
Kai-Nicolas Steimer gehört zum Urgestein der Deutschen SUP Community. Er war einer der sehr früh zum SUP Sport gefunden hat und war sofort nicht nur begeisterter SUP Athlet sondern auch erfolgreich.

Elf deutsche Meistertitel in allen Disziplinen und Erfahrungen in vielen internationalen Wettkämpfe machten ihn zu einem Ausnahmesportler in Deutschland. Später studierte er Schiffbauingenieur und arbeitete bei Fanatic wo er seine Erfahrung und Ausbildung in die Shapes der SUP Raceboards einfliessen liess.
– Kai Steimer gewinnt die German SUP Challenge 20215 –
Kai gehört auch zu den Pionieren des Foilens in Deutschland. Schon lange bevor der Trend die breite Masse erreichte, war er mit Foil-Setups auf der Ostsee unterwegs – experimentierend, lernend, treibend. Mit seiner Homebase an der Eckernförder Bucht und als Mitgründer der Foil-Community am Kieler Westufer prägte er die Szene maßgeblich.
Sein Revier: ganz Europa. Über 1000 Kilometer Downwind hat er bereits zurückgelegt – ob auf der Ostsee, in Dänemark oder Südeiropa.

Nun bring Kai die Australische Core Foil Marke Code nach Deutschland. Code wurde von SUP Pionier und Star James Casey zusammen mit kollegen aus der Branche gegründet. Mit Kai Steimer haben die Jungs von Code einen guten Partner in Deutschland gefunden und können sich gegenseitig auf ihre Erfahrungen und Enthusiasmus für den Sport verlassen.
Wir haben uns mit Kai unterhalten und darĂĽber Gesprochen was Code Foils so unvergleichlich macht.
Aloha Kai, vielen Dank für deine Zeit. Du gehörst im SUP und Wassersport zu den OGs, warst damals erfolgreicher SUP Racer, hast dann für Fanatic Boards geshaped und auch Schiffsbau studiert. Jetzt bist du Unternehmer und hast in den letzten drei Monaten 300 km Foiling unter den Füßen.
Respekt!
Hey, ja, vielen Dank. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Codefoils bin ich meinem Motto treu geblieben: Alles, was ich verkaufe, so gut es geht selbst zu testen, um meine Kunden bestmöglich beraten zu können. Da ich viel downwinde, kommen selbst bei reinen Feierabendsessions einige Kilometer zusammen. Lacht.
Jetzt bringst du CODE Foils nach Deutschland, eine Core Brand von ebenfalls legendären Watermen aus Australien. Erzähl uns kurz: Wie hast du die Jungs kennengelernt?

Ja, das stimmt. Codefoils ist ein Team aus Enthusiasten und OGs, die selbst aus dem SUP-Racing kommen. Casey kannte ich schon von frĂĽheren SUP-Rennen, Ben und Marcus flĂĽchtig aus meiner Zeit in Australien, wo ich zum Beispiel beim 11 Towers mitgepaddelt bin.
Der eigentliche Kontakt entstand aber über Sunova – die Jungs von Codefoils suchten jemanden mit Fachwissen im Bereich Foilen, der ihre Marke in Deutschland vertreten kann. Da wir uns über die Jahre aus den Augen verloren hatten, kam der Tipp über Sunova, dass ich der richtige Ansprechpartner sein könnte. Ich bin ja seit Beginn des Foilsports in Deutschland aktiv und war einer der ersten Downwindfoiler hier. Das alles passt sehr gut zur DNA von Code. So kam es, dass wir – natürlich virtuell, lach – an einem Tisch saßen und schnell merkten, dass unsere Philosophien super zusammenpassen. Und natürlich das Wichtigste: Die Produkte haben mich beim Testen sofort überzeugt
Was war bei dir der ausschlaggebende Punkt, dass du gesagt hast: Die holen wir nach Deutschland? Was hat dich an den Produkten ĂĽberzeugt?
Das Besondere an Codefoils ist, dass die Eigentümer selbst die treibenden Kräfte sind und das beste Material für sich selbst entwickeln wollen. In meiner Zeit als Shaper habe ich viel mit jungen, motivierten Athleten gearbeitet, die oft großartige Vorstellungen von Material hatten – das aber häufig nur für sie selbst funktionierte, nicht für den Endkunden. Genau hier liegt die Stärke von Code: Sie entwickeln Foils, die so angenehm zu fahren sind, dass jeder die Vorteile sofort spürt und sich dadurch stetig verbessert.

