Auf Erkundungstour mit Johannes Leib:
Die Philippinen, ein Inselstaat in Südostasien mit 7107 Inseln, entwickeln sich immer mehr zum Hot Spot für Touristen. Aber noch gibt es Gegenden, die fern ab jeglicher Reiserouten liegen und genau diese Regionen lassen sich zu Land und Wasser prima erkunden.
Wenn wir heute aus dem Fenster schauen, wünschen wir uns gerne an einen schönen, sonnigen Strand oder ein kleines Abenteuer herbei. Ich verbringe meine Wintermonate als Tourguide auf den Philippinen und betreibe dort neben zwei Unterkünften auch eine kleine Kayak und SUP Station. Trotz knapp bemessener Zeit währendder Saison, gelingt es mir dann doch ab und zu mal auszubrechen und die ein oder andere SUP Expedition zu starten. Immer wieder bin ich auf der Suche nach neuen Erfahrungen oder auch Tourmöglichkeiten. Dieses Mal stand eine echt spannende Herausforderung an: 65 Kilometer auf dem SUP in zwei Tagen. Wir sind damit die Ersten, die vom Lake Mainit den Kalinawan River entlang auf dem SUP absolviert haben. Perfekt ausgestattet wurden wir mit den Boards von meinem Partner GTS: GTS Sportstourer 12, 13 und Malibu 11 Surf.
Tag 1.
Nach einer langen Anreise auf die Insel Mindanao und mehreren Militär Checkpoints entlang der Strecke lag der Lake Mainit vor uns.Mit ca. 173 km² ist er der 4. größte See der Philippinen. (Vergleich Cossi/ Leipzig: ca. 4,36 km²). Noch immer kommt es in der Gegend zwischen der Regierung und Milizen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Diese Kämpfe finden meist in den Bergen statt, die als Rückzugsgebiet der Rebellen gelten. Aufgrund der immensen Größe des See und den zum Teil starken, kühleren Winden aus den Bergen kann es zu hohen Wellen kommen. Ein direktes Kreuzen an diesem Tag sollte schlicht nicht möglichsein, so dass wir entlang des schützenden Ufers paddelten. Bis noch vor wenigen Jahren beherbergte der See Krokodile. Diese wurden aber durch die einheimische Bevölkerung bejagt und sind ausgestorben. So sagte man uns…
Die Lage des See ist mit den Bergen herum ist wahnsinnig schön und erinnert in Teilen an das Setting von Jurassic Park. Die Bevölkerung lebt vom Ackerbau und Fischfang entlang der Ufer. Ihr Fortbewegungsmittel sind Einbaum-Kanus mit einer länge von bis zu zehn Metern. SUPs hingegen sind gänzlich unbekannt. Folglich zogen wir viel Aufmerksamkeit auf uns. Am ersten Tag legten wir etwa knappe 30 Kilometer zurück, bevor wir unser Nachtquartier bei einem Einheimischen unter seinem Baumhaus fanden.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits die ersten paar Kilometer des Flusses Kalinawan abgefahren. In der Monsunzeit werden die Ufer stark überflutet und das Wasserlevel hebt sich zum Teil bis zu acht Meter über den normalen Flussverlauf. Deshalb sieht man immer wieder entlang des Ufers Baumhäuser, in denen die ganze Familie auf engsten Raum zusammen lebt. Nachdem wir unsere Hängematten aufgehangen hatten, gab es noch kurz was zu Essen und dann auch schon ab ins Bett. Das Einschlafen war begleitet vom Zirpen der Grillen und dem Leuchten der Glühwürmchen.
Tag 2
Am frühen Morgen ging es los. In der Nacht war keine Wolke am Himmel, was meist einen sonnigen, heißen Tag bedeutet. Freundlich haben wir uns bei der Familie bedankt und eine unserer Hängematten als Geschenk da gelassen. Der erste Flussabschnitt lag ruhig vor uns. Es ging im Morgengrauen entlang der Felder, bevor die Landschaft immer mehr zum Dschungel wurde und so auch die Zeichen der Zivilisation verschwanden. Ein paar Einheimische erzählten uns von Quellen mit kalten und warmen Wasser, die in unmittelbarer Nähe unsere Spots für die Mittagspause wären. Nach knapp zwei Stunden im Urwald – dank guter Wegbeschreibung – haben wir sie dann auch gefunden. Dann wurde es wild: Etwa fünf Kilometer des Flusses sind durch Flachwasser und Stromschnellen geprägt. Dabei ging eine GoPro verloren und auch wir wurden das ein oder andere mal unsanft vom Brett geholt. Alles in allem ein mega Spaß, auch wenn wir aus Sicherheit an einigen Stellen auf dem GTS-Board gesessen haben. Denn besonders in diesem Abschnitt haettesich eine Rettung als langwierig und kompliziert gestaltet. Am Ende des Kalinawan Flusses geht dieser in das offene Meer über. Nachdem ich letztes Jahr zusammen mit Freunden den Vulkan Talinis bestiegen bin, um dort als Erster im Kratersee zu paddeln, weissich mit dieser Tour umso mehr, welche welche Qualität in diesen GTS-Brettern steckt: Die Belastung des Materials war extrem hoch bedingt durch Hitze, unsere Beladung mit Equipment und den Stromschnellen. Immer wieder hingen die Finnen in Steinen bei hoher Fließgeschwindigkeit fest und auch Kollisionen ließen sich ab und an nicht vermeiden. Die Flexibilität von inflatable SUPs gerade im Bereich Abenteuerund Expedition ist immens.
Seit 2 Jahren als Team Rider von GTS bin ich mehr als happy Teil der Familie zu sein. In Kürze wird ein Video da zu erscheinen, bleibt also gespannt.