Vielen Dank an Christian Taucher von der ASF für diesen ausführlichen Report!
War das Legend Of Ox 2020 das beste SUP Event in Europa?
Viele der Teilnehmer und Zuseher sagen ja! Hier der Faktencheck von einem der teilgenommen hat.Christian Taucher erzählt vom SUP Event in St. Gilgen am Wolfgangsee.
Überall in Europa wurden und werden aufgrund der Covid19 Pandemie Sportbewerbe abgesagt, auch in Österreich.Umso erfreulicher war für mich als Stand Up Paddler, dass die Events der ASF Tour in Österreich fast vollständig ausgetragen wurden.
Das Legend of Ox in St. Gilgen am Wolfgangsee, war schon letztes Jahr eines der Highlights auf der Tour und das Organisationsteam, rund um Bürgermeister Otto Kloiber und den Eventprofis Rupert Hödlmoser, Thomas Auer und Valentin Hödlmoser, haben es auch in diesem Jahr geschafft ein sensationelles Event durchzuführen.
Los ging es mit…Fiebermessen am Eingang des Eventgeländes in St. Gilgen und Registrierung der Anwesenheit aller Teilnehmer und Besucher. Danach stand schon der erste Bewerb, das Technical Race, am Programm.Der Rennkurs wurde in unmittelbare Ufernähe gelegt und in diesen mussten die Teilnehmer per Beachstart stehend an Land starten.
Danach folgten auf jeder der 3 Runden, 3 Turns am Wasser, unterbrochen von einer Laufstrecke an Land. Das Ziel nach der dritten Runde, war wiederum an Land und über einen abgesteckten Korridor im Zick-zack-Kurs, im Laufschritt mit Paddel, aber ohne Board, zu erreichen.
Vereinzelte Zweifel der Paddler an dem sehr kurzen Schlag zur ersten Boje (100m) und dem insgesamt sehr engen Rennkurs, wurden in den ersten Vorrunden Heats beseitigt.Der Kurs war zwar technisch schwer, aber gefahrlos für alle Teilnehmer auch im Renntempo und mit 8 anderen Paddlern zugleich, machbar.Der Weg ins Finale führte für mich über einen Vorrunden-Heat und ein wieder neu ausgelostes, hochkarätig besetztes Halfbfinale.Meine Taktik war von Anfang an klar: Volle Konzentration auf den Start, 100m Vollgas und als Erster um die 1. Boje gehen. Danach auf den kurzen Schlägen zwischen den Bojen ausrasten, sicher turnen an den Bojen und vor allem die Starts nach der Laufstrecke wieder mit vollem Tempo machen.Die Vorrunde war für mich ein super Testlauf, vor allem für die Beachstarts, die ich nur selten trainieren kann. Ich qualifizierte mich als 2. hinter dem aktuellen tschechischen Meister Ondrej Petrak für das Halbfinale.Danach zeigte sich wie hochkarätig bereits die Halbfinali besetzt waren. Der davor sehr stark auftretende Ondrej Petrak verpasste in meinem Halbfinale A, als 5. die Finalqualifikation.Umso größer war meine Erleichterung, dass meine Taktik auch in diesem Lauf voll aufging und ich als Sieger des Laufes ins Finale einziehen konnte. Zu meiner grossen Freude standen im Finale nicht nur die beiden deutschen Meister Normen Weber und Peter Weidert, sowie die starken Brüder Jaroslav und Jan Sokoup aus Tschechien, sondern auch Michael Hackl und Michael Durchschlag aus dem österreichischen Team neben mir an der Startlinie. Das Finale wurde dann ein echter Krimi, das Level war extrem hoch und der Platz an den Bojen deshalb sehr klein. Für mich war klar, dass ich nur über die Starts und die Laufstrecke eine Chance auf ein Top Ergebnis haben würde. Der Start war dann auch gottseidank mein schnellster im Event und ich konnte an der Spitze der 8 Paddler die erste Boje umrunden.Die Position konnte ich danach behaupten und nach der ersten Laufpassage hab ich, mit Normen Weber im Wasserschatten, eine kleine Lücke herausgepaddelt.In dem Moment überlegt man dann natürlich auch wie der Konkurrent wohl agieren wird.Ich war mir sicher, Normen wird in der letzten Runde versuchen am Links-Turn (seiner besseren und meiner schlechteren Seite), innen an mir vorbeizugehen.Deshalb sparte ich auf dem Weg dorthin in Runde 2 etwas Kraft. Normen überraschte mich dann allerdings am Ende der 2. Runde, vor der Laufstrecke, indem er sich auf gleiche Höhe setzte und die Laufstrecke auf der Innenbahn in Angriff nahm.Ich musste den weiten Weg außen um ihn herum laufen und wir sprinteten mit letzter Kraft zur 1. Boje der letzten Runde. Nebeneinander kamen wir an der Boje an, Normen innen am Rechts-Turn, ich außen.Normen machte einen Crossbow-Turn in Zeitlupe, der mich während meines Kickturns etwas verzweifelt warten ließ und sprintete dann plötzlich los zu Boje 2.Ich versuchte nochmal alles um ihm zu folgen, mit diesen geschickten Manövern hatte er es aber geschafft die entscheidenden Meter Vorsprung auf mich heraus zu holen und am Ende verdient zu gewinnen. Gratulation auch auf diesem Wege, Normen!Ich bin happy mit meinem 2. Platz in diesem Starterfeld, trotzdem will auch ich natürlich gewinnen und hab die Chance dazu während des Rennens auch gesehen.
Um Rang 3-8 wurde hinter uns auch sehr hart gekämpft. Lange lag Peter Weidert an 3. Position, bevor er durch einen kleiner Fehler in einem Bojenturn von Michael Hackl noch abgefangen wurde.Für Michael freue ich mich besonders, er hat den ganzen letzten Winter sehr gut genutzt sich in vielen Bereichen zu verbessern. Die starken Ergebnisse belohnen ihn jetzt dafür.
Ergebnis:
- 1. Normen Weber (D)
- 2. Christian Taucher (A)
- 3. Michael Hackl (A)
- 4. Peter Weidert (D)
- 5. Michele Cappizzi (D)
Weiter ging es am Samstag mit einem Teamevent, den das Lightcorp Team mit Peter Weidert, Sarah Weidert und Normen Weber, vor dem Team SUP Sportclub Graz (Holger Hassenpflug, Alex Klutz und Christian Taucher) gewinnen konnte.
Abends wurde dann erstmals das OX-Battle ausgetragen. Bei diesem Fun-Bewerb steht man mit Kopfschutz und einem mit Schaumstoff verpackten Paddel auf einem iSUP. Währen des Kampfes mit einem Konkurrenten, versucht man in einer Art “Ring” , welcher durch Schwimmkörper begrenzt wird, seinen Gegner vom Board zu stoßen. Das Organisationsteam hatte sogar extra eine Nebelmaschine und Flutlicht im Einsatz, was dem ganzen eine wirklich coole Optik verlieh. Für die Zuseher war das ganze Spektakel eine riesen Gaude. Das Finale konnte der bärenstarke Timo Hage gegen den als Berufsoldat bestens im Nahkampf ausgebildeten Normen Weber gewinnen.
Long Distance Race
Am späten Vormittag wurde beim Ridersmeeting der neue Langdistanz Rennkurs vorgestellt. Einem sehr engen Start folgten mehrere Bojemturns welche eine Runde ergaben die 3 x absolviert werden sollte um die ausgeschriebenen 12km Kurslänge zu erreichen. Ein Startboot fuhr die ganze erste Runde vor den Athleten um sie am richtigen Weg zu halten.Ich entschloss mich rechts an der Startlinie zu starten und mich auf meine durchaus guten Startfähigkeiten zu verlassen um an der 1. Boje in der Spitzengruppe mit dabei zu sein.Manchmal kommt es anders als man sich das vorstellt, so auch hier: Startschuss, ein schlechter Start von mir, ein guter Start von vielen anderen und schon war ich drinnen im Chaos. An der 1. Boje war ich ca. an 15. Position und furchtbar wütend auf mich selbst.Die Spitzengruppe war zwar noch in Sichtweite, aber berets gut 200m vor mir.Ich benötigte eine ganze Runde um den sehr stark in den Top 10 paddelnden Gerd Weisner einzuholen. Ende der 2. Runde war ich an Michael Hackl und Jaroslav Sokoup dran und überholte sie kurz danach. 100m vor mir paddelte Ondrej Petrak alleine auf Rang 3.Ondrej war von dem Zeitpunkt an mein neues Ziel. Ich fühlte mich noch ok und konnte eine gute Pace paddeln, nach 7,5km war Ondrej nur mehr ca. 30m vor mir, ich dachte mir ok, auf den letzten 4,5km hole ich ihn mir! Dann bog er am Ende der 3. Runde für mich überraschend in Richtung Ziel ab. Ich überlegte kurz, ob er da gerade einen Fehler gemacht hat und ich auf eine 4. Runde gehen sollte um die 12km zu erreichen, die am Wasser gut hörbare Moderation kündigte aber bereits unseren Zieleinlauf an.Ich folgte also Ondrej als 4. nach 7,8km ins Ziel.Über die Streckenlänge haben sich viele Paddler gewundert, es ist aber alles fair abgelaufen und alle Teilnehmer kamen happy und zufrieden ins Ziel. Kurz nach dem Long Distance Rennen wurde dann bereits das “Legend of Ox“ Inflatable Fun Race gestartet. über 90 Teilnehmer machten sich gemeinsam auf den Weg über den See zum Ochsenkreuz, welches auf einer kleinen Insel an einer Felswand steht und das es als Wendepunkt zu umrunden galt.Ich paddle dieses Funrace sehr gerne mit, ohne Stress und ohne Renngedanken gemeinsam mit meiner Frau Dagi und Freunden.So ist es für mich immer ein Erlebnis und ein schöner Abschluss für das wunderbare Wochenende beim Legend of Ox SUP Event, in St. Gilgen am Wolfgangsee.