Carsten Kurmis on Tour – Interview

Tiki life in Germany – Mr. Carsten Kurmis in blau mit dem Team | 📸 Andy Klotz

Carsten Kurmis gehört zweifellos zum Urgestein des deutschen Wassersports – egal ob Surfen auf dem Eisbach, Stand Up Paddling oder Foiling: Carsten war immer einer der Ersten.
Als wir um 2010 mit dem Stand Up Magazin online gingen, war Carsten schon längst dabei. Und mindestens genauso lange ist er auch Teil von Starboard Germany. Dort steht er stets an vorderster Front, betreut Händler und Kunden und ist auf nahezu jedem Event präsent.
Jetzt, mitten im Sommer, wollten wir von Carsten wissen, wie sein aktueller Blick auf die Wassersportbranche ausfällt.          

Aloha Carsten, vielen Dank für deine Zeit. Es gibt wenige, die so lange in der SUP-, Wing- und Foil-Branche sind wie du. Und du warst seit eh und je bei Starboard Germany und als „Field Agent“ der Firma an den meisten Events. Egal ob SUP oder Foil – Carsten ist mit Starboard dabei.

Wir sind nun in der Mitte des Jahres angekommen, das letzte Mal, als wir uns sahen, war auf der boot. Wie ist der Sommer fĂĽr dich und Starboard Germany bis jetzt gelaufen?

Hallo Mike, ich freue mich sehr, mal wieder mit dir zu quatschen. Ich bin seit April jedes Wochenende auf einem anderen Event – vom Stand Up Paddle bis zum Wingfoil.

Diese Events sind stark besucht und der Endverbraucher hat groĂźes Interesse, Neues, Innovatives und gutes Material zu testen.

Was sind die Trends, die du bei den Kunden und Herstellern gesehen hast?
Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass wir zwei Arten von Kunden haben. Der eine sieht und benutzt das Stand Up Paddle Board so, wie wir als Kinder die Luftmatratze als Freizeitbeschäftigung genutzt haben – also rein spielerisch und ohne Anspruch auf Leistung.

Der andere ist über diesen Punkt schon hinaus oder hatte von Anfang an einen höheren Anspruch an sein Equipment. Diese Zielgruppe sieht es nicht nur als Freizeitbeschäftigung, sondern auch unter dem Fitness- und sportlichen Aspekt.

Hier haben wir zum einen den Umsteiger vom Discounter-Board und aber auch den Dritt- und Viertkäufer, der sich im Laufe der Zeit vom Allrounder hin zum Touring- oder Raceboard entwickelt hat.

Einige Hersteller haben mittlerweile auch eingesehen, dass ein langlebiges Produkt auf dem Markt von den Kunden geschätzt wird und setzen ebenfalls auf eine Konstruktion mit verschweißten Nähten – welche wir schon seit fünf Jahren verwenden.

Du warst beim SUPALOT-Rennen vor ein paar Wochen. Kannst du uns ein Stimmungsbild vom SUP-Sport geben?
Ja, der Event war wieder mal ein voller Erfolg. Wir hatten gutes Wetter, anspruchsvolle Bedingungen, und mit 120 Teilnehmern kann man wirklich zufrieden sein. Ein besonderes Augenmerk legt der Veranstalter beim SUPALOT auf den Nachwuchs und Fun Races. Es wäre toll, wenn wir noch mehr solcher Rennen hätten.

Apropos Rennen: Ihr habt ja gerade das neue Raceboard, den GEN R, gelauncht und euer Dream Team ist begeistert. Was macht das Board fĂĽr dich so einzigartig? Was sagen die Leute an den Events, wenn sie es testen?
Da kann ich am besten einmal die Stimmung von Arnd DĂĽnzinger einfangen.

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Ah, das ist super – gutes Feedback von den Endkunden ist immer gut. Das ist gerade eine schöne Überleitung zum nächsten Event, bei dem du warst: dem Foil Festival auf Fehmarn. Was war da so dein Eindruck?
Ja, das Foil Festival ist eines der größten in Europa, und der Andrang war schon recht hoch – trotz des nicht so konstanten Wetters. Aber wir hatten meistens Wind, und das ist natürlich bei dem Sport unabdingbar. Obwohl es ja auch ohne Wind geht: Unser Paddle-Up-/Downfoilboard, das ACE Lightning, und das neue Pump-Foilboard waren stetig auf dem Wasser. Generell sieht man deutlich, dass der Trend in Richtung Midlength-Boards geht.

Sehr positiv war auch das Interesse an unseren aufblasbaren Foilboards. Hier konnten die Kunden in der Praxis den Vorteil einer harten Standplatte erfahren und waren begeistert.

