
Cover Story des Stand Up Magazins Ausgabe #25 (das letzte seiner Art) (Sommer 2024)

Die Geschichte um das Interview mit Laird Hamilton fängt eigentlich schon vor Jahren an. Nach 14 Jahren im SUP-Geschäft war Laird so etwas wie das fehlende Teil in meinem großen SUP-Puzzle. Es ist eine große Freude, so viele Leute im SUP-Sport kennengelernt und Interviews geführt zu haben. Aber irgendwie schaffte ich es nicht, an Laird Hamilton heranzukommen. Laird wurde über die Jahre zu einem Celebrity und lebt meist in Kalifornien in Malibu. Ich versuchte, Laird schon 2020 via Social Media zu kontaktieren und bekam auch eine Antwort, aber leider eine negative. Mir wurde gesagt, dass Laird keine Interviews gibt und sehr beschäftigt sei. Ich versuchte es noch ein paar Mal,
gab dann aber auf.
Letztes Jahr war ich an einer Story mit Jimmy Lewis dran und als wir in seinem Shaping Room waren, zeigte er mir ein Brett, das er gerade für Laird Hamilton machte. Ich sagte zu Jimmy, dass Laird einer der ganz wenigen Leute ist, mit
denen ich noch nie ein Interview hatte und er mir noch fehlt. Jimmy sagte dann: „Hey, das ist kein Problem, ich gebe dir einfach seine Nummer, dann kannst du ihn ja anrufen.“ Ich sagte zu Jimmy, dass das natürlich sehr nett ist, aber Laird ist keine Person, die man einfach so mal kurz aus dem Stegreif heraus anruft und nach einem Interview fragt. Jimmy verstand diese Sachlage nicht ganz genau, und ich erklärte ihm, dass wir eine professionelle Bekanntmachung brauchen. Jimmy verstand und er schrieb Laird und seiner Frau Gabby Reece (eine sehr bekannte US Volleyballspielerin) eine E-Mail mit mir im CC. Gabby meldete sich dann auch bei mir und sagte, wir könnten einen Termin festlegen oder einen Zoom-Call machen. Für mich ist es aber wichtig, solche Interviews in Person zu führen, und deshalb fragte ich nach einem persönlichen Interview. Wir mögen authentische Begegnungen und das sollte auch eine werden.
Leider klappte das Ganze aber wegen verschiedener Termine nicht und ich verpasste so meine Deadline zum Druck. 2023 wurde also nichts mit einem Interview. Wir verblieben so, dass ich es in sechs Monaten nochmals versuchen würde. Nach den besagten sechs Monaten, also im letzten Dezember,(2023) schickte ich Gabby eine Textmessage und fragte nochmals nach einem Interviewtermin. Ich erklärte ihr, warum es so wichtig für mich ist, Laird zu interviewen. Sie verstand das total und versuchte, so entgegenkommend zu sein wie nur möglich. In diesem Frühjahr (2024) passte das Ganze dann spontan, da Laird aus privaten Gründen mit der ganzen Familie auf Kauai war. Gabby lud mich spontan zu ihnen ins Haus ein und zwei Tage später saß ich im Flugzeug. Ich wurde im Haus der Hamiltons sehr nett empfangen und Laird war auch schon da. Er bot mir einen seiner neuen Kaffees an und wir tranken ihn in der Küche, wobei Laird mir hauptsächlich von Ernährung und einem gesunden Leben erzählte. Laird hatte eben eine neue Firma gegründet mit dem Namen „Laird Superfoods“ und so hatten wir ein reges Gespräch, oder besser, er erklärte mir, wie man sich gut ernährt. Danach führte er mich in seinen Schuppen, wo er sein ganzes Material aufbewahrt, und wir führten ein sehr nettes Gespräch, das sich letzten Endes weniger wie ein Interview anfühlte. Es war mehr ein Gespräch zwischen zwei Enthusiasten. Ich glaube, es hatte auch mit dem Kaffee zu tun, den wir vor zehn Minuten in seiner Küche zu uns nahmen. Laird setzte sich in seine Hängematte und wir fingen an.

Vielen Dank, Laird, für den netten Empfang. Ich würde gerne ganz am Anfang beginnen und die Geschichte hören, wie du mit SUPangefangen hast.
