Als aufmerksame Beobachter des Wassersportmarkts waren wir ehrlich ĂŒberrascht ĂŒber die jĂŒngste Nachricht, dass Fanatic ein neues aufblasbares SUP-Modell (iSUP) auf den Markt gebracht hat. Die Marke hatte sich vor ein paar Jahren aus dem SUP-Rennsport zurĂŒckgezogen und die Produktion von Hardboards eingestellt. In der Zeit nach COVID lautete die gĂ€ngige ErzĂ€hlung, dass Fanatic â wie viele andere Marken auch â mit einem gesĂ€ttigten Markt zu kĂ€mpfen hatte. Das Konsumverhalten hatte sich vom Kauf von AusrĂŒstung hin zu in Erlebnisse verlagert, was viele Unternehmen mit unverkauften LagerbestĂ€nden zurĂŒcklieĂ.
Branchenquellen zufolge hatte Fanatic mehrere tausend unverkaufte iSUPs auf Lager. Wenn diese Angaben stimmen, entspricht das mehreren Ăberseecontainern voller Ware â zweifellos eine kostspielige Belastung. Das war vor etwa zwei Jahren. Heute jedoch scheint Fanatic wieder ĂŒber die nötigen KapazitĂ€ten und das Vertrauen in den Markt zu verfĂŒgen, ein brandneues iSUP-Modell zu prĂ€sentieren. Diese Entwicklung ist ebenso beeindruckend wie ermutigend â vor allem vor dem Hintergrund, dass es bislang nur vereinzelt Anzeichen fĂŒr eine umfassende Markterholung im SUP-Bereich gibt, insbesondere im Hinblick auf Ăberangebote und Preisdruck.
Sven Richter, Head of Subsidiary bei Boards & More, betont gegenĂŒber dem Stand Up Magazin, dass ein kompletter RĂŒckzug aus dem SUP-Segment nie geplant war:
âWir hatten eigentlich nie den Plan, uns aus dem SUP-Thema komplett zu verabschieden. SUP hat sich genauso entwickelt wie viele andere Trendsportarten zuvor â etwa Inline-Skating oder Snowboarding. Bei SUP war der Peak nach oben sicher noch gröĂer, aber der Verlauf ist vergleichbar. Wenn ein Sport durch die Decke geht, springen viele sogenannte ‚Hersteller‘ oder HĂ€ndler auf â wobei das meiste Garagenfirmen waren, die billige Boards in schlechter QualitĂ€t aus Fernost verkauft haben. Wenn der Hype nachlĂ€sst, verschwinden diese Anbieter wieder. Ăbrig bleiben diejenigen, die den Sport ernst nehmen und entsprechend hochwertige Produkte anbieten.â
Fanatic habe sich laut Richter stets auf den sportlichen Nutzer und den Fachhandel konzentriert â und nicht auf Discountpreise.
âDa unsere Zielgruppe schon immer der sportliche Nutzer und der Sportfachhandel waren, haben wir nicht das Problem mit den Discountern und den untersten Preispunkten. Die 200-Euro-Boards waren im Fachhandel ohnehin nie ein Thema. Wir hĂ€tten die neuen Boards auch schon frĂŒher bringen können, aber unsere Lager waren noch zu voll. Jetzt, da sich die Lage beruhigt hat, ist der richtige Zeitpunkt. Das Feedback aus dem Handel und die AbverkĂ€ufe sind sehr gut â was uns natĂŒrlich freut.â
Der Launch des neuen Fanatic BLITZ AIR SLT ist also mehr als nur ein neues Produkt â er ist ein Signal. Das Modell ist online fĂŒr 609,00 ⏠erhĂ€ltlich, inklusive Board, Pumpe, Paddel und Transporttasche. Damit positioniert sich Fanatic bewusst ĂŒber den Billigsegmenten, die wĂ€hrend des Pandemie-Booms den Markt ĂŒberschwemmten, und setzt stattdessen auf QualitĂ€t und Langlebigkeit im mittleren Preissegment.
Boards & More mit Sitz in Molln, Ăsterreich, ist als Muttergesellschaft von Fanatic ein Schwergewicht der internationalen Wassersportbranche. Mit Marken wie Duotone (Windsurfen und Kitesurfen), ION (Bekleidung und Zubehör), SQlab (Bike-Ergonomie) und WOO (Sport-Tracking) sowie einem Jahresumsatz von rund 118 Millionen Euro in ĂŒber 105 LĂ€ndern verfĂŒgt das Unternehmen ĂŒber fundierte Marktanalysen und die nötige Infrastruktur fĂŒr strategische Entscheidungen.
Kurz gesagt: Fanatics RĂŒckkehr zur Innovation könnte den Beginn eines stabileren, qualitĂ€tsorientierten Kapitels in der SUP-Branche markieren.
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