ICF SUP World Championships mit Team Germany

ICF World Championships Gdynia through German eyes

von Michael Karst

Das waren sie also, die lange erwarteten ICF Weltmeisterschaften in Gdynia/ Polen.

Es hatten sich viele deutsche Athleten angekündigt und so kam es zu einem großen Treffen überall auf dem Eventgelände, am Strand und Cafes. In freundschaftlich sportlicher Atmosphäre ging es am Mittwoch mit den Vorläufen im Sprint los. Hier konnten sich einige deutsche Fahrer noch für die Hauptwettkämpfe qualifizieren.

Tags drauf ging es dann mit den Vorrunden bereits am Morgen los, denn es waren ja einige Läufe durchzuziehen.

Viele der deutschen Athleten konnten sich mit starken Leistungen durch die Runden kämpfen und erreichten die Finalläufe.

Neben einigen tollen Platzierungen in den C- und B-Finals erreichte Marion Behrens den 7. Platz im Damen 50+ Finale, bei den Herren wurde hier Andreas Kämmerer siebter und in eben diesem Lauf gewann Peter Weidert mit einem Start-Ziel-Sieg und wurde Sprintweltmeister in dieser Altersklasse.

Susanne Lier konnte sich den zweiten Platz und damit den Vizeweltmeistertitel bei den Damen 40+ sichern und Dr. Susanne Eder-Meyer den 8.Platz in diesem spannenden Finale.

Bei den Junioren konnte Skadi Langbein in einem schnellen A-Finale einen hervorragenden zweiten Platz einfahren.

Hannah-Leni Krah wurde 8. im packenden Finale der Open Damen.

Am nächsten Tag sollte die Longdistance auf 16 bzw. 12km starten. Aufgrund der stürmischen Witterung und unberechenbaren See wurde das Rennen zweimal verschoben und startete somit erst um 14Uhr mit den Open und 40+ Klassen, Damen und Herren um 10min zeitversetzt. Bei immer noch sehr heftigen Bedingungen wurde hier Maui Sach bester Deutscher auf Platz 30, dicht gefolgt von Bastian Grimm auf Platz 31 der Open Herren Klasse. Bei den Junioren konnte Lasse Sauerteig als 22. finishen, Ole Dettmann (Klasse Herren 40+) kam auf Platz 19. Bei den Masters 50+ belegte Peter Weidert Platz 9 der Herrenwertung und Marion Behrens schaffte es auf Platz 7 bei den Damen.

Viele unserer Fahrer mussten leider den heftigen Bedingungen Tribut zollen und gingen entweder nicht an den Start oder mussten vorzeitig beenden, aber natürlich sind solche Bedingen absolut Weltmeisterschaftswürdig und so konnten die Openwater-Profis hier punkten, wenngleich auch insgesamt die Liste der mit DNS (Did Not Start) oder DNF (Did Not Finish) gekennzeichneten internationalen Fahrer länger war als die eigentliche Ergebnisliste.

Durch den zeitlichen Verzug der Langdistanz konnten die, für Freitagnachmittag angekündigten, Vorläufe im TechRace nicht mehr stattfinden.

Dadurch geriet der Veranstalter unter zeitlichen Zugzwang und musste Rennen einkürzen. Leider entschied man sich hier hauptsächlich die Zwischenrunden der Jugend zu kürzen, wodurch sich bei den Mädels nur noch 2 von 8 Fahrerinnen (statt  vorher 6 oder 7 von 8) und bei der männlichen Jugend 3 statt 7. Es ist sehr schade, dass gerade die Jugend diese Rechnung bezahlen musste und viele um spannende und lehrreiche Rennen gebracht wurden.

Auf dem ca. 1000m langen Kurs schaffte es bei den Damen Master 50+ wieder Marion Behrens ins Finale und belegte einen hervorragenden 7. Platz. Hier siegte Petra Pyffrader aus Österreich mit dem denkbar kleinsten Vorsprung, nachdem sich die eigentlich an der Spitze liegende Diva Hatami aus Israel bereits vor der Ziellinie feierte und Petra an Ihr vorbei ins Ziel flog.

Peter Weidert belegte bei den den Herren 50+ einen hervorragenden 3.Platz und gewann damit Bronze, Carsten Kurmis belegte hier Platz 8.

Als Weltmeisterin bei den Damen 40+ kürte Susanne Lier ihre starke Performance bei diesen Wettkämpfen.

Im Rennen der iSUPs am Samstag abend belegte Normen Weber den 3. Platz, Gerd Weisner wurde 11.

Es war eine WM mit vielen spannenden Rennen und einer Organisation, die noch Luft nach oben lies. Die Planänderungen teilweise erst nachts vor den Rennen um 23Uhr zu verbreiten ist natürlich ein Unding, genau wie das Einsparen von Jugendrennen anstatt in den Masterklassen zu kürzen.

Desweitern haben wir immer noch die iSUP-Pflicht bei den Jugendrennen der ICF. Keiner der, an einer WM startenden, Jugendlichen paddelt sonst auf aufblasbaren Boards, die meisten müssen sich für solche Events Boards besorgen. Außerdem nimmt man dem Nachwuchs so die Chance sich auf Augenhöhe mit den „Großen“ zu vergleichen, dies sollte seitens der ICF dringen überdacht werden.

Alles in allem hat sich das Team Germany toll präsentiert wenngleich auch klar die Aufgaben für die nächsten Jahre erkannt werden konnten. Die Länderteams in denen sich Verbände in allen Belangen professionell um die Nachwuchsarbeit kümmern und sich nicht gegenseitig bekriegen hatten hier klar die Nase vorn, teilweise auch viel mehr als nur die Nase. Es bleibt zu hoffen, dass dies in den nächsten Jahren auch in Deutschland mehr Fahrt aufnimmt.

Nichts desto trotz waren es tolle Tage, vielen Dank an die Organisation und die Verantwortlichen die dies ermöglich haben. Herzlichen Glückwunsch allen Athleten zu Ihren super Leistungen, bis zum nächsten Mal!