Ich kam 2002 nach Maui und kurz darauf hörten wir Geschichten von Laird Hamilton, der
Wellen in Ho‘okipa mit einem riesigen Brett und einem langen Paddel in der Hand surfte.
Die Hauptfiguren in der Geschichte des modernen SUP-Ursprungs waren immer du und Dave Kalama. Es gab auch andere Leute wie Loch Eggers, der zusammen mit dir ein Pionier in diesem Sport war. Die Geschichte, wie alles in Maalaea begann, haben wir schon ein paar Mal gehört, aber trotzdem lass uns hier anfangen und deine persönliche Erzählung hören.
Nun, der absolute Anfang war eigentlich die Geburt meiner ersten Tochter. Ich wollte sie mit mir ins Meer nehmen und deshalb begann ich, größere Boards zu fahren. Es waren etwa 12-Fuß-Boards und mein Ziel war es, zu lernen, sie zu kontrollieren, damit ich mich wohlfühle, wenn sie alt genug ist. Meine Beziehung zu diesen großen Boards ist wirklich die Grundlage für Stand Up. Dann gab es diesen einen Tag, an dem es sehr windig war. Nachdem ich die Welle geritten hatte, blieb ich einfach auf dem Brett stehen und der Wind blies mich zurück zum Peak. Ich habe das an diesem
Tag ziemlich oft gemacht, aber am Peak musste ich mich hinlegen, um die Welle zu erwischen, nur um dann wieder aufzustehen und so weiter. Ich dachte, es wäre wirklich schön, sich nicht hinlegen zu müssen, um die Welle zu erwischen.

Zu der Zeit war ich mit Dave Kalama an einem nahegelegenen Spot in den Wellen unterwegs und er hatte ein Outrigger-Kanu-Paddel hinten in seinem Truck. Ich fragte ihn, ob ich es benutzen könnte. Er sagte ja, klar, benutze es. Ich musste mich ziemlich oft hinkauern, als ich zum Peak rausfuhr, da das Paddel wirklich kurz war. Ich drehte mich um und erwischte die Welle mit dem Paddel und in diesem Moment ging mir ein Licht auf! Ich hatte das Glück, ähnliche Aha-Momente auch bei anderen Dingen zu erleben. Wir surften den ganzen Tag so und am nächsten Tag machte ich mich sofort auf die Suche nach längeren Paddeln. Das Board, das ich hatte, war ziemlich klein zum Stehen, aber es funktionierte trotzdem. Ich ging zu Gerry Lopez und sagte, dass ich ein Board zum Stehen bräuchte, etwas Größeres und Breiteres. Zuerst benutzte ich auch Kajak-Paddel und schnitt das obere Ende ab, aber schließlich
ging ich zu MALAMA Paddles und ließ mir ein langes Paddel anfertigen.
Kannst du diesen Moment datieren?
Weißt du, ich bin mir nicht so sicher. Wir müssten meine Frau fragen, sie erinnert sich gut an solche Sachen. Ich würde sagen, irgendwann um2003/2004. Es gibt noch Bilder von diesem Tag
Das war nicht von Erik Aeder, ein Franzose, oder?
Nein, das war Sylvain Cazenave, er hat viele meiner frühen Sachen dokumentiert. Er war auch bei meiner ersten Tow-In-Session dabei. Diese Ma‘alaea-Session war der Startschuss für alles.
Wie war es später an Ho‘okipa? Ihr habt ziemlich schnell angefangen, auf diesen massiven Boards große Wellen zu surfen?

Ja, aber damals war ich oft in Kalifornien und habe das Board genutzt, um im Flachwasser zu trainieren, weil das Paddeln im Stehen ein wirklich gutes Training ist, um insgesamt fit fürs Surfen zu sein. Zuerst haben wir hauptsächlich
kleinere Wellen gesurft, aber wir wurden immer besser darin, uns durch das Weißwasser zu manövrieren. Wir haben angefangen, Downwinder zu machen, von Insel zu Insel zu paddeln, und es ging einfach in alle möglichen Richtungen.

Danke, dass du mir so eine tolle Überleitung gibst. Das Stichwort ist Downwinder. Ein großer Schritt in der Evolution des SUP war das Downwind-Racing und die Teilnahme daran ist förmlich explodiert.
