Bootswellen und SUP Rennen

Wir sind auf einige schöne Drohnenaufnahmen vom SUP-Rennen in Italien vom letzten Wochenende gestoßen. Es war ein ICF-Qualifikationsrennen. (Danke an Chrisitan Taucher @chrisdiver) Wir haben ein paar Videos und Bilder gepostet, aber dann tauchte ein Video auf, das uns doch sehr erstaunte.

Wenn ihr Euch dieses Video anschaut und ein SUP-Racer oder jemand seid, der über Rennen berichtet, dann werdet ihr nicht schlecht staunen und fragen WTF ist das denn…?

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Diskutiert mit auf Facebook

In diesem Video sehen wir einen Draftrain, der von einem kleinen Boot überholt wird. Bei der Geschwindigkeit, mit der das Boot fährt, erzeugt es auf dem ansonsten spiegelglatten See eine ziemliche grosse Heckwelle.

Dann verlangsamt sich das Boot ziemlich genau vor dem Leader. Offensichtlich nutzt der vorderste Paddler die dritte Welle und setzt sich von seinen Verfolgern ab. Einige von ihnen können aufholen und mindestens drei Paddler werden vom Boot “gezogen”.

Wir haben uns dieses Video ein paar Mal angesehen und Chris Taucher gefragt, ob es danach kein großes Drama mit massiven Beschwerden gab. Er sagte uns, dass es Beschwerden gab, aber das war während des Inflatable Rennens

Soweit die Situation.

Die erste Reaktion war natürlich, dass, wenn dies ein Profi-Rennen gewesen wäre, die Folgen viel schwerwiegender gewesen wären. Beim zweiten Gedanken konnte man jedoch nicht anders, als sich zu fragen, What the Fuck im Kopf dieses Kapitäns vorsich ging.

Egal ob Profi oder nicht, jeder verdient ein faires Rennen.

Bootswellen, ein Thema das immer wieder für Gesprächsstoff sorgt

Bootswellen und SUP-Rennen passen nicht gut zusammen. Wir haben oft Fälle, in denen Boote Paddlern unfreiwillig helfen. Bei Oceanraces, wo es oft kabbeliges Wasser gibt, können Paddler die Bootswellen ausnutzen. Wir erinnern uns an eine Situation vor vielen Jahren beim M2O, als Travis Grant auf der Zielgeraden eine Bootswelle ausnutzen konnte. Das Team Baxter legte Protest ein. Beim ICE-Rennen in Thun erzeugte das Verfolgerboot beim Langstreckenrennen eine Heckwelle und zog die Spitzengruppe unfreiwillig immer weiter vom Rest weg.

Bei dieser Art von Situationen handelt es sich meist um Bagatellfälle, und Streitigkeiten werden an Ort und Stelle gelöst, da der Ausgang des Rennens in den meisten Fällen nicht wesentlich gefährdet ist. Das Szenario im obigen Video ist auf einer ganz anderen Ebene. Wir können uns vorstellen, dass wir einen regelrechten Shitstorm bekommen hätten, wenn dies die Profiklasse und nicht die Freizeitklasse gewesen wäre.

Regeln für Boote

Internationale Organisationen, Rennveranstalter und andere Institutionen, die Regeln aufstellen, müssen klare Regeln und Richtlinien aufstellen. SUP wird immer wettbewerbsfähiger, und immer mehr Rennen sind mit hohen Preisgeldern dotiert, um die Besten der Besten zur Teilnahme zu bewegen – wir können nicht zulassen, dass ein Boot den Ausgang eines Rennens beeinflusst. Unabhängig davon, ob es sich um die Freizeit- oder die Eliteklasse handelt, können wir keine Rennen mehr durch Bootswinken entscheiden lassen.

Dilemma der Medien

Als Medienvertreter verfolgen wir die Rennen gerne aus der Nähe. Die Kommentatoren sind oft auf den Booten, müssen aber weit weg vom Geschehen bleiben. Wenn die Paddler weit weg von der Kamera sind, wird es für die Zuschauer eher langweilig. Im Grunde ist das bei allen Langstreckenrennen der Fall, sie sind einfach nicht so spannend wie die kurzen und schnellen technischen Rennen und bieten daher keine guten Inhalte für die Medienproduktion. Die Situation mit den Bootswellen der Boote ist auch nicht gerade hilfreich.

Wie auch immer, wenn dieser Sport wachsen will und wir große internationale Verbände wie die ICF mit möglichen olympischen Hoffnungen involviert haben, kann der Ausgang eines Flachwasser-SUP-Rennens nicht durch eine Bootswelle in die eine oder andere Richtung gekippt werden.