SUP-Fans und Medien haben dem Spektakel bei den ISA SUP World Championships in Frankreich entgegengefiebert. Nach ein paar Tagen, leider eher langweiligem SUP Surfing, freute sich die Welt auf die Tech Races in Frankreich. Wie immer hier im Stand Up Magazin möchte ich einen tieferen Blick auf das werfen, was die ISA uns präsentiert hat und die Dinge in einen größeren Zusammenhang stellen.
Halbfinale
Aus meiner Sicht gab es hier zwei Dinge, die mich überrascht haben: Die Streckenlänge und die Größe der Heats. Die SUP Welt hat sich jetzt hauptsächlich kürzere Tech. Rennen gewöhnt. Eine Rennstrecke, für die die Damen 45-50 Minuten brauchen, ist einfach zu lang. Tatsächlich wurde es nach einer Weile einfach nur noch langweilig zuzusehen. Das Gleiche gilt für die Männer, auch sie brauchten 15 Minuten weniger als die meisten Frauen, 4,5 km für das Tech. das Rennen ist einfach sehr lang und sogar Casper Steinfath hat das in seinem Kommentar kurz bestätigt.
Man könnte argumentieren, dass es bei 22 Athleten eine kürzere Strecke zu eng wäre, wenn es zu Führungswechseln kommt, und dass es insgesamt zu eng werden würde. Das war der Grund, warum ich überrascht war, dass wir nicht 4 Viertelfinals mit jeweils 10 Athleten gesehen haben, von denen 5 weiterkommen und dann zu einem zehnköpfigen Finale ausgesiebt werden. Der Vorteil dabei ist, dass man mehr Rennaction bekommt und die Rennen kurz, spannend und knapp gehalten werden.
Wir haben eine Umfrage auf der Instagram-Seite des Stand Up Magazins durchgeführt, und das Ergebnis war ziemlich eindeutig.
Die Reaktion war ziemlich eindeutig, da viele Leute meiner Meinung zustimmten. Wir hatten viele Wähler aus der Athletengemeinschaft, von denen sogar einige zu der Zeit in Frankreich sind.
Wir hatten zwei öffentliche Meinungsverschiedenheiten zwischen Michael Booth und Donato Freens. Beide schienen mit dem langen technischen Kurs zufrieden zu sein, obwohl Boothy seine anfängliche Aussage etwas relativierte, nachdem die Rennstrecke für den Finaltag geändert worden war.
Das Finale
Die ISA schien zugehört zu haben, oder irgendetwas hat sie dazu bewogen, die Rennstrecke für den Finaltag zu ändern. Die Athleten mussten ihre Boards nicht mehr um eine Schikane am Strand tragen. Stattdessen gab es nun eine “Hammerboje” im Stil von Battle of the Paddle. Das Rennen war nun viel spannender und kürzer. Esperanzas Endzeit in ihrem Halbfinale betrug 46 Minuten, jetzt waren es 31 Minuten. Bei den Männern schien die Veränderung minimal zu sein, denn Shrimpis Zeit fiel nur um 6 Minuten. Unabhängig davon erinnerten mich die Finals am Freitag sehr an das Erbe unseres Sports: Das Battle of the Paddle. Casper Steinfath bemerkte dies ebenfalls, und eines ist definitiv klar: Eine Rennstrecke wie diese sorgt für tolle Inhalte, plötzliche Führungswechsel und insgesamt für ein sehr spannendes Rennen.
Wir haben das Dilemma zwischen Surf- und Flachwasserrennen im Zuge der ISA Puerto Rico SUP World Championships diskutiert. Wenn Ihr daran interessiert seid, könnt Ihr auf das kleine Bild klicken, um an der Diskussion teilzunehmen, und wenn Ihr schon dabei seid, abonniert bitte den Youtube-Kanal.
Was es mit dem Fehlstart im Finale der Herren auf sich hatte, war schwer zu sagen, aber offensichtlich waren alle verwirrt. Die Verwirrung wurde noch größer, als etwa 2 Minuten später ein Boot vor den Rennfahrern kreuzte und signalisierte, dass das Rennen abgebrochen und neu gestartet werden musste. Leider weiß ich nicht, was da los war, aber ich habe noch nie erlebt, dass ein Fehlstart so spät geanded wurde.
Kommentar und Produktion
Die Produktion war wie immer ziemlich fehlerfrei. Der Zuschauer bekam einen guten Überblick über das Geschehen mit verschiedenen Kameraperspektiven. Die Athleten waren gut zu erkennen und die Führungswechsel waren gut zu verfolgen. Dank der Youtube-Übertragung war es immer möglich, zurückzuspulen. Vor allem, um herauszufinden, was beim Start des Herrenfinales passiert ist. (ICF bitte zur Kenntnis nehmen)
Einerseits war es schade, dass Matieu von total SUP nicht in der Kabine oder vor der Kamera war, denn er kennt alle Athleten bei weitem am besten. Andererseits ist der Kommentar von Dreu Murin zu erwähnen. Sein Kommentar zum Finale der Männer machte es sehr spannend, er war so gut, dass sogar meine Frau, die im Hintergrund nur halbwegs aufgepasst hat, einen Kommentar dazu abgab. Es wäre toll gewesen, ihn und Matieu zusammen in der Kabine zu sehen.
Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die ISA über Leute verfügt, die zwar wissen, wie man kommentiert, denen aber oft das Wissen über die Sportler fehlt. Das schien dieses Jahr nicht der Fall gewesen zu sein. Mit Casper Steinfath hatten wir auch zum ersten Mal einen ehemaligen Athleten und Weltmeister am Mikrophon. Casper ist ein redegewandter Mann und hat die Dinge für die Zuschauer ins rechte Licht gerückt.
Was den Tech Race-Teil der ISA SUP World Championships angeht, gibt es wirklich nicht viel zu meckern. Es wäre nur schön, wenn wir uns irgendwann einmal darauf einigen würden, wie ein Tech. Race aussehen muss.