2007 Downwind Maliko Run mit dem Big Wave Board. 📸 Erik Aeder
Eine Sache habe ich mich immer gefragt: Warum haben wir dich nie bei diesen frühen Rennen gesehen?
Nun… Ich denke, das liegt daran, dass ich, als ich am meisten Interesse am Stand Up-Paddling hatte, Downwinder machte und von Insel zu Insel paddelte, als es noch keine Rennen gab. Als die Rennen schließlich kamen, war ich schon beim nächsten Ding. Es war einfach das Timing, es gab keinen bestimmten Grund. Es ist wie damals, als Tow-In in Nazaré kam, war ich schon beim Foilen und hatte kein Interesse mehr am Tow-In-Surfing.
Ich meine, ich liebe Rennen und ich habe einige Prone-Rennen gemacht. Ein Teil des Grundes, warum wir mit diesem Downwind-Ding angefangen haben, liegt in den Prone-Paddle-Rennen. Dabei muss man wirklich lernen, die Wellen zu lesen, und das gab uns einen Vorsprung, weil wir schon wussten, wie man die Wellen liest. Aber… ja, es war das Timing und ich mag es generell nicht, mir vorschreiben zu lassen, was ich tun soll. Anstehen und auf ein Pfeifen warten… Ich mag Rennen, weil das Ergebnis feststeht und nicht wie beim Surfen, wo es eine Bewertung ist. Als ich jung war, habe ich Paddleboard-Rennen gemacht, aber bei diesem war es einfach das Timing. Für uns war das so früh.
Ich paddelte mit meinem Freund Loch Eggers, der ein früher Enthusiast war, und einem anderen Freund von mir, Jeff Sweet. In den frühen Zeiten solcher Dinge gibt es immer viel Spannungen, weil man ein „Disrupter“ ist und manche Leute mögen das nicht. Die Leute sagten, das sei dumm oder das sei schlecht, und das liegt daran, dass es sie dazu bringt, ihr eigenes Tun in Frage zu stellen. Es braucht eine gewisse Mentalität, um Dinge zu tun, auch wenn man auf Widerstand stößt.
Das ist großartig, du hast uns gerade eine weitere fantastische Überleitung gegeben. Wie wir alle wissen, hassten die Surfer SUP ziemlich stark, und manchmal wurde es richtig hässlich. Daraus entstand der „BLAME LAIRD“-Slogan: Es gab Gerüchte, dass er von Hatern gestartet wurde, aber auch, dass du das alles selbst initiiert hättest. Erzähle uns bitte die Geschichte.
Es waren diese Jungs in Kalifornien. Sie mochten nicht, was ich tat, und aus irgendeinem Grund haben sie damit angefangen. Dazu kommt, dass Leute, die früh bei einer Sache dabei sind oder frühe Anwender sind, etwas exzentrischer sind als andere, weil sie nicht von der Masse beeinflusst werden und etwas unbedarfter sind. Sie
waren nicht so gut wie andere, fielen oft ins Wasser oder standen im Weg herum. Also sagten diese Typen einfach, es sei Lairds Schuld, dass diese neuen Leute jetzt Stand Up ausprobieren. Aber hätten viele der neuen Leute bessere Fähigkeiten gehabt und wären nicht so viele Anfänger dabei gewesen, wäre es vielleicht nicht so weit
gekommen. Ich habe es als Kompliment genommen und die ganze Negativität einfach umgedreht. Ich habe ein T-Shirt gemacht und gesagt: „Ja, beschuldigt mich für all den Spaß, den ihr habt.“ Das war also eine Verleumdungskampagne,
aber am Ende hatte ich Spaß damit, Shirts zu machen und ein Copyright anzumelden.
Es ist echt so: Frühe Follower werden oft gehasst. Jetzt eine weitere Überleitung zu einer
anderen deiner Sportarten: Foiling.

Ihr habt 2002 mit dem Film „Step into Liquid“ viel Aufmerksamkeit bekommen und alle dachten: „Was zum Teufel machen die jetzt?!“. Es gab trotzdem keine breite Begeisterung, das Foiling verschwand und kam erst viel später
zurück, nachdem Stand Up-Paddling etabliert war. Meine Theorie – und vielleicht kannst du das bestätigen oder widerlegen – ist, dass SUP die Hebamme für das Foiling war. Es musste ein surfbares Gerät geben, an dem man ein
Foil befestigen konnte, um es den Leuten zu ermöglichen, ohne Boot oder Jetski auf einem Foil zu starten. Was denkst du darüber?
