DKV SUP Rennpass – Pro und Kontra

DKV führt SUP-Rennpass ab 2025 ein – Struktur für den Leistungssport oder Hürde für die Szene?

Ein Schritt zur Professionalisierung des SUP-Sports in Deutschland sorgt für Diskussionen.

Ab 2025 wird es offiziell: Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) führt einen neuen Rennpass für Stand Up Paddler ein, der Voraussetzung für die Teilnahme an offiziellen DKV-Rennen sein wird. Neben einer sportärztlichen Untersuchung wird auch eine verpflichtende Dopingpräventionsschulung zur Teilnahmebedingung. Der Verband möchte damit den SUP-Leistungssport strukturieren und professionalisieren. Doch nicht alle in der Szene begrüßen diesen Schritt.

Zwei Stufen, klare Regeln

Der Rennpass wird in zwei Varianten angeboten – für Flatwater- und Wildwasser-Rennen – und soll verbindliche Standards setzen. Dazu gehören u.a. die Anerkennung der Wettkampf- und Anti-Doping-Bestimmungen sowie eine Schulung durch das e-Learning-Programm „Gemeinsam gegen Doping“. Auch ein ärztliches Attest zur gesundheitlichen Eignung ist Pflicht. Kinder unter 13 Jahren sind von der Schulungspflicht ausgenommen.

Kritik aus der Community: „Die Szene hat andere Sorgen“

In den sozialen Medien melden sich aber auch kritische Stimmen zu Wort. Die Hauptkritik: Der SUP-Sport in Deutschland sei schlicht noch nicht groß genug, um solche Strukturen sinnvoll umzusetzen. „Die Anzahl an Teilnehmern in den einzelnen Wertungsklassen ist lächerlich gering“, heißt es in einem Kommentar. Die Sorge: Durch die neuen Auflagen könnten noch mehr Paddler abgeschreckt oder gar ausgeschlossen werden – vor allem Freizeit- oder Hobby-Athleten, die „einfach paddeln wollen“.

Ein weiterer Punkt: Die Dopingprävention. Zwar wird das Ziel eines sauberen Sports begrüßt, doch stellen sich viele die Frage, ob regelmäßige Tests in der kleinen deutschen SUP-Szene überhaupt realistisch – geschweige denn finanzierbar – sind. „Dopingmissbrauch bekämpft man durch Tests. Dafür braucht man Budget – entweder über höhere Startgelder oder durch einen kostenpflichtigen Pass“, kommentiert ein Nutzer.

„Nice to have“ – aber ist der Zeitpunkt richtig?

Mehrere Stimmen fordern, dass vor der Einführung solcher Regelungen grundlegende Strukturen geschaffen werden müssten: Ein Leistungssportkonzept, Trainerausbildung, Förderung durch den DOSB, Koordination mit Kreissportbünden. „So ein Pass ist nice to have – aber kein Gamechanger“, heißt es weiter.

Auch die Rolle anderer Verbände wie GSUPA und DWV bleibt unklar. Müssen auch deren Mitglieder künftig den Rennpass besitzen? Was bedeutet das für Events außerhalb des DKV?

Fazit: Professionalisierung ja – aber mit Augenmaß

Mit dem neuen Rennpass setzt der DKV zweifellos ein Zeichen für die Entwicklung eines strukturierten Leistungssports im SUP. Doch Timing und Umsetzung sorgen für Diskussionen. Ob der Pass tatsächlich ein Schritt nach vorn ist oder lediglich bürokratische Hürden schafft, hängt wohl auch davon ab, wie gut es dem Verband gelingt, die Szene mitzunehmen – und nicht zu spalten.

➡️ Das war die Meldung vom DKV


Online Abo

Ab: $10.00 / Jahr

Magst Du den Content des Stand Up Magazins?

Mit einem Onlineabo hilfst Du die Zukunft des Stand Up Magazins zu sichern.

Werde Gönner und Supporter unserer Arbeit mit einem Online Abo.

Dein Abo ist ein Jahresbeitrag und erneuert jedes Jahr.

Dazu bist automatisch auf unserem GRATIS Newsletter mit dabei.

Löschen
Kategorie: