Christian Barth zu seinem Buch: SUP Stand Up Paddling Material Technik Spots

 

SUP_Stand_Up_Paddling_Christian_Barth

Christian Barth ist Familienvater und leidenschaftlicher Wassersportler. Seit fast 30 Jahren ist der Sportwissenschaftler als Windsurfer unterwegs, betreibt seit 2000 zusätzlich das Kitesurfen. Mit dem SUP kam er erstmals 2008 in Berührung. Neben seinem Job als Inhaber der Bochumer Werbe- und Eventagentur 12QUADRAT GmbH gründete er die Webseite www.supzones.com, die SUP Reviere aus Deutschland, Europa und weltweit präsentiert. supzones.com hat zum Ziel, das größte Netzwerk in diesem Bereich zu werden und verfügt mittlerweile bereits über mehr als 220 Spoteinträge.

Mit dem Buch „SUP Stand Up Paddling Material – Technik – Spots“ hat Christian nun das erste deutschsprachige Verlagswerk zum Sport veröffentlicht. In einem exklusiven Interview erzählt er uns einiges zu den Hintergründen und gibt uns persönliche Einblicke in die Entstehungsgeschichte des im Delius-Klasing Verlag aufgelegten Buches.

Stand Up Magazin: Aloha Chris vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast.

Christian Barth: Hey Mike, gerne!

SUM: Du bist ja eigentlich kein Buchautor in dem Sinne. Erzähl uns doch mal wie Du dazu gekommen bist ein Buch über Stand Up Paddling für den Delius-Klasing Verlag zu schreiben.

CB: Du hast Recht, das Schreiben war tatsächlich neu. In den letzten paar Jahren habe ich u.a. als Fotograf bei der Entstehung von mehreren Sportbüchern mitgewirkt. So hatte ich schon einige Einblicke in das Metier und der Reiz, ein Buch komplett umzusetzen, war schon länger vorhanden. 2009 haben wir – meine Frau Susanne und meine Töchter Lina und Lara – nach einer Paddelsession in Südspanien am Strand gelegen und dort kam uns die Idee zum Buch. Wir wurden immer wieder von Touristen und Einheimischen zum SUP angesprochen. Es gab damals noch keine Informationen zum Sport und da wir unsere professionelle Fotoausrüstung dabei hatten, haben wir einfach losgelegt. Nach dem Urlaub haben wir dann einige Verlage angeschrieben und kurze Manuskripte verschickt. Aber es bestand kein Interesse, da der Sport noch zu unbekannt und zu jung sei. Also haben wir die Buchidee zu den Akten gelegt und uns auf die Planungen von supzones.com konzentriert.

Nachdem der Sport dann jedoch weiter wuchs und bekannter wurde, rief mich im Sommer 2010 die Chefin des Delius-Klasing Verlages höchstpersönlich an, immerhin Europas größter Wassersportverlag. Wir hatten zwar zu der Zeit gerade eine zweite GmbH in Süddeutschland gegründet und die Arbeit in der Agentur stapelte sich ebenso, aber wer A sagt muss auch B sagen und so stürzten wir uns also im Herbst 2010 in das Buchprojekt.

SUM: Das Klingt ja wirklich interessant. 160 Seiten und 350 Bilder ist auch nicht gerade wenig an Material. Wie war Dein Vorankommen beim Beschaffen des ganzen Materials?

CB: Japp, vor dem Hintergrund von supzones.com hatten wir jeden Urlaub auch dazu genutzt, um Fotos zu schießen. Am Ende war es ein Bilderfundus von rund 7.500 eigenen Schüssen, aus dem wir schöpfen konnten. Grundlegendes Material war also schon mal vorhanden.
Unser Interesse beim Buch war es nicht, den Sport neu zu erfinden und so haben wir bei den Recherchen andere SUP-er mit eingebunden. So hat uns Olaf Schwarz als Sparringspartner rund um die Technik zur Verfügung gestanden. Olaf hat als ehemaliger Kanadier-Weltmeister ein fundiertes Technikverständnis und ist dieses Jahr Deutscher SUP Meister geworden. Ein weiterer Gesprächspartner rund um die Technik war Peter Bartl, der in der Szene ja als herumwirbelnder Praktiker bekannt ist. Andere Paddler wie Christina Bauer (blackfoot) oder Malte Schreer (Moselfornia) haben immer mal wieder ein Auge in die Texte geworfen und mich das eine oder andere Mal mit ihren Anregungen und Ideen neu eingenordet. Das waren überaus wertvolle Hilfen und auch an dieser Stelle nochmal ein großer Dank!

Christian_Barth_Stand_Up_paddel_buch
Making of SUP Buch

Und Du, Mike, musst jetzt auch nicht bescheiden tun (lacht), immerhin hast Du mir mit Deinen vielen Kontakten von Hawaii geholfen, tief in die History des SUP einzutauchen. Auch Rita Parmenter von C4Waterman aus der Schweiz hat ihr Netzwerk nach historischen Bildern durchforstet und am Ende hatten wir aus allen Bereichen – John Ah Choy, John Zapotocky, Dave Kalama, etc. – tolles Material beisammen.
Nicht zuletzt haben mich etliche SUP Marken mit Bildern und Material unterstützt. Ich will jetzt keine Schleichwerbung machen, aber Naish, Starboard, C4 und Imagine sind echt klasse (lacht).

SUM: Wo waren Deine größten Herausforderungen?

