DKV SUP Rennpass Interview mit dem SUP Ressortleiter

Ende März sorgte die Meldung des DKVs, einen SUP Rennpass einzuführen zu Diskussionen. Wir hatten mit dem Stand Up Magazin darüber berichtet. Nun haben wir ein Interview mit Thomas Hanke-Hanel bekommen wo wir Klarheit schaffen.

Aloha Thomas,
vielen Dank für deine Zeit. Wir haben in letzter Zeit einiges vom DKV und auch vom ICF gelesen. Ein Thema, das besonders im Fokus stand, war der DKV-Rennpass. Bevor wir aber darauf eingehen, kannst du dich bitte kurz als Ressortleiter SUP vorstellen?

Zum SUP hat mich meine Frau im Jahr 2015 gebracht, denn zu dieser Zeit waren unsere Kids noch klein und der Bergsport nur bedingt machbar. Sie hat mich einfach zum Ausprobieren animiert und einen Schnupperkurs gebucht – damit war der Grundstein gelegt.

Schnell habe ich Gefallen am SUPen gefunden und wenig später auch die ersten Rennen – damals noch auf einem iSUP – mitgepaddelt. Mein erstes großes Rennen war das Lost Mills – 1st European Inflatable SUP Race im Jahr 2017. Ein einmaliges Erlebnis!

Über die Jahre bin ich mit dem Sport immer vertrauter geworden. So kam es auch, dass ich erst die Ausbildung zum Instruktor und wenig später eine Trainerausbildung absolviert habe. Schließlich bin ich dann beim DKV als Ressortleiter SUP-Leistungssport gelandet.


Danke für die Einführung. Nun zum Stein des Anstoßes: Der DKV-Rennpass.
Ich glaube, es gab einige Missverständnisse bei der ersten Meldung. Kannst du uns erklären, wie es zu der Idee kam?

Die Idee des Rennpasses ist nicht neu und wurde bereits von meinen Vorgängern immer wieder diskutiert. Letztendlich galt es, das Thema neu anzugehen und den Rennpass auf den Weg zu bringen. Mit der Einführung des Rennpasses (auch Registrierung genannt) wollen wir dem SUP-Leistungssport – angelehnt an andere Sportarten – ein gewisses Format geben, Antidopingbestimmungen sowie die Wettkampfregeln anerkennen und die Startrechte regeln.

Auf der Website kanu.de unter dem Bereich SUP haben wir die Beweggründe ausführlich zusammengefasst. Übrigens ist ein Rennpass bzw. Sportlerpass im Leistungssport nichts Neues – so etwas gibt es bereits im Kanusport, im Fußball, in der Leichtathletik, im Klettersport und vielen anderen Disziplinen.


Ich glaube, viele Leute haben Angst, dass dieser Pass sie von einer spontanen Teilnahme an einem SUP-Rennen abhält.
Kannst du unseren Leser*innen kurz erklären, warum sie sich keine Sorgen machen müssen?

Dazu gibt es überhaupt keinen Anlass. Jeder kann an Rennen teilnehmen – auch ganz spontan. Auch bei einer Deutschen Meisterschaft ist die Teilnahme offen. Allerdings werden die Titel Deutscher Meister / Deutsche Meisterin nur an registrierte Sportlerinnen verliehen. An dieser Stelle verweise ich gerne noch einmal auf unsere Website.


Ah, das ist gut zu wissen – also betrifft das nur DKV-Deutsche Meisterschaften und ICF-Rennen.
Das heißt, wenn ich an einem ICF-Rennen teilnehmen will, muss ich zuerst beim DKV den Pass lösen?
Das wirft natürlich die Frage auf, was mit Athlet*innen aus anderen Ländern ist. Ist dieser Pass eine ICF-Vorgabe?

Ich beantworte deine Frage mal so: Wir führen für unsere Athletinnen den Sportpass ein und nehmen dabei in gewisser Weise eine Vorreiterrolle ein. Denn wenn wir den SUP-Sport voranbringen wollen, gehört das – wie schon erwähnt – einfach dazu. Unsere Kaderathletinnen haben bereits einen Rennpass (sind also registriert) und sind somit gut vorbereitet.


Wenn wir dich schon mal am Draht haben, möchten wir auch noch ein paar weitere Themen ansprechen.
Der aktive Rennsport scheint in Deutschland noch nicht wirklich gut organisiert zu sein.
Wir haben keine landesweite Wertung, und für uns als Medium ist nie ganz klar, wo die zentrale Anlaufstelle ist.
Kannst du uns einen Schnappschuss geben, wo der Sport und die Verbandsarbeit in Deutschland derzeit stehen?

Dieses Jahr ist der Wettkampfkalender eine kleine Herausforderung, da unter anderem die Sommerferien sehr spät beginnen. Einige Termine stehen noch nicht fest.
Wir haben aktuell in Deutschland ein gutes Angebot an Wettkämpfen, und einige neue Rennen sind oder werden dieses bzw. nächstes Jahr dazukommen. Auf kanu.de oder sup-germany.de haben wir die bekannten Termine zusammengetragen.

Auch Social Media spielt mittlerweile eine wichtige Rolle, um Wettkämpfe oder Events bekannt zu machen. Gerne kann hier mit @sup.dkv gepostet werden.

Wir wollen außerdem den Nachwuchs im SUP-Sport fördern und haben letztes Jahr begonnen, SUP-Camps anzubieten. Das diesjährige SUP-Camp fand bereits Anfang April statt. Weitere Camps sind in Planung.

Auch im Bereich Ausbildung hat sich letztes Jahr viel getan – wir wollen das Begonnene weiterentwickeln.
Das alles braucht allerdings seine Zeit, denn all diese Arbeit leisten wir neben unserem beruflichen Alltag und unseren Familien.

Eine noch nicht so bekannte Disziplin im SUP, das Wildwasser-SUP, hat sich ebenfalls entwickelt. Diese Disziplin wollen wir künftig fest etablieren.
Die Deutsche Meisterschaft dazu findet bereits am kommenden Wochenende in Leipzig statt.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an mein Team im DKV – ohne sie wären all diese Vorhaben nicht umsetzbar.


Zum Schluss noch eine Frage:
Gibt es bei uns Bestrebungen, die ICF-Weltmeisterschaften eines Tages nach Deutschland zu holen?

Das ist eine gute Frage… Ja, wir wollen definitiv ein internationales Rennen nach Deutschland holen. Ob es eine Weltmeisterschaft sein wird, lasse ich an dieser Stelle noch offen.


Vielen Dank für all deine Ausführungen und deine Zeit.
Gerne


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