Team Germany an den ICF Weltmeisterschaften

Der Staub der ICF SUP-Weltmeisterschaften in Sarasota hat sich gelegt. Was bleibt, sind großartige Erinnerungen, die Analyse der Ergebnisse und die Vorfreude darauf, dass es auch im nächsten Jahr wieder eine ICF SUP-Weltmeisterschaft geben wird.

Auch Deutschland war mit einem Team vertreten, darunter die fünf Junioren Skadi Langbein, Marlon Daskiran, Laila Daskiran, Cederic Fahlbusch und Anton Birckicht. Bis auf Skadi hatten noch keine der jungen Athlet*innen das 18. Lebensjahr erreicht. Daher ruhten die größten Erwartungen bei den Junioren auf Skadi. Sie hatte in diesem Jahr bereits viele gute Ergebnisse erzielt, und wir waren gespannt, wie sie sich im internationalen Vergleich schlagen würde.

Spannend wurde es auch bei den Herren: Mit Basti Grimm, Ole Schwarz, Manuel Lauble und Normen Weber waren vier der besten deutschen Paddler vor Ort. In der Master-Klasse traten Gerd Weisner und Peter Weidert an, wobei wir besonders auf Peter gespannt waren. Schauen wir uns die Ergebnisse nach Kategorien an:


Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Sprint

Im Sprint schaffte es Skadi Langbein ins große Finale. Nach einem soliden dritten Platz im Halbfinale mit einer Zeit von 34,28 Sekunden – nur 1,82 Sekunden hinter Cecilia Pampinella – verbesserte sie sich im A-Finale auf 33,36 Sekunden. Der Gegenwind hatte etwas nachgelassen, sodass auch die anderen Finalistinnen ihre Zeiten verbessern konnten. Am Ende wurde Skadi Sechste mit einem Rückstand von 2,44 Sekunden. Ob sie mit diesem Ergebnis zufrieden war, konnten wir nicht erfahren. Wir fanden es jedoch beeindruckend, eine deutsche Juniorin gegen die weltbesten Athletinnen antreten zu sehen – wo sie eindeutig dazugehört.

Für die Jungs lief es leider nicht so gut. Cederic Fahlbusch erreichte im C-Finale eine Zeit von 38,01 Sekunden und landete mit einem Rückstand von 9,07 Sekunden auf dem letzten Platz. Die Bestzeiten des Tages lagen alle unter 30 Sekunden.

In der Master-Klasse zeigte Peter Weidert eine Weltklasse-Leistung und besiegte den Spanier Marc Foraster mit einem Vorsprung von 0,13 Sekunden, was ihm seine erste Goldmedaille einbrachte. In der offenen Klasse gewann Normen Weber das B-Finale gegen namhafte Konkurrenten aus Spanien. Der prominenteste Teilnehmer, Noic Garioud, trat allerdings nicht im B-Finale an – wohl aus Frustration, das A-Finale verpasst zu haben. Auch Blue Ewer und Ethan Bry verzichteten auf einen Start. Die anderen drei deutschen Teilnehmer schieden leider bereits in den Vorrunden aus.


Technical Races

In der Master-Klasse standen Peter Weidert und Gerd Weisner im großen Finale. Peter setzte sich erneut durch und holte sich mit einem Vorsprung von 1,02 Minuten auf Steve Miller die Goldmedaille. Sein großer Sprint-Kontrahent Marc Foraster landete auf dem siebten Platz, während Gerd Weisner Sechster wurde.

In der offenen Klasse triumphierte Normen Weber im C-Finale. Er schlug die Konkurrenz mit mindestens 5 Sekunden Vorsprung, darunter auch Itzel Delgado und Linus Karlsson. Donato Freens und Michael Booth waren zwar gelistet, traten jedoch nicht an.

Bei den Junioren überzeugte Marlon Daskiran mit einem zweiten Platz im B-Finale, ähnlich wie Skadi Langbein. Skadi hätte sich jedoch sicher einen Platz im A-Finale gewünscht. Laila Daskiran wurde im C-Finale Vierte, während die anderen beiden Jungs es nicht aus den Vorrunden schafften.


Long Distance

Normen Weber bewies im Long-Distance-Rennen erneut, dass er zur Weltklasse gehört. Auf der ersten Geraden setzte sich eine Gruppe von 14 Paddlern ab, zu der auch Normen gehörte. Obwohl er das Schlusslicht dieser Gruppe bildete, hielt er das hohe Tempo mit. Auf der Zielgeraden behauptete er seinen 14. Platz und reihte sich damit in eine Liste starker Namen ein.

Bastian Grimm folgte auf Platz 19, jedoch mit fast zwei Minuten Rückstand. Ole Schwarz und Manuel Lauble kamen fast zeitgleich mit einem Rückstand von rund drei Minuten ins Ziel. Von 74 Herren schafften es alle vier deutschen Starter unter die Top 23 – eine beachtliche Leistung bei dieser starken Konkurrenz.

In der Master-Klasse holte Peter Weidert mit einem hauchdünnen Vorsprung von einer Sekunde auf Steve Miller seine dritte Goldmedaille und damit den Hattrick. Was für eine außergewöhnliche Leistung! Gerd Weisner wurde Achter, nur knapp zwei Minuten hinter Peter. Herzlichen Glückwunsch! Bei den Damen Masters 40+ erreichte die in den USA lebende Deutsche Kirsten Lefeldt einen respektablen sechsten Platz.

Bei den Junioren beeindruckte Marlon Daskiran mit einem neunten Platz und einem Rückstand von 2,5 Minuten auf den Sieger. Besonders bemerkenswert: Er war schneller als der Franzose Simon Ackermann, ein in Frankreich bekannter und starker Junior. Für Cederic Fahlbusch und Anton Birckicht lief es weniger optimal – beide kamen mit deutlichem Rückstand ins Ziel.

Im Juniorinnen-Rennen trat Skadi Langbein aufgrund von Rippenbeschwerden nicht an. Deutschland wurde hier von Laila Daskiran vertreten, die den 22. Platz belegte.


Fazit

Insgesamt war es großartig zu sehen, wie stark Deutschland bei den Weltmeisterschaften vertreten war. In der Master-Klasse 50+ sind wir unangefochten Weltklasse und haben mit den Junioren vielversprechende Talente. Wenn Peter Weidert sein Wissen und seine Energie an die deutsche Jugend weitergibt, werden wir sicher bald ein junges deutsches Podium sehen. In der offenen Klasse bleibt Normen Weber der stärkste deutsche Paddler und hat seinen Ruf als bester deutscher Athlet weiter gefestigt.

Allerdings ist es bedauerlich, dass deutsche Damen – abgesehen von den Juniorinnen – nur schwach vertreten waren. Dies war nicht immer so. Es gibt zwar noch aktive Athletinnen in Deutschland, doch auf einen neuen Weltstar wie Sonni Hönscheid es war werden wir wohl noch lange warten müssen.