Die Paddle-Expo ist die größte Fach- und Händlermesse im Kanu- und Kajaksport. Seit dem Aufkommen von Stand Up Paddling findet im Rahmen der Paddle-Expo auch eine SUP-Expo statt. Der Veranstalter der Paddle-Expo Horst Fürsattel hat den Trend sehr früh erkannt und den SUP-Sport schon vor einigen Jahren in die Paddle-Expo integriert. Wir hatten die Gelegenheit uns mit Horst zu unterhalten, und er stand uns Rede und Antwort rund um die Paddelbranche.
Stand Up Magazin: Aloha Horst, vielen Dank, dass Du dir Zeit für uns genommen hast.
Horst Fürsattel: Sehr gerne, ist mir eine Freude.
SUM: Wie viele Jahre gibt es nun SUP an der Paddle-Expo?
HF: BIC Sports ist traditionell als Kajakhersteller auf der Messe und hatte 2008 das erste Board an seinem Messestand. Richtig ab ging es ein Jahr darauf: Starboard reihte seine SUPs unübersehbar direkt am Eingang auf und brachte mit einer ansprechenden Deko neues Surf-Feeling auf die Messe. Ein Stück weiter rollte Corran seine Produkte und Stories aus.
SUM: Wie war das Echo der Paddelbranche, als du zum ersten Mal SUP-Hersteller auf die Messe eingeladen hast?
HF: Es gab kein Echo, jedenfalls erinnere ich mich an keine Kommentare. Nur wenige haben damals das Potential überrissen. Während den ersten Jahren waren die SUP’ler mehr Missionare als Verkäufer.
Was aber kaum einer weiß: Leute wie Arnd Schäftlein, Dan Gavere und Corran Addison sind Leitfiguren für Generationen von Kanufahrern – und die paddeln SUP? Das hatte mehr Impact als hundert Prospekte.
SUM: Wie hat sich deiner Meinung nach die „traditionelle“ Paddelbranche in den letzten 4 Jahren auf den neuen SUP-Trend eingestellt?
HF: Wenn der Händler einmal einen Trupp junger Leute zum Suppen aufs Wasser bringt, funktioniert es. Ist auch klar – denn dann kennt er die Begeisterung, die man ausgelöst hat, und bleibt dabei. Dort, wo schon der Papa im Sitzen oder Knien gepaddelt ist, erlebt man immer noch einen gewissen Hang zur Beharrlichkeit.
SUM: Inwiefern hat SUP sich auf deine Messe ausgewirkt?
HF: Als Booster: Breitensport mit Brett, Freizeit-Kajak oder SIT (Sit-On-Top, also Draufsitz-Paddelboot) hatte in der Summe plötzlich ein größeres Gewicht und zog neue Besucher an. Für klassische Wassersporthändler war die Paddle-Expo schlagartig doppelt attraktiv.
SUM: Wo siehst du mögliche Gefahren, welche den Erfolgszug des SUP-Sports in unseren Breiten stoppen könnten?
HF: Da sehe ich überhaupt keine Gefahr und will auch keine erfinden. Es gibt immer mehr Events, die werden immer mehr besucht und immer mehr Leute steigen aufs Brett. Jedes Wochenende tolle Veranstaltungen, Serien, Testevents – immer volles Programm.
SUM: Wirst Du deine Plattform nutzen, um den Sport in Mitteleuropa weiter zu verbreiten?
HF: An der Paddle-Expo trifft sich die Chef-Etage, die stecken dort die Köpfe zusammen und checken ab, wohin der Hase läuft. So einen Treffpunkt braucht jede Branche: einen Platz, an dem alle Fäden zusammenlaufen. Das ist die Paddle-Expo für Europa, von dort gehen dann die Impulse aus.
SUM: Kannst Du Dir vorstellen die Paddle-Expo auch öffentlich zu machen?
HF: Sicher nicht, dazu gibt es ja die zahlreichen Events am Wasser.
SUM: Du hast SUP dieses Jahr zur ISPO gebracht, war das eine einmalige Sache oder siehst Du auch Potential, den SUP-Sport als festen Bestandteil auf die ISPO zu bringen?
HF: Klar, das soll wieder stattfinden. Die Kombination ISPO MUNICH und Paddle-Expo ergänzt sich perfekt.
SUM: Vielen Dank Horst für dieses Gespräch.
HF: War mir eine Freude.