Liberated Brands, die Muttergesellschaft von bekannten Surfer- und Skater-Labels wie Quiksilver, Billabong und Volcom, hat Insolvenz nach Chapter 11 beantragt. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen kündigte an, alle 124 Filialen in den USA zu schließen und fast 1.400 Mitarbeiter/innen zu entlassen, um seine Geschäfte in Nordamerika zu beenden. Diese Entscheidung kommt, nachdem das Unternehmen mit einer Reihe von makroökonomischen Herausforderungen zu kämpfen hatte, darunter steigende Zinsen, anhaltende Inflation und Unterbrechungen der Lieferkette.
Das sind die Schlagzeilen, die in der Surfindustrie gerade für Schlagzeilen sorgen und auch für unsere eigene SUP – Wing und Foil Industrie Grund zur Sorge sein könnten. Bisher gab es in unserer Branche noch keine Insolvenzen. Die einzige große Neuigkeit im letzten Jahr war, dass Fanatic seinen Rückzug aus dem SUP-Rennsport bekannt gab. In der Surfbekleidungsbranche sieht es etwas anders aus:
Trotz eines Nachfrageschubs nach Outdoor- und Freizeitbekleidung während der COVID-19-Pandemie musste Liberated Brands aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch Fast Fashion-Marken und der sich ändernden Verbraucherpräferenzen einen Gewinnrückgang hinnehmen. Als wesentliche Faktoren, die sich auf den Umsatz auswirkten, nannte das Unternehmen veränderte Konsumgewohnheiten bei steigenden Lebenshaltungskosten und inflationärem Druck.
Der Verkaufsprozess ist bereits im Gange, mehr als 100 Läden werden geschlossen. Während Liberated Brands seine Geschäfte in den USA schließt, werden beliebte Marken wie Quiksilver, Billabong und Volcom weiter bestehen. Diese Marken gehören der Authentic Brands Group, die die Lizenzen von Liberated an neue Partner weitergegeben hat.
Der CEO des Unternehmens, Todd Hymel, nannte die Kombination aus makroökonomischen Schocks und erheblichen Fixkosten als Hauptgründe für den finanziellen Druck, der zur Insolvenzanmeldung führte. Trotz der Bemühungen des Liberated-Teams, diese kultigen Marken voranzubringen, erwiesen sich die unbeständige Weltwirtschaft und das veränderte Verbraucherverhalten als zu schwierig, um sie zu überwinden.
Was die SUP-, Wing- und Foil-Industrie angeht, sind wir noch nicht so weit und rechnen nicht mit Konkursen oder hoffen es zumindest sehr. Wenn überhaupt, dann hieß es auf der boot show, dass viele kleinere OEM-Labels unter großem Druck stehen. Bislang haben wir vom Stand Up Magazin noch nichts von Markenschließungen gehört, aber Nachrichten wie die aus den USA versetzen uns in höchste Alarmbereitschaft und machen uns einmal mehr bewusst, dass unsere Branche noch nicht über den Berg ist.