Die Wahrheit ist eigentlich, dass das Kiten die erste Produktion von Foils initiiert hat. Wir haben alle Prototypen verwendet und unsere gesamte Motivation beim Foiling war, riesige Wellen reiten zu können. Das alles passierte mit Prototypen. Dann kam das Kiten dazu. Wir waren die ersten Foiler und haben schon gekitet, also haben wir das Tow-In mit dem Kiten kombiniert, Kitefoiling ist echt sehr toll. Es gibt so viele Disziplinen zur Auswahl. Wenn ich an einem Ort leben würde, an dem es keine Wellen gibt, wäre ich ein Kitefoiler.
Doch wir hatten Wellen, also haben wir das nicht weiterverfolgt. Aber im Kitefoiling begann die Produktion von Foils, die tatsächlich verkauft werden konnten.
Wenn du ein Geschäft hast, kannst du Entwicklungen betreiben und die Produkte weiter verfeinern. Daraus entstand letztendlich GoFoil, weil Alex und diese Jungs Kitefoiler waren. Das Ironische beim Foiling ist, dass man normalerweise
mit kleinen Wellen anfängt und sich zu größeren Wellen hocharbeitet. Das ist der normale Fortschritt, aber wir waren schon in großen Wellen mit Foils und flogen über diese riesigen Wellen. Danach kam das Foiling in kleinen Wellen, aber das Kiten war der Anreiz dafür. Dann kam Stand Up und Prone dazu, was schwieriger ist, aber wenn du ein guter Surfer bist, ist das kein Problem. Aber ja, die Anwendung in kleinen Wellen war die Geburtshelferin für das moderne Foiling.
Das ergibt Sinn. Dann kam mit dieser besseren Technologie sehr schnell das Downwind Foiling, und vielleicht können wir hier auch ein bisschen Kai Lenny dafür verantwortlich machen.
Ja, absolut.
Andererseits ist es ziemlich verrückt zu denken, dass es schon 8 Jahre her ist, seit wir das erste Video von Kai gesehen haben, wie erzur zweiten Welle eines Sets zurückpumpt. Ich glaube, das war 2016 in Fidschi. Es hat eine Weile gedauert, bis wir eine breitere Akzeptanz gesehen haben. Jetzt solltest du die Seen in Europa sehen, jeder foilt. Das sind 22 Jahre nach dem ersten Auftauchen mit „Step into Liquid“.
Du musst dir im Klaren sein: Wir sind Big-Wave- Surfer, und der einzige Grund, warum das Foilen damals überlebte, war, dass es eine Zeit lang jeder machen wollte, aber dann verlor bald jeder das Interesse. Es gab eine Zeit von etwa 6-8 Jahren, in der fast ausschließlich ein paar Kumpels und ich, die ich überredete mitzukommen, foilen gingen. Der Grund, warum – und es scheint immer wieder auf Big-Wave-Surfing zurückzukommen – ist, dass du all diese verschiedenen Gruppen hast: einige sind Downwinder, einige Windsurfer… wie Kai zum Beispiel, er war zuerst ein Windsurfer, der sich zum Big-Wave-Surfer entwickelt hat. Ich war zuerst Surfer und ging dann zum Windsurfen über, angefangen habe ich aber mit Wellenreiten. Alles, was ich je gemacht habe, wurde davon angetrieben. Der Grund,
warum ich ausschließlich große Wellen foilte, war, dass ich einige Einschränkungen mit der Ausrüstung und konventionellen Boards erlebte. Es gab eine Grenze und wir dachten: Was, wenn die Wellen wirklich 30 Meter hoch werden? Tow-Boards werden nicht funktionieren. Ich weiß, dass sie nicht funktionieren, weil wir es versucht haben und wissen, dass sie nicht funktionieren. Das war der Moment, als ich damit fertig war und
nur noch foilte, weil ich bereit sein wollte, falls etwas Seltenes passieren würde.
