boot 2025 – Neues Konzept – Interview Petros Michelidakis

Der Wassertrendsport steck in der Krise. Das ist genau der richtige Zeitpunk um zu investieren sagt der Direktor der boot in Düsseldorf Petros Michelidakis. Wir haben mit ihm gesprochen:

Aloha Petros,
vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für das Stand Up Magazin nimmst.

Wir begleiten die boot seit über 10 Jahren und haben in dieser Zeit einiges miterlebt: den Wechsel durch drei Hallen, das Kommen und Gehen der Welle und zahlreiche Beispiele, wie die boot in vielen Bereichen Pionierarbeit für den Trendsport geleistet hat.

Die wohl größte Neuigkeit in unserer gemeinsamen Geschichte mit der boot ist die komplette Neugestaltung der Surfsport Halle im Jahr 2025.  

Kannst Du uns einige Hintergründe zu diesem neuen Konzept geben? Was war der Auslöser für diesen Wandel?

Petros-Michelidakis

Wir haben der Surf Halle das letzte Mal vor über zehn Jahren einen Relaunch gegeben. Damals war die Gestaltung sehr mutig und ganz klar anders als alle anderen Hallen und Messen überhaupt. Inzwischen ist diese Art fast zu normal geworden und in vielen Hallen gibt es ähnliche Konzepte. Deswegen haben wir uns gefragt, wie eine ansprechende Umgebung für unser sehr junges Zielpublikum heute aussehen würde.

Mit dieser Gestaltung beweisen wir erneut Mut und sind am Puls der Zeit. Es ging uns darum, die Produkte unserer Aussteller mehr glänzen zu lassen und eher eine Club-Atmosphäre zu schaffen als eine Chillout-Zone.


Es ist kein Geheimnis, dass die Trendsportbranche aktuell in einer schwierigen Phase steckt. Dennoch – oder gerade deswegen – investiert die boot enorm in die Surfsport Halle. Und das nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch in das Rahmenprogramm. Dafür möchten wir uns im Namen des Stand Up Magazins herzlich bedanken.

Kannst Du uns hierzu mehr erzählen? Wie sieht die boot die aktuelle Situation der Trendsportbranche und was motiviert Euch, so bedingungslos an dieser treuen Unterstützung festzuhalten?

Ja, da hast du Recht. Die Branche steckt in einer Krise, das können wir als Messe allein aber nicht ändern. Dazu braucht es die Kraft der gesamten Branche. Wir gehen hier dieses Jahr stark in Vorleistung und tun, was wir können: Eine tolle Show liefern. Wir sind fest davon überzeugt, dass man in der Krise investieren muss, um im Aufschwung danach die Früchte zu ernten. Deswegen veranstalten wir auf der boot 2025 sechs Contests auf Weltklasseniveau, darunter sogar drei offizielle World Cups. Einer auch im SUP.

Es geht uns darum, für unsere Aussteller und potenziellen Austeller das bestmögliche Event auf die Beine zu stellen. Wir wollen die ganze Branche an einem Ort zusammen holen, um ihr Business zu stärken. Unsere Besucherinnen und Besucher kommen zu uns, weil sie sich über Wassersport informieren wollen, aber auch weil sie etwas erleben wollen. Hier können sie einen Tag dem grauen Winter entfliehen. Und wenn wir es schaffen diesen Leuten ein gutes Erlebnis zu bieten, dann haben sie auch wieder mehr Mut, ihr mühsam Gespartes in Surfausrüstung zu stecken.

Zum letzten Teil deiner Frage: Wir alle sind mit dem Herzen Wassersportler und lieben das Wasser. Als solche müssen wir unsere Zukunft in die Hand nehmen und in junge Wassersportlerinnen und -sportler und neue Trends und Sportarten investieren.


Stand Up Paddling geriet in den letzten zwei Jahren etwas in den Hintergrund, doch das scheint sich 2025 schlagartig zu ändern. Die boot hat die Rufe der Branche gehört und bringt ein internationales Rennen auf den Pool.

Was sind Deine Gedanken dazu?

Stand Up Paddling ist die Surfsportart mit der niedrigsten Einstiegsschwelle und mit Sicherheit dem größten Potenzial für den Breitensport. Der Boom ist etwas überschritten.  Der Markt konsolidiert sich weiter. Diejenigen, die sich zuerst ein Discounter Board gekauft haben und es auch regelmäßig benutzen, werden beim nächsten Kauf sicher zu einem hochwertigeren Board greifen. Und genau das bieten unsere Aussteller hier an.