Ja, die Wassersportwelt scheint dem Foil-Fieber zu verfallen, und es gibt viele Produkte und Marken, die auf den Markt drängen. Da kann man sich schnell verhaspeln. Was sind die Starboard-Produkte, für die sich die Kunden am meisten interessieren?
Ja, wie schon gesagt: Das größte Interesse galt dem Midlength-Board „ABOVE“ und dem „Take Off“. Sie zeichnen sich besonders durch schnelle Beschleunigung und Kippstabilität aus.

Was aber auch sehr interessant war: zu sehen, wie viele Einsteiger oder auch Umsteiger es gibt – gerade auch Familien, in denen verschiedene Könnensstufen vorhanden sind. Zum Beispiel der Vater, der schon Windsurfer gewesen ist und einsteigen möchte, die Frau, die keine Windsport-Erfahrung hat und erst das Wingsurfen lernen möchte, und dann die Kinder, die auch in den Windsport einsteigen wollen.

Hierfür haben wir dieses Jahr ein neues Sportgerät entwickelt: das „Airfoil Learner Board“.
Dieses Modell ist die Foil-Version des „Wingboard Learner“ und verfügt über drei ansteckbare Seitenfinnenkästen für Winging und eine Windsurfhalterung. Außerdem hat es eine Aluminium-Topplatte für die direkte Foil-Montage. Es ist aufblasbar, platzsparend und eignet sich somit für die ganze Familie.


4-IN-1-SCHULUNGSBRETT

FOILING – WINGING – WINDSURFEN – SUP
Dieses Modell ist die Foil-Version des Wingboard Learner und verfügt über eine Aluminium-Topplatte für die direkte Foil-Montage. Es eignet sich für eine Reihe von Sportarten und bietet Foil-Aufsätze, ansteckbare Seitenfinnenkästen für Winging sowie eine Windsurfhalterung. Lernen Sie eine Reihe von Windsportarten und öffnen Sie die Tür zum Foilen mit dem Air Foil Learner.


Das ist toll zu hören – dass es viele Neueinsteiger gibt oder Leute, die schon Windsurfen und jetzt aufs Foil wollen. Einen Trend, den wir ja auch auf der boot deutlich gesehen haben. Wenn wir uns eine Trendkurve vorstellen: Wo denkst du, sind wir in dieser Kurve?
Ich denke, dass wir bei den Einsteigern noch relativ am Anfang sind. Wenn wir es schaffen, das Angebot an Wingsurf-Kursen zu erhöhen, können wir sicherlich noch mehr Menschen in den Bann des Windsports ziehen. Und damit ist nicht unbedingt nur der Foilsport gemeint.

Da wir schon bei Trendkurven sind: Wir sind noch ganz am Anfang von SUP-Downwind-Foiling auf der Nordsee und den Binnengewässern – aber es kommt. Wir hatten auf der boot zusammen das Starboard ACE Inflatable vorgestellt. Siehst du da vermehrt Interesse auch bei einem breiteren Publikum, oder ist das noch zu „core“? Was sagen eigentlich die eingefleischten SUP-Paddler dazu?

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Es ist sicherlich momentan noch eine Nische, aber wir haben auch auf dem Festival festgestellt, dass es viele Einsteiger gibt, die das mal ausprobieren wollen. Kai Steimer hat diesbezĂĽglich einen Workshop angeboten. Dieser war immer voll ausgebucht und seine Kunden kamen zu uns, um sich Testmaterial auszuleihen.

Zur letzten Trendkurve nun, wo wir noch ganz am Anfang sind: der Parawing. Wie siehst du das Ganze? Hat das eine Chance, in den Mainstream zu kommen wie der Wing, oder ist das nun definitiv zu „core“/Nischenprodukt? Hast du es selber schon probiert?
Ja, der Parawing ist der nächste Hype. Momentan sehe ich ihn aber eher für den Gebrauch im Downwind – und auch da ist ein sehr hohes Können erforderlich. Klar, bei den Profis wie Balz Müller sieht das immer einfach aus, aber dem kannst du auch eine Ikea-Tüte geben und er performt. Ha! Ha!

Aber die Entwicklung auch in diesem Bereich ist so rasant, dass wir bestimmt nächstes Jahr schon neue Modelle auf dem Markt haben werden, die besser und einfacher zu handeln sind.

Wie geht es bei dir diese Saison weiter, was sind die nächsten Stationen?
Ich bin bis Mitte August weiterhin unterwegs, um Shops zu besuchen und Events am Wochenende zu betreuen. Infos findest du bei uns auf unserer Event-Webseite. Danach informieren wir die Shops darĂĽber, was es fĂĽr 2026 Neues gibt.

Vielen Dank, Carsten – mit dir könnte man einen vollen Podcast machen, denn du bist in so vielen Sportarten zu Hause.


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