Es hängt wieder davon ab, was dein Interesse zu der Zeit ist. Als wir noch am Windsurfen waren haben wir uns gefragt, wie wir das Segel loswerden können und wir kamen zum Tow-In.
Jetzt vielleicht eine etwas philosophischere Frage: Du hast so viele Grenzen überschritten, zum Beispiel den Moment, als du der Welt gezeigt hast, dass Teahupoo an einem grossen Tag gesurft werden kann. 2002 wurde gesagt, dass in Jaws nicht hineingepaddelt werden kann und jetzt haben wir a) die Olympischen Spiele an dieser Welle in Tahiti und b) Jaws ist jetzt mit Prone-Surfern überlaufen, als wäre es eine normale Welle. Was hältst du von dieser Entwicklung?
Paddeln existiert, weil es Ordnung schafft. Würden auf dem Wasser nur Jetskis rumfahren, wäre es das reinste Chaos. Die Wahrheit ist, dass die Wellen heute nicht mehr so riesig sind wie damals und wenn der Wind mit 35 Knoten weht, paddelt eh niemand. Es gab einige schöne Tage mit guten Bedingungen, die auch das Paddeln ermöglichten.
Es gibt Typen wie Billy Kemper, die ständig die Grenzen pushen, um zu sehen, wie groß eine Welle sein kann, in die man hinein paddeln kann. Dann wird es die nächste Generation von Extremsportlern geben, die ihre Grenzen suchen
und ihre Identität darin finden, die Grenzen verschoben zu haben. Ich meine, als ich jung war, gab es keinen Backflip auf einem Motorrad, und jetzt brauchst du gar nicht erst antreten, wenn du keinen Doppel-Backflip kannst. Aber jetzt sind die Motorräder besser, sie landen in Foampitts. Es ist wie beim Prone-Paddeln in Jaws, du hast Schwimmhilfen, du hast Sauerstoff und Jetskis, die 70 Meilen fahren und dich sofort abholen. Es ist nicht so, als wärst du da draußen nackt, nur in deinen Surfshorts. Also ja, wir pushen es, aber es gibt auch Technologien, die es uns ermöglichen, SUPzu
pushen. Gleiches gilt für Foiling. Schau dir an, womit wir angefangen haben: Foils waren nicht dafür gedacht, Downwinder zu machen, sie sollten hinter einem Boot bei 56 km/h oder schneller gezogen werden. Deshalb kam vieles davon aus dem Kiten, da sie Foils für niedrigere Windgeschwindigkeiten entwickelten, die es auch ermöglichten, eine kleine Welle zu reiten. Mein Punkt ist, dass die Technologie nicht das Talent und den Mut wegnimmt. Ich meine, wenn du dir Zane ansiehst, der in einer großen Welle verschluckt wird, spielt es keine Rolle, was du trägst und wo dein Jetski ist.
Ich weiß, wie es ist, ganz alleine da draußen auf einem 14-Fuß-SUP-Board zu sein und diese Wellenzu surfen, mit einem Freund auf der Klippe, dem ich sage, wenn ich nicht zurückkomme…
Mein Punkt ist, wir suchen immer nach Möglichkeiten, die Grenzen zu überschreiten, und es gibt Technologien, die es uns ermöglichen, härter zu pushen.
Das ist ein sehr guter Punkt, wie wenn ich meinen Kindern alte Bilder zeige und ihnen sage, schaut mal, die sind diese Welle nur in Boardshorts geritten. Im Vergleich zu heute ist das einfach verrückt.
Genau, und mit einem Jetski, der zu langsam ist, um dich überhaupt zu holen, aber das war das, was wir hatten, und das war die Herausforderung.

Ja, genau… also fragen wir uns jetzt, was kommt als Nächstes? Ich habe Dinge in der Vergangenheit kommen sehen, konnte sie aber nie vorhersagen, und du scheinst einen sehr intuitiven Verstand für solche Dinge zu haben. Was könnte also das nächste große Ding sein?
Nun, ich bin jetzt viel ruhiger geworden, aber ich mache auch einige Sachen, über die ich nicht spreche. Ich mache das schon eine Weile, aber ich rede nicht darüber, weil ich gelernt habe, was passiert, wenn man darüber spricht, was man tut. Ich möchte es länger genießen. Ich habe damals allen gesagt: „Hey, kommt und schaut, was wir bei Peahi machen“, und dann taucht die ganze Welt auf und man wird vertrieben.
Aber offensichtlich steckt das Foiling noch in den Kinderschuhen. Ich meine, lass es mich so sagen: Ich fahre nichts, das keinen Foil hat. Es sei denn, es hat Räder. Wenn es ein Board ist, hat es einen Foil. Ich bin auf den Foil fixiert, wenn es ums Wasser geht.
Eine letzte Sache, die mir aus der Vergangenheit einfällt, da ich aus der Schweiz komme und Snowboarder bin. Ganz am Anfang des SUP zu Sports hattest du etwas mit Nideckerboards am Laufen. Ein traditionelles Snowboard- und Schuhunternehmen. Wir haben nie mehr davon gehört. Was ist da passiert, was war los?
Ja, das ist schon eine Weile her. Wir wollten SUPs in Serie produzieren und der Besitzer von Nidecker hatte eine gute Sache am Laufen. Ich ließ zu der Zeit einige Prototypen in einer Fabrik in Santa Barbara herstellen, aber ich wusste
nicht, dass sie auch für Burton arbeiteten, und die konkurrierten offensichtlich im Snowboarding.
Ich hatte Probleme, meine Prototypen herstellen zu lassen, da sie etwas gegen Nidecker hatten und
ich das nicht wusste. Sie haben Dinge getan, um die Produktion zu verzögern, und die Preise für uns ständig geändert und so weiter. Ich hatte eine großartige Beziehung zu Nidecker, sie sollten all meine Surf- und Downwindboards machen. Wir konnten nicht sehr weit kommen, weil meine Produktion irgendwie sabotiert wurde. Dinge passieren oft so, wie sie sollen, aber Henry Nidecker und ich sind Freunde.
Es war toll, in der Vergangenheit zu graben und zu hören, wie du mit der Snowboard-Welt in Kontakt gekommen bist. Zum Schluss und um abzuschließen, etwas sehr Aktuelles. Du hast mir vorhin einen deiner Kaffees gegeben, und wie sich herausstellt, bist du inzwischen ein ziemlicher Ernährungsspezialist geworden.
Ja, wir haben „Laird Superfoods“ gestartet und dieses Geschäft läuft gerade sehr gut. Meine Einstellung zum Geschäft ist, dass, wenn es authentisch ist und du gute Dinge tust, du Erfolg haben kannst. Wenn du Menschen helfen kannst und etwas tust, das einen positiven Effekt auf sie hat, dann ist das großartig. Wir haben auch die Laird- Bekleidung und unser XPT-Fitnessprogramm.
Ich sehe, dass du viel mit den jungen Big-Wave-Surfern trainierst. Passiert das nur in Kalifornien oder gehst du damit auch auf Tournee?
Wir haben nur eine kleine Gruppe von Leuten, etwa vier oder fünf, die zertifizierte Trainer sind. Zum Beispiel ist Billy Kemper einer von ihnen. Die Trainer werden in den Methoden, die wir anwenden, ausgebildet. Unsere Philosophie ist: Atmen, Bewegen und Erholen.
Also ja, ich bin immer noch auf der Suche, habe mein Geschäft, meine Töchter, meine Frau…
… und die neue Sache, über die du nicht sprechenwolltest.

Ja, genau das auch. Solange du offen bist, Wissen zu empfangen, wirst du mit guten Dingen gesegnet sein.
Vielen Dank für dieses großartige Interview!
(Das persönliche Interview mit Laird Hamilton markiert das Ende und den Höhepunkt des Print Stand Up Magazins)
Die Kurzfassung des Interviews auf Youtube.
Findest du es gut, dass wir solche Interviews produzieren können? Falls Ja bitte unterstütze uns mit einem Online Abo / Trinkgeld.
Online Abo
Magst Du den Content des Stand Up Magazins?
Mit einem Onlineabo hilfst Du die Zukunft des Stand Up Magazins zu sichern.
Werde Gönner und Supporter unserer Arbeit mit einem Online Abo.
Dein Abo ist ein Jahresbeitrag und erneuert jedes Jahr.
Dazu bist automatisch auf unserem GRATIS Newsletter mit dabei.