Es geht auch darum, denjenigen die sich für sportlich orientiertes Stand Up Paddeln interessieren, einen Motivationsschub zu geben und zu zeigen: „Hey, wenn du dranbleibst, kannst du hier auch irgendwann oben auf dem Treppchen stehen.“ Abgesehen davon macht es einfach Spaß, die spannenden Rennen des EuroTour SUP Indoor World Cups anzuschauen.


Vor zwei Jahren hast Du in einem Interview die Wichtigkeit der Marktnähe von Messeveranstaltern betont. Nach der Pandemie wurde die Surfsport Halle sehr gut frequentiert, doch die Substanz der Besucher, die die Surfsport Halle besuchten, schien nicht ganz den Erwartungen der Branche zu entsprechen.

Kannst Du uns sagen, welche Bevölkerungsgruppe aktuell die größte Besucherzahl auf der Surfsport Halle stellt?

In der Halle 17 haben wir ein extrem gemischtes Publikum. Wir haben einerseits die Besucher und Besucherinnen, die bereits aktiv einen Surfsport ausüben. Da haben wir zugegebenermaßen leichte Einbußen nach dem großen „Nach-Pandemie-Run“ verzeichnet. Und wir haben einen Mix von Kindern bis Großeltern, die sich generell für Wassersport interessieren und sich die Action in der Halle 17 ansehen wollen. Wir sprechen da von den event-affinen Besuchern. Diese Gruppe ist sehr stabil. Wir haben haben festgestellt, dass wir mehr für die aktiven Surfer tun müssen, die auf der Suche nach neuen Impulsen sind oder auch konkrete Kaufabsichten haben.

Um diese Gruppe verstärkt anzusprechen haben wir unsere Werbestrategie angepasst und unser Angebot um diese hochkarätigen Veranstaltungen ergänzt, die wirklich zum Szenegespräch werden sollen. Wo sonst kann man so viele Surfstars an einem zentralen Ort, mitten im Winter hautnah erleben, anfeuern und hinterher mit ihnen feiern? Beziehungsweise kann man das überhaupt irgendwo?


Wir beim Stand Up Magazin haben den Eindruck, dass die Trendsportbranche insgesamt älter wird. Die boot setzt jedoch einmal mehr Maßstäbe, um ein jüngeres Publikum für die Surfsport Halle zu begeistern – was hoffentlich Neukunden generiert.

Was dürfen wir auf der Surfsport Halle erleben, das speziell Besucher unter 30 Jahren anziehen wird?

Die sechs Contests auf Weltklasseniveau sind sicher ein starker Magnet, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Geld gerade bei unseren jüngeren Besuchern eine große Rolle spielt. Deswegen haben wir zwei Angebote geschaffen, die die Entscheidung zur boot zu fahren, erleichtern sollen. Für unsere boot Clubmitglieder, die Mitgliedschaft ist kostenlos, bieten wir das 2-Tagesticket für 19 Euro an. Das ist besonders, wenn man die Contests am Wochenende verfolgen und auch die Party am Samstagabend mitnehmen will, ein super Angebot. Da man dann aber auch noch irgendwo übernachten muss, haben wir uns entschlossen, auf unserem P1 direkt am Messegelände die Stellplätze im Caravan Center zu einem Sonderpreis von 25 Euro anzubieten und auf dem Platz ein Surf Festival Camp eingerichtet. Dort gibt es ein beheiztes Zelt mit Catering-Angeboten zu Marktpreisen und nicht zu Mondpreisen. Abends legt dort ein DJ auf und morgens bietet Surf Coach Sascha Lange ein Wake-Up-Warm-Up an, falls die Nacht im Bus doch nicht ganz so kuschelig wie im Sommer war. Und wer beim Essen auf dem Gelände sparen möchte, holt sich unsere neue App und vergleicht die Cateringpreise, bevor er oder sie bestellt.


Vielen Dank, Petros. Wir freuen uns auf eine spannende Zeit auf der Surfsport Halle und setzen mit dem Stand Up Magazin alles daran, die Bemühungen der boot zu unterstützen.

Vielen Dank lieber Mike, ich freue mich darauf, dich auf der boot 2025 zu sehen!


Das war 2023 nach der Pandemie

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Das war unser erster Auftritt auf der bood 2013

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden