Die Zukunft des Wing Foil Sport

Es ist sehr erfrischend, die Global Wingsports Association und ihre internationale Tour zu verfolgen. Trotz der Pandemie scheinen sie in der Lage zu sein, Veranstaltungen selbst in Ländern wie Portugal durchzuführen, die derzeit auf der Liste der Hochrisikoländer für die Omicron-Variante stehen. Es macht uns auch Spaß zu beobachten, wie Athleten mit den unterschiedlichsten Hintergründen beginnen, sich in die Reihen der internationalen Tour einzureihen. So zum Beispiel Olivia Piana, eine dekorierte SUP-Athletin und auch Bowien van der Linden, die in der Vergangenheit schon einige Auftritte im SUP-Sport hatte. Diese beiden Damen haben auf der Wing Foil World Tour einen guten Eindruck hinterlassen.

Es ist schwer, die Wing Foil Tour zu beobachten, ohne sich über den Zustand des Sports Gedanken zu machen und ihn mit dem zu vergleichen, wie die Dinge im SUP-Bereich laufen. Ich denke, wir haben hier eine großartige Fallstudie. In vielerlei Hinsicht können wir den Wing Foil Sport mit SUP und in diesem Fall mit der APP vergleichen. Genau wie beim SUP gibt es beim Wing Foiling viele Disziplinen, und einige sprechen das Publikum mehr an als andere.

In meinem Fall vergleiche ich gerne das Surfen mit dem Freestyle (und Welle natürlich), den Boarder Cross mit einem Tech. Race und die Bojenregatten mit Longdistance Races.

Genau wie beim SUP beobachten wir, dass einige Disziplinen stärker sind als andere, und natürlich ist der größte Vergleich, den wir anstellen können, der Vergleich mit dem Windsurfen: Die Mutter aller windbezogenen Boardsportarten. Wir alle kennen die Geschichte des Windsurfens, und viele in der Branche sind besorgt, dass Wingfoiling den gleichen Weg einschlagen wird.

Interview mit Olivia Piana im September 2021 bei den ICF SUP World Championships über die neue Welt des Wing Foiling:

Aber im Gegensatz zum Windsurfen hat Wingfoiling einen großen Vorteil gegenüber dem Windsurfen: Das Segel ist nicht mit dem Brett selbst verbunden. Dadurch ist der Sport vielseitiger als Windsurfen

Lasst uns das einen Moment anschauen:

Gefahren

Zunächst muss ich sagen, dass ich ein großer Fan des Wing Foiling bin und versuche, es so oft wie möglich zu machen. Ich mag es, anderen dabei zuzusehen und darüber zu reden, aber interessanterweise gibt es eine Sache, die mich schon jetzt abturned: Freestyle. Das soll das Talent der Athleten und ihre Fähigkeit, in so kurzer Zeit so weit zu gehen, nicht schmälern. Für mich als Weekendwarror wird der Freestyle schon zu abstrakt. Die Jungs wirbeln in der Luft herum und schaffen es irgendwie, aufrecht zu landen. Geil… aber es sieht alles irgendwie gleich und sehr hektisch aus. Ich vermisse definitiv den Style-Faktor. Vor allem bei den Rotationen. Man muss sich alles in Zeitlupe anschauen, um zu verstehen, was da passiert. Ich befürchte, dass die normalen Winger bald das Interesse an diesem Teil des Sports verlieren werden, weil sie sich nicht darauf einstellen können und Winging den gleichen Weg wie Windsurfen einschlagen wird.

Foiling ist an sich ist schon so technisch und kompliziert, dass ich es für einen Anfänger schwer finde, in den Sport einzusteigen, ohne völlig verwirrt zu sein.

Das bringt mich zu einer weiteren großen Gefahr in diesem Sport: Das Wettrüsten. Wir sehen, wie die Ausrüstung immer technischer wird und die Front-Foils immer kleiner werden. Sie werden so klein, dass nur wenige in der Lage sind, sie zu fahren und Wing Foil Races laufen darauf hinaus, wer mehr Geld für die Ausrüstung ausgibt. Das ist der Punkt, an dem Neueinsteiger ausgeschlossen werden oder gar nicht erst antreten können. Ich würde mir gerne einen wettbewerbsfähigen Wing Foil Sport wie SUP oder Windsurfing in den alten Tagen vorstellen, wo jeder mitmachen konnte.

Die Chancen

Wing Foiling oder einfach nur Foiling ist ein so vielseitiger Sport und die Chancen liegen meiner Meinung nach genau darin, dass das Segel nicht am Board befestigt ist, wie oben schon erwähnt. Dieser Umstand gibt den Fahrern viel mehr Möglichkeiten, kreativ zu werden. Es können Rennstrecken angelegt werden, bei denen der Fahrer die Wellen oder seine Fähigkeiten zum Pumpen des Foils strategisch nutzen muss. Es kann auch ein Rennen geben, bei dem die letzte Strecke zurück zum Strand ohne die Hilfe des Windes absolviert werden muss.

Ich erinnere mich an die großen Tage des SUP Beach Racing, wo alle Rennen in der Brandung stattfanden. Mit einer „W“-förmigen Rennstrecke direkt in der Wellenzone. So einen Kurs könnte ich mir auch für Winger vorstellen.

In diesem Video von der GWA sehen wir die Disziplin, mit dem Wind zu regattieren und dann ausschließlich vor dem Wind zu pumpen:

Wie man die breite Öffentlichkeit einbezieht

Wenn wir diesen Sport für neue Leute zugänglicher machen wollen, müssen wir auch zeigen, dass man Flügel auf Brettern ohne Foil benutzen kann. Wir sollten zeigen, wie viel Spaß man haben kann, auch wenn man noch nicht foilen kann. Es sollte Show-Events geben, bei denen die Profis auf normalen Surfbrettern oder SUPs wingsurfen. Ich denke, es liegt in der Verantwortung der Industrie, sich um diese Leute zu kümmern, wenn sie sich über Wasser halten wollen. Der Markt ist bereits sehr gesättigt.

Wir sind nun gespannt, wie sich die Dinge in der nahen und fernen Zukunft entwickeln werden, und behalten den Sport natürlich im Auge.