Genau hier liegt die Stärke von Code: Sie entwickeln Foils, die so angenehm zu fahren sind, dass jeder die Vorteile sofort spürt und sich dadurch stetig verbessert.
Code hat es geschafft, Komfort und Performance ideal zu vereinen und extrem angenehme Flügel zu designen. Weil man sich beim Fahren nicht ständig ums Foil kümmern muss, kann man sich voll auf das eigene Fahrverhalten und die Bedingungen konzentrieren – und merkt, wie man bei jeder Session mehr aus sich herausholt, ohne an die Grenzen des Materials zu stoßen.
Auch beim Thema Haltbarkeit und Steifigkeit wurde mitgedacht. Sie haben ein grundsolides System entwickelt, das auch mit größeren Flügeln keinerlei Probleme mach
Welches Set-up ist am besten für die Gewässer in deiner Region geeignet und warum?
Das Setup, das man für unsere Bedingungen besonders hervorheben muss, ist der 1540S – ein Foil, das aktuell wohl das beste Downwind-Foil für Einsteiger und Aufsteiger auf dem Markt ist. Je nach Level kombiniert man es mit einem ARTail, zum Beispiel dem AR158, oder für Anfänger gerne eine Nummer größer, dem 166AR.
Das Geniale an diesem Flügel: Er ist einfach zu fahren, hat ausreichend Stallspeed für unsere Wellen und genug Reserve für Fahrfehler. Trotzdem ist es ein Flügel mit extrem breiter Speedrange – geübte Fahrer können also auch richtig Gas geben.

Der Code 1540S schließt die Lücke, die viele Marken haben – zwischen Pumpfoil und reinem Downwindfoil. Die meisten lernen mit einem Pumpfoil Flatwater Paddle-Ups, starten dann stolz in ihren ersten Downwinder und merken, dass das zwar schnell aufs Foil bringt, aber durch Größe und begrenzte Geschwindigkeit schwer zu kontrollieren ist. Wechselt man dann zu einem echten Downwindfoil, sind diese oft zu klein für Einsteiger oder bieten nicht genug Low-End, um Fahrfehler auszugleichen.
Genau das hat Code erkannt und mit dem 1540S eine Lösung gebracht. Schon jetzt habe ich einigen Fahrern in Deutschland mit diesem Flügel zu neuem Downwind-Glück verholfen.
Ein weiterer Favorit von mir ist der 860R – mein treuer Begleiter bei Ostwindstürmen im Winter. Die R-Serie ist schnell und durch das hohe Aspect Ratio besonders auf Strecke ausgelegt. Für mein Fahrlevel war der 860R genial. Für schwächere Tage habe ich den 1250R und 1075R sehr zu schätzen gelernt – perfekte Flügel für schnellere Wellen, in denen man Grundspeed braucht, aber trotzdem auf gutes Low-End nicht verzichten will.
Wo sieht du die stärken von CODE Foil?
Eine der großen Stärken von Codefoils ist, dass jede Flügelgröße individuell entwickelt wird – dadurch entsteht eine außergewöhnlich breite Range an Speed und Lift.
Der Vorteil: Abhängig vom Körpergewicht kann man innerhalb der S- oder R-Serie problemlos eine Zwischengröße im Quiver auslassen.
Das macht dein Setup kompakter und erleichtert am Wasser die Wahl des passenden Flügels für die jeweiligen Bedingungen. Mit der richtigen Kombination aus Backwings lässt sich die Lücke zwischen zwei Flügelgrößen problemlos schließen.
Mein Tipp: Am besten einfach selbst testen und sich vom FahrgefĂĽhl ĂĽberzeugen lassen!
Auch beim Wingen überzeugt das Fahrverhalten der Foils – vor allem durch ihre beeindruckend große Speedrange.
Obwohl Insider schon lange foilen, kommt der Sport erst jetzt langsam im Mainstream an. Foiling ist eigentlich so simpel wie abstrakt. Wie fĂĽhrst du Leute an das Thema heran?
Ja, das stimmt – erst jetzt wird Foilen so richtig Mainstream. Das liegt auch daran, wie viele zum Sport gekommen sind. Ich habe schon Foilen geübt, als es noch kein Wingfoilen gab – das hat mir geholfen, wirklich eins mit dem Foil zu werden.
In den letzten Jahren kamen viele Ex-Windsurfer oder -Kiter über das Wingfoilen dazu – sie kannten das Gefühl, mit einem Segel oder Kite zu fahren, und hatten damit schon die halbe Hürde genommen. Aber dadurch haben viele auch die Angewohnheit, auf der Kante zu fahren und das Foil zu sehr anzustellen.
Erst durch Disziplinen wie Pumpfoilen, SUP-Foilen oder Foilen hinter dem Boot haben viele verstanden, dass man wirklich auf dem Foil stehen muss, um besser zu fahren. Mein Rat ist: Seht Foilen als eigene Sportart – der Antrieb (Wing, Paddel, Motor etc.) ist nur das Zusatzmodul.
Wer z. B. hinter einem Boot foilen lernt, kann sich voll aufs Foil konzentrieren – ideale Bedingungen. Wer kein Boot hat, sollte beim Wingfoilen darauf achten, mehr mit dem Foil zu fahren und weniger am Wing zu hängen.
Wer das einmal verstanden hat, kann viel leichter zwischen den Disziplinen wechseln – denn unter jedem Board steckt letztlich ein Foil.
Wer sich fĂĽr Code Foils interessiert, kann mehr auf deinem neuen Shop erfahren. Wie bekommt man eine gute Beratung von dir?
Ja, genau – wir haben gerade den Shop foilit.de gelauncht. Meines Wissens nach ist das der erste reine Foilshop in Deutschland, der alle Disziplinen des Foilsports abdeckt. Es soll nicht nur ein Shop, sondern eine Community werden, die die Leidenschaft zum Foilen teilt.
Hier wird jeder fündig – egal, ob erfahrener Foiler oder Neueinsteiger. Und es wird künftig viele Tipps und Tricks aus der Community geben. Das Projekt foilit hat gerade erst begonnen – es wird noch viele tolle Dinge auf der Seite zu entdecken geben.
Wer Beratung von mir möchte, erwischt mich am besten an der Ostsee auf dem Wasser – oder schreibt uns einfach eine E-Mail.
Zum Schluss noch: Der Sommer steht vor der Tür, die Saison fängt an. Was rätst du Leuten, die jetzt mit Foiling beginnen wollen?
Das Allerwichtigste ist Konstanz. Wenn ihr es zeitlich schafft, versucht so regelmäßig wie möglich aufs Wasser zu gehen, damit sich euer Gehirn und Körper an die Prozesse und das ungewohnte Gefühl auf dem Foil gewöhnen. Der größte Dämpfer für die Lernkurve ist es, nur alle paar Monate aufs Wasser zu kommen.
Sucht euch also eine Disziplin, die ihr regelmäßig üben könnt. Pumpfoilen ist zum Beispiel eine super Option für alle, die keine großen Gewässer oder keinen regelmäßigen Wind haben – eine gute Vorbereitung für späteres Wingfoilen. Oder sucht euch jemanden mit einem Boot und übt dort die ersten Schritte.
So könnt ihr die einzelnen Bausteine des Sports besser isolieren und verinnerlichen.
Und ein Tipp für alle, die SUP-Downwind oder Flatwater Paddle-Ups lernen wollen, aber noch nie viel gepaddelt sind: Investiert vorher etwas Zeit ins normale SUPen – damit eure Muskulatur sich ans Paddeln gewöhnt und ihr an eurer Technik feilen könnt. Das bringt euch am Ende schneller aufs Foil!
Super vielen Dank fĂĽr Deine interessanten AusfĂĽhrungen.
Es war mir eine Freude.

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