CB: Der Zeitplan war wirklich ziemlich eng. Normal braucht ein solches Buch weit mehr als ein Jahr. Lassen wir die Fotosessions 2009 außen vor haben wir das Ding in weniger als 6 Monaten aus dem Boden gestampft. Alleine an die Lizenzen für die historischen Bilder zu kommen, hat Nerven gekostet. Man hat ja so seine Vorstellungen, welche Art Bilder man im Buch haben möchte und wenn es nicht sofort klappt, wird man ungeduldig. Und die Schreiberei sowie das Zusammenstellen und Bearbeiten der Bilder hat mich in diesem Frühjahr etliche Nachtschichten gekostet. Bei einem nächsten Buchprojekt würde ich auf jeden Fall wesentlich mehr Zeit einplanen.
Zusätzlich hat sich der Sport parallel zum Schreiben ja auch weiter entwickelt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich den Technikteil zum Paddelzug gerade fertig hatte, als ich irgendwo in einem amerikanischen Forum auf die Begriffe ‚Hawaiian und Tahitian Paddel Technik’ gestoßen bin. Also musste nochmal nachrecherchiert und angepasst werden.

SUM: Du hast selber auch viel für das Buch Modell gestanden mit Deiner Familie und preist den Sport auch als Familiensport an. War das Buch auch ein Familienprojekt?

familiensport_sup
SUP: Familien Sport

CB: Auf jeden Fall war die ganze Familie in das Buchprojekt eingebunden und hatte viel Spaß dabei. Die Kids haben nach dem letzten Shooting schon gefragt, was als nächstes Projekt ansteht. SUP ist tatsächlich ein hervorragender Familiensport. So viel Spaß Sportarten wie Windsurfen oder Kitesurfen auch bringen, solche Tage, wo ich bei Sturm in portugiesischen Atlantikwellen herumgetobt bin und Susanne nur noch vor fliegendem Sand flüchten konnte, sind nicht nur toll. SUP ist einfach zu erlernen, mit dem entsprechenden Wissen auch für Kids problemlos machbar und wenn alle zu tun haben, ist die Stimmung gleich viel relaxter. Aber ganz davon ab geht es auch immer noch regelmäßig in die Wellen und in den Wind. Die Bedingungen geben vor, welches Brett man sich unter die Füße schnallt und am Ende ist es die Zeit auf dem Wasser, die Freude bringt. SUP ist einfach ein perfekter Sport – ob ich ihn als Ergänzung zu anderen Wassersportarten verstehe oder auch engagiert mit Wettkampfambitionen betreibe.

SUM: Was gefällt Dir an SUP am Besten?

CB: Auf jeden Fall die Vielfalt. Um Wind-oder Kitesurfen gehen zu können, benötigst Du neben dem obligatorischen Wind immer auch eine größere Fläche und dorthin muss man meist noch eine längere Strecke mit dem Auto fahren. Beim SUP kannst Du ohne alledem Spaß haben und wir sind auch schon mit lachenden Gesichtern im herbstlichen Nieselregen von unserer heimischen Ruhr gekommen. Und trotz aller Einfachheit für das Erlernen liefert SUP auch sportliche Herausforderungen. Ich kenne kaum ein besseres Ganzkörper-Fitnesstraining und wer schon einmal hohe Wellen oder reißende Flüsse mit dem Paddelboard bezwungen hat, der weiß, wie anspruchsvoll SUP sein kann.
Zudem ist SUP ein tolles Naturerlebnis. Wer einmal im Sonnenaufgang relaxt durch unberührte Natur geglitten ist, der wird verstehen was ich meine. Es braucht nicht lange, bis einen dieser SUP Virus befällt.

SUM: Und Deine Töchter? Haben die schon Aspirationen?

CB: Für Kinder – gerade in dem jungen Alter wie Lina und Lara (Anmerkung der Red: Lina ist 11 und Lara 9) – ist eine umfassende und spaßbetonte körperliche Betätigung wichtig für die Entwicklung. Unsere Mädels machen das, wozu sie Spaß haben und wir unterstützen sie dabei. Dass Wassersport, insbesondere SUP, bei den Eltern nahe liegt, ist klar. Aber beide gehen auch mit Begeisterung voltigieren und Reiten und Lara ist auf Kreisebene eine erfolgreiche Leichtathletin. In welche Richtung sich die sportlichen Interessen entwickeln werden, wird man sehen.

SUM: Was werden wir in der Zukunft noch von Dir sehen?

CB: Gerade auch von Agenturseite schwirren uns da schon einige Ideen im Kopf herum. Wir sind seit Jahren im Eventgeschäft tätig und möglicherweise gibt es Ansätze, SUP als Special in andere breitensportorientierte Veranstaltungen zu integrieren. Da führen wir gerade die ersten Gespräche mit einigen potentiellen Sponsoren. Schauen wir mal, was da machbar ist.
Der Delius-Klasing Verlag hat ebenso signalisiert, für weitere SUP Projekte offen zu sein. Und natürlich werden wir supzones.com weiter ausbauen. Ich bin selber kein Wettkampfpaddler und mich zieht es nicht gerade auf große Raceevents. Ich bin eher Individualist und es gibt noch so viele einsame SUP Zones auf dieser Welt, die nur darauf warten, bepaddelt zu werden. Mal sehen, vielleicht wird bald ja mal der eine oder andere SUP Reisebericht von uns in Deinem Mag zu lesen sein?!

SUP_Buch_technik
Exklusiv_Seitenansicht

SUM: Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei. Vielen Dank für das Gespräch, Chris.

CB: Es war mir eine Freude, danke Dir, Mike!

Das Buch von Christian Barth ist ab sofort im Buchhandel erhältlich oder kann unter diesem Link beim Delius-Klasing Verlag bestellt werden.

Eine detaillierte Rezension wird es in kürze hier auf dem Stand Up Magazin geben.

 

Bilder 2011 © Christian Barth

Text 2011 © Stand Up Magazin



——–


Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden



——–