitten im See stürzt, man zurückschwimmen muss. Mit dem SUP Foil Board kann ich nun einfach wieder hoch auf Foil paddeln oder gemütlich zurück zum Ufer paddeln. Dies schätze ich vor allem im Winter bei 4 Grad kaltem Wasser 😜
Als eher kleine und leichte Frau war ich länger auf der Suche nach einem geeigneten Downwind-Board. Letzten November durfte ich das ACE Lightning (7.5*15″; 83L) von Starboard testen, und es war Liebe auf den ersten Paddelschlag. Dieses Board war für mich ein Game Changer. Damit schaffte ich ziemlich schnell den Flatwater Paddle-Up-Start, und ich ging von nun an mit diesem Board zur Kursschiff-Welle. Dies ist sozusagen mein Flachwasser- und Ohne-Wind-Downwind-Training. Ich wohne am Zürichsee und wir sind leider nicht mit gutem Wind gesegnet. Auf dem Neuenburgersee gibt es regelmäßig gute Downwind-Bedingungen. Dieser See ist jedoch pro Weg gute zwei Stunden entfernt. Leider schaffe ich es neben der Arbeit und Family Duties nur sehr selten an diesen See.

Ich konnte inzwischen drei Mal in El Médano auf Teneriffa Downwind-Erfahrungen sammeln. Das erste Mal war ich bei Lukas Schuler @Foilonly in einem Camp. Schnell merkte ich, dass mir meine SUP-Vergangenheit extrem hilft. Ich stehe relativ sicher auf dem Board und weiß, wie man mit dem Paddel umgeht. Kombiniert mit dem Flatwater Paddle-Up kam ich dann auch schnell auf die ersten Downwind-Wellen. Was mir am meisten Mühe bereitet, ist, die Wellen lesen zu können, damit ich über längere Zeit auf dem Foil bleiben kann.
Vor drei Monaten hörte ich vom Foilfest in Barcelona. Ich wollte unbedingt dorthin, um ein Downwind-Race als Zuschauerin erleben zu können und unter Gleichgesinnten zu sein. Wir planten also zehn Tage Ferien in der Nähe. Bereits vorab war ich mit Xavi Masde vom Windparadise Shop in Kontakt. Er zeigte uns den Kurs und wir gingen während seiner Mittagspause zusammen aufs Meer.

Er meinte dann, dass ich doch am Race mitmachen solle. Ich war extrem verunsichert, gab mir aber einen Ruck, nach fünfjähriger Rennpause wieder einmal an den Start zu gehen.
Und es war die beste Entscheidung und ich bin Xavi extrem dankbar, dass er mich motiviert hatte.
Obwohl ich zwischen den Weltklasse-Frauen Olivia Piana, Iballa Moreno und Montse Solé eine kleine Binnen-Flachwasser-Paddlerin bin, wurde ich von der ganzen Downwind-Familie extrem herzlich aufgenommen. Die Passion mit 45 Startern zu teilen, war genial. Das Rennen ging von Arenys de Mar 18 km nach Premià de Mar. Leider hatten wir Nordwind und Crossswell – also extrem schwierige Bedingungen. Vor allem mit dem Crossswell kam ich als Seen-Paddlerin überhaupt nicht klar. Bei uns gibt es immer nur Windwellen. Ich war überfordert, eine geeignete Linie im Meer zu finden, und schaffte in der maximalen Zeit leider nur gute 13 km.

Als ich nach zwei Stunden vom Boot eingesammelt wurde, war ich kurz sehr enttäuscht. Ich wollte weitermachen. Je länger ich im Meer war, desto besser fühlte ich mich. Zurück an Land und unter den anderen Teilnehmern fühlte ich mich schnell wieder besser. Ich war beeindruckt, wie viel Zuspruch und Lob ich von den Männern und Frauen erhielt. Kurz nach dem Rennen besprach man sich für die nächsten Downwinder an den Folgetagen. Ich spürte, dass wir alle die Passion teilen.
Inzwischen bin ich einfach stolz auf mich, dass ich trotz wenig Downwind-Erfahrung im Meer an den Start ging. Ich habe definitiv Blut geleckt und werde hoffentlich bald wieder die Gelegenheit kriegen, im Meer zu üben. In der Zwischenzeit wird man mich wieder auf den Seen antreffen. Ein Ziel ist es nun, mit kleineren Foils zu üben, damit ich weniger Kraft benötige bei längeren Pump-Sektionen.
Ich bin so dankbar, dass ich von der Community so lieb aufgenommen wurde und viele Tipps erhielt. Ich fühlte mich super. Obwohl ich nun seit ein paar Tagen wieder zu Hause bin, bin ich immer noch in der Downwind-Bubble.
Unter dem Strich muss ich aber einfach – wie alle – Stunden auf dem Wasser verbringen und lernen, die Wellen zu lesen.

Anja ist passionierte Foilerin und seit den Anfangsstunden dabei. Ihr könnt Frau_Foil auf Instagram folgen.
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