Global Wingsports Assocciation Ein Gespräch

Gespräch mit Jörgen Vogt

Es ist unheimlich interessant was grad im Wing-Sport passiert, um so mehr freute ich mich über ein Telefonat mit dem General Sekretär der GWA. (Global Wingsport Assocciation) In diesem Sinne vielen Dank an Dr.  Jörgen Vogt (Rechtsanwalt), General Sekretär und Mitgründer der GWA.

Es war ein Gespräch das interessanter nicht hätte sein können. Gerade vor dem Hintergrund der Versäumnisse im SUP Sport erschien der Plan der GWA gerade zu perfekt. Mir wurde auch einmal mehr klar warum es der SUP Sport eben nicht geschafft hat sich bis Heute vernünftig zu organisieren.

Jörgen erklärte mir, dass man schon im Februar an der Gründung arbeitete. Es gab aber einige Dinge zu klären und darum trat man erst im Juni an die Öffentlichkeit. Man machte eine klare Entscheidung ein eigenes Organ zu bilden und den Sport nicht bei der GKA (Global Kitesport Assocciation) einzugliedern. Meiner Meinung nach, eine sehr weise Entscheidung und offenbar war das Interesse bei der GKA nicht sehr groß. Es war der kardinale Fehler den die SUP Community begangen hat damals als man sich nicht unabhängig organisierte. SUP war weder Kanu noch Surfing und darum kümmerte sich keines der verwaltenden Organe richtig um den Sport. Die Leute, die eine eigene internationale SUP Assocciation hätten gründen sollen, gab es nicht und die die es versuchten, hatten nicht die richtigen Qualifikationen dazu und benutzen den Sport dazu ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Die Organisation die am meisten Potential hatte (hat), hat in den frühen Jahren das Vertrauen der Athleten mit großen Versprechungen verspielt.

Wie kann man einen internationalen Verband vor Konkurrenz schützen?

Das war eine meiner großen Frage. Wie schützt man sich vor Konkurrenz und verhindert einen Machtkampf (siehe SUP) um den Sport? Laut Jörgen geht das leider nicht. Der einzige Verband der international geschützt ist, ist die FIFA. Es gibt also niemanden der es einem verbieten kann eigene Weltmeisterschaften in einem  Sport, außer Fußball auszurufen.

Die einzige Möglichkeit, die sich einem bietet, so Jörgen Vogt, ist das Schaffen von Fakten. In dem Sinne also mit der Veranstaltung von Events, guter PR und der Mitgliedschaft von Athleten und so weiter.

Der einzige Verband, der sich im Falle der GWA zu Ungunsten einschalten könnte, ist der Welt Segel Verband. Jörgen Vogt kennt Verbansstrukturen sehr gut und erzählt mir, dass man mit dem Verband bereits in Kontakt ist. Dort ist man sich aber noch nicht sicher ob man Wingsports verwalten will. Abläufe gehen sehr lange und müssen durch verschiedene Gremien. Es gibt die IOC mit den internationalen Dachverbänden, die dann wiederum viele Landesverbände unter sich haben und jeder Verband will seine eigene Macht ausbauen. (Na bravo….) Das ganze wird also sehr schnell politisch aber „World Sailing“ hat in jedem Land einen Ableger und oft fließen Gelder aus der Touristik in die Verbände und deren Events. Wir kennen das von der ISA, deren Meisterschaften finden immer an Orten statt wo die Behörden ein Interesse haben ihre Region als Destination für den Sport bekannt zu machen. Das heißt wenn World Sailing etwas dagegen hätte könnte man dafür sorgen, dass der Organisator keine Bewilligungen und Gelder erhält. Darum ist man bei der GWA an einem Vertrag mit World Sailing interessiert. Jörgen und sein Team denken sehr weit voraus.

Natürlich denkt man bei der GWA auch über eine World Tour nach und ist auch schon in der Planung. Die Tour soll aus vielen regionalen Events bestehen mit einer großen Weltmeisterschaft am Ende des Jahres. Somit müssen die Athleten nicht das ganze Jahr für teures Geld über den Erdball reisen. Auch hier haben wir ein Beispiel aus der SUP Welt, als Chris Parker und Kelly Margetts die Paddle League starteten. Es ging darum regionale SUP Rennen zu promoten. Das Ganze dauerte knappe zwei Jahre, dann war die Luft weg.

Das Ganze bleibt also sehr spannend und es wird mit Hochdruck an einer Tour gearbeitet und man bereitet sich auf eine große Zukunft vor.

Die Goldgräberstimmung ist definitiv berechtig, mein einziger Einwand ist, dass Foiling sehr schwer zu erlernen ist und die Verletzungsgefahr hoch ist. Hier aber hat Jörgen Vogt Einwände die durchaus berechtigt sind:

Das Potential von Wingsports ist astronomisch. Jörgen Vogt meint sogar, dass 50% des Potentials des Sportes an Land. Stellen wir uns Wing-Snowboarden vor oder gar mit Skateboard Longboards und Dirtboards. Letzlich heisst die GWA ja „Wingsports“ und nicht „Wingoiling Assocciation“. Ich erfahre auch, dass viele Kiteschulen auf Winging umstellen eben wegen der Verletzungsgefahr. (Offenbar ist Kiten gefährlicher als Wingfoiling.) Die Hemmschwelle mit Wingfoiling anzufangen sei viel tiefer als beim Kiten und Windsurfen. Letzten Endes lernte ich Winging ja auch erst auf dem SUP bevor ich mich dann auf den Foil traute.

Abschließend gibt es zu sagen, dass ich nach dem Gespräch mit Jörgen einiges schlauer war als vorher. Mir wurde bestätigt warum wir im SUP Sport einen Schlamassel haben und wie der hätte verhindert werden können. Ich stehe den Wingsports auch sehr enthusiastisch gegenüber und freue mich über Meilensteine und wichtige Geschehnisse im Sport berichten zu können.

Bleiben wir also dran, da kommt noch viel auf uns zu. Mehr Infos unter der Webseite der GWA.

Der SUP Talk dazu:

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