Finnen machen den Unterschied

Die Wahl der richtigen Finne entscheidet maßgeblich über die Fahreigenschaften eines SUP-Boards. Falsche Finnen können selbst den besten Shape ausbremsen – während die passenden Finnen ein durchschnittliches Board spürbar aufwerten. Dabei spielen nicht nur Board-Shape und Revier eine Rolle, sondern auch Fahrergewicht, Fahrkönnen und persönliche Vorlieben. Ein Überblick über die gängigsten Set-UPs:

Single Fin

Standard bei Touring- und Longboard-Shapes. Meist 9–10 Inch tief, in vielen Formen erhältlich.

Dolphin Fin: gute Manövrierbarkeit, ideal für bewegtes Wasser, Wellen oder Tricks.

Freerace Fin: mehr Führung und Geschwindigkeit, perfekt für Touring und schnelle Paddelsessions.


2+1 Set-up

Kombination aus Mittelfinne (z. B. Dolphin) und zwei kleinen Seitenfinnen. Die Sidefins stabilisieren das Heck, geben zusätzliche Führung und verbessern Turns – oft unterschätzt!

Empfehlung: Nutzt das Set-up in der Welle, auf kabbeligem Wasser oder wenn euch das Board zu kippelig ist.


Thruster (3 Finnen)

Das klassische Wave-Set-up. Mittelfinne gerade im Kasten, die äußeren Finnen leicht nach vorne und außen gestellt. Ergebnis: hohe Drehfreude.

Empfehlung: Perfekt für die Welle. Richtet euch bei der Größe nach Gewicht und Board: bis 80 kg meist M, ab 85 kg eher L. Profilformen sind für Freizeit-SUPer zweitrangig.


Quad (4 Finnen)

Sorgt für Speed und Führung, besonders in größeren, schnelleren Wellen. Beim Kantenfahren greifen zwei Finnen gleichzeitig – mehr Vortrieb als beim Thruster. Meist vorne größere, hinten kleinere Finnen.

Empfehlung: Testet Quads in langen, laufenden Wellen oder wenn euch das Board zu langsam vorkommt. Wer experimentieren will, tauscht Vorder- und Hinterfinnen.


Twin Fin

Klassiker aus dem Surfbereich, bei SUPs wieder im Trend. Große, steilere Finnen machen das Board lebendig und schnell, erfordern aber Gefühl im Fuß – eher etwas für erfahrene Surfer.

Empfehlung: Auch mit 5-Kasten-Boards möglich: nur zwei Finnen montieren. Das Board wird spürbar „looser“.

Fazit

Viele Wave-SUPs haben fünf Finnenkästen und werden auch mit fünf Finnen ausgeliefert – nutzt die Vielfalt! Probiert verschiedene Set-ups und entdeckt, wie unterschiedlich euer Board reagieren kann. Nur eine Variante könnt ihr getrost vergessen: alle fünf Finnen gleichzeitig.

Über den Autor

Andy Wirtz ist Gründer und Inhaber von Norden Surfboards, einer der ersten Marken, die SUP-Boards in Serie produziert haben. Als Designer verantwortet er sämtliche Board-Shapes der Marke und bringt sein umfassendes Wissen rund um Shapes und Finnen ein. Auf dem Wasser zählt er seit Jahren zu den besten deutschen SUP-Surfern in der Welle – ein Können, das ihm in der Vergangenheit bereits einen Deutscher Meister Titel im SUP-Surfen einbrachte.