ICF SUP Weltmeisterschaften – Team Germany

Eigentlich ist unser Titel für diese Geschichte nicht ganz korrekt, denn die ICF SUP-Weltmeisterschaften sind keine Teamwettkämpfe, sondern Einzelrennen. Trotzdem entwickelt sich bei vielen Nationen eine Art Teamgeist – schließlich repräsentiert man gemeinsam sein Land. Inwieweit sich die deutsche SUP-Delegation im Hinblick auf Sarasota abgestimmt hat, ist uns nicht bekannt. Offizielle Meldungen liegen uns bislang nicht vor. Doch da nur noch drei Wochen bis zum großen Rennen bleiben, haben wir uns die Teilnehmerliste angeschaut und stellen unsere Athletinnen und Athleten vor.

Das deutsche „Team“ besteht aus 12 Teilnehmern mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren – also eine recht junge Gruppe. Die jüngste Athletin ist 14 Jahre alt, der älteste Teilnehmer 56. Da die ICF-Weltmeisterschaften verschiedene Altersklassen anbieten, könnte es für unsere Athleten spannend werden, denn einige haben durchaus das Potenzial in ihren Altersklassen, vorn mitzumischen.


Junioren

Skadi Langbein

Skadi hat ein starkes Jahr hinter sich. Sie war oft in Tschechien unterwegs und konnte dort einige Rennen gewinnen. Bei den ISA-Sprint-Rennen erreichte sie sogar den 9. Platz gegen internationale Top-Konkurrenz. In Sarasota startet sie bei den Juniorinnen. Ihre stärksten Konkurrentinnen dürften Csillag Kocsis (HUN), Cecilia Pampinella (ITA), Soryn Preston (USA) und Claudia Postiglione (ITA) sein. Wenn für Skadi alles gut läuft, sehen wir sie vielleicht auf dem Podium. Wir sind gespannt auf die Leistung der Junior-Girls in Sarasota.

Laila Daskiran

Laila steht vor der gleichen Herausforderung wie Skadi, hat jedoch weniger internationale Erfahrung. Da sie ein paar Jahre jünger ist als ihre Hauptkonkurrentinnen, wird Sarasota für sie eine wertvolle Erfahrung, besonders im Vergleich mit den 18-jährigen Athletinnen in ihrer Altersklasse.

Marlon Daskiran

Marlon ist ein aufstrebender deutscher Junior mit soliden Ergebnissen. Er startet häufig in offenen Klassen und erzielt dort mit seinen 16 Jahren stets respektable Platzierungen. Sein bisher bestes Resultat war ein dritter Platz. Ein starker Konkurrent wird Simon Ackermann aus Frankreich sein, der kürzlich Zweiter bei den französischen Meisterschaften wurde.

Cedric Fahlbusch

Cedric hat in diesem Jahr an einigen großen Rennen teilgenommen, darunter das Namur SUP Race, wo er im Long Distance den 15. Platz belegte, und Nordhausen, wo er Elfter wurde. Internationale Erfahrung fehlt ihm noch, aber die Teilnahme in Sarasota wird ihn sicher weiterbringen. Mit 17 Jahren steht er bereits am oberen Ende seiner Altersklasse. Seine Leistung im internationalen Vergleich wird richtungsweisend sein.

Anton Birkicht

Anton hat in diesem Jahr an sieben SWR-Rennen teilgenommen. Er startete mit einem respektablen 6. Platz beim SUPALOT und wurde später beim Odra SUP Cup Dritter. Leider landete er bei den Deutschen Meisterschaften im Long Distance nur auf Platz 17. Auch Anton wird mit 17 Jahren bald in die Erwachsenenklasse aufsteigen, daher könnte sein Abschneiden in Sarasota besonders wichtig sein.


Herren Open

Normen Weber

Normen Weber ist eine Legende im deutschen SUP-Sport und dominiert die Szene seit vielen Jahren. Wir verfolgen seine Karriere schon seit seinen Anfängen Mitte 20. Auch heute noch schlägt er regelmäßig die jüngere Konkurrenz in Deutschland. International konnte er ebenfalls Erfolge verbuchen, wie etwa beim GlaGla Race 2023, wo er Zweiter im Tech- und im Long-Distance-Rennen wurde. In Sarasota wird die weltweite SUP-Elite vertreten sein, und Normen tritt im offenen Feld an. Wir sind gespannt, wie er sich mit Ende 30 schlagen wird. Seine Chancen auf ein Podium sehen wir als gering – aber Überraschungen sind immer möglich.

Ole Schwarz

Ole ist aktuell der bestplatzierte deutsche SUP-Athlet und steht auf Platz 8 der Weltrangliste im Long Distance. National ist er oft vorn dabei, muss sich jedoch oft Normen Weber geschlagen geben. Seine internationalen Ergebnisse sind gemischt: Beim Lake Rocks Festival wurde er Neunter, bei den ECA-Meisterschaften in Ungarn belegte er den zweiten Platz im Long Distance. Wir sind gespannt, wie weit er es in Sarasota bringen wird.

Bastian Grimm

Bastian liegt aktuell auf Platz 11 der Weltrangliste im Long Distance. Bei den ISA-Weltmeisterschaften erreichte er Platz 16, beim Lake Rocks Festival wurde er jeweils 13. Als deutscher Vizemeister hinter Normen Weber wird er alles daran setzen, in Sarasota in die Top 10 zu kommen, was sein bestes Resultat an einer WM wäre.

Manuel Lauble

Manuel hat einige Rennen in Deutschland und der Schweiz gewonnen. Seine internationale Form bleibt jedoch schwer einzuschätzen. Beim Lake Rocks Festival belegte er Platz 10 im Long Distance und Platz 19 im Tech Race. Zuletzt erreichte er beim Legend of Ox den zweiten und dritten Platz. Sarasota wird zeigen, wie er sich international behaupten kann.


Masters-Klasse (40+ und 50+)

Peter Weidert

Peter gehört zur deutschen SUP-Elite und ist oft schneller als deutlich jüngere Konkurrenten. Er ist Titelverteidiger in der Ü50-Klasse und gewann letztes Jahr knapp vor Daniel Parres und Marc Foraster. Da Parres dieses Jahr wohl nicht teilnimmt, ist sein Hauptkonkurrent nicht dabei und so könnte Peter erneut den Weltmeistertitel holen.

Gerd Weisner

Gerd ist einer der engagiertesten SUP-Enthusiasten Deutschlands. Er rettete einst die SUP Alps Trophy als Alois Mühlegger in rente ging. Er ist auch der Mann hinter der Marke Light Corp SUP. In dieser Saison nahm er an elf Rennen teil, darunter das GlaGla Race, wo er den 13. Platz im Long Distance belegte. Zuletzt erreichte er bei den Deutschen Meisterschaften den 15. Platz im Long Distance und stand beim WKG Island SUP Race auf dem Podium.

Kirsten Lefeldt

Kirsten ist die uns Unbekannte im deutschen Team. Sie trat dieses Jahr beim Pro Sayulita SUP Open an und belegte dort den 8. und 6. Platz. Eine kurze Recherche ergab, dass Kirsten in Chicago lebt – daher taucht sie nicht in den deutschen Ranglisten auf.


Fazit

Die Alters- und Geschlechterverteilung im „deutschen Team“ spiegelt zu einem Teil den aktuellen Zustand des SUP-Sports in Deutschland wider. Besonders auffällig ist der Rückgang im Damensport, nicht Junioren. In früheren Jahren waren viele Frauen regelmäßig bei Rennen vertreten, heute ist dies kaum noch der Fall. Umso erfreulicher ist jedoch die Nachwuchsentwicklung bei den Girls, mit einigen Juniorinnen, die bei internationalen Wettbewerben vielversprechende Leistungen zeigen.

Bei den Herren ist das Teilnehmerfeld vielfältig, und mit neun sehr aktiven deutschen SUP-Athleten ist das Land grundsätzlich gut aufgestellt. Erfahrene, ältere Paddler unterstützen den Nachwuchs landesweit. Die jungen Athleten schließen auf, und das aktive Feld konzentriert sich überwiegend auf die Altersgruppen in den 20er- und 30er-Jahren. Wir sind zuversichtlich, dass in den kommenden Jahren noch mehr junge Paddler nachrücken werden. Wären die ICF-Weltmeisterschaften in Europa, würden wahrscheinlich doppelt so viele Deutsche an den Start gehen.

Insgesamt dürfen sich die deutschen SUP-Fans auf spannende Wettkämpfe in Sarasota freuen – sowohl im Juniorenