Wie vier Männer die Weser bezwangen – für Kinder, die kämpfen müssen

SUP-Abenteuer mit Herz: Die „Weser 4 Lions“ paddeln 431 Kilometer in unter 100 Stunden – Tag und Nacht, Wind und Wehre, für ein Kinderhospiz und ein großes Ziel.
Es beginnt wie ein modernes Märchen: Vier Männer, ein überdimensionales SUP-Board, ein Fluss, der sich quer durch Deutschland schlängelt – und ein Herzensprojekt, das sie antreibt. Am 7. Mai stehen sie am Weserstein in Hann. Münden, wo Werra und Fulda sich „küssen“ – bereit für ein Abenteuer, das sie bis an ihre Grenzen bringt. Doch es geht um mehr als sportliche Leistung. Es geht um Hoffnung, Menschlichkeit und die ganz großen Fragen des Lebens.
Zu den aktiven „Weser 4 Lions“ gehören Matthias Buse, Axel Bischoff, Adrian Wachendorf, Ulf Schwarz und Sascha Pretzel. Die Männer haben sich selbst eine Herausforderung gestellt: Sie wollen die Weser in voller Länge bezwingen – in möglichst unter 100 Stunden und ohne wirkliche Pause, von Mittwoch bis Sonntag, von Hann. Münden bis Bremerhaven, nahe der Nordsee-Mündung. Immer vier der Stehpaddler sind gleichzeitig auf dem 5,50 x 2 Meter großen SUP-Board im Einsatz, ein fünfter ist als Ersatzmann bereit.
Ihr Plan ist aufgegangen: Nach 98 Stunden und 25 Minuten haben sie Bremerhaven erreicht. Unterwegs wurden ihnen mehr als 1.000 Euro in bar zugesteckt. Wie viele Spenden online zusammengekommen sind, wird sich erst im Laufe der Woche zeigen.
Die Tour führt durch vier Bundesländer – Hessen, Niedersachsen, NRW und Bremen – vorbei an Märchenorten, Naturschutzgebieten und Industriehäfen. Was nicht aufs Board passt, transportieren zwei Begleitfahrzeuge. Die Männer paddeln Schichtbetrieb – zwei schlafen auf dem Board, zwei paddeln weiter. Geschlafen wird im Bivy, angeschnallt und mit Sicherheitslicht. Es ist kalt, es ist nass – aber es ist eine Reise mit Sinn.
„Ein professionelles Board, das eigentlich eingesetzt wird, um Rollstuhlfahrer auf dem Wasser zu transportieren“, erklärt Schwarz. Mit vier Paddlern erreichen sie ein Spitzentempo von bis zu 13 km/h, im Durchschnitt liegen sie bei 8 bis 10. Der Name „Weser 4 Lions“ ist kein Zufall: „Wir kämpfen wie Löwen gegen Müdigkeit und Natur“, sagen sie – vor allem aber für die Kinder im Hospiz Löwenherz, deren Lebensmut sie inspiriert. Jeder Kilometer ein Zeichen der Solidarität.
Die Idee war längst geboren, doch wie so oft fehlte die Umsetzung. „Seit fünf Jahren wollten wir mal die Weser paddeln“, sagt Schwarz. Am Ende habe einfach einer einen Starttermin festgelegt – und der Rest stimmte zu. Dann ging es los: Monatelange Vorbereitung, Recherche, Routenplanung, Anmeldung bei der Wasserschutzpolizei.
Auch das Deutsche Fernsehen hat darüber berichtet:
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Die kritischen Momente lassen nicht lange auf sich warten. Wind, Regen, Kälte, Gegenströmung, Schleusen, Wehranlagen – neun an der Zahl. Nur eine davon können sie mithilfe einer Sportbootschleuse überwinden, alle anderen werden geschleppt und getragen. Die Nächte sind hart. „Vielleicht hatten wir ein bisschen wenig Wolldecken dabei“, so das Fazit nach der ersten Nacht. Doch die Sonnenaufgänge entschädigen – genauso wie der frisch gebrühte Kaffee aus der Barista-Ausrüstung eines Mitpaddlers.
Und dann ist da noch das Publikum: Menschen an den Ufern, Kinder auf Brücken, Applaus in Bremen, kleine Gesten, große Wirkung. All das gibt neue Kraft. Was sie antreibt, ist klar:
„Wir paddeln für das Kinderhospiz Löwenherz in Syke, weil wir meinen, dass Hospizarbeit eine ganz, ganz wichtige ist“, sagt Schwarz. Auf ihrer Website schreiben die „Weser 4 Lions“:
„Jeder Mensch verdient es, würdevoll zu leben – egal, wie kurz das Leben ist.“
Das Kinderhospiz Löwenherz begleitet Familien mit unheilbar kranken Kindern in ihrer schwersten Zeit. Die Aktion der „Weser 4 Lions“ will Aufmerksamkeit schaffen, Spenden sammeln und ein Zeichen setzen – für Gemeinschaft, Solidarität und Hoffnung.
Fazit:
Die „Weser 4 Lions“ haben nicht nur einen Fluss bezwungen – sie haben Menschen bewegt. Ihr Abenteuer auf dem SUP war mehr als ein sportliches Highlight: Es war eine Liebeserklärung an das Leben. Und vielleicht auch ein Startschuss für viele weitere mutige Ideen auf dem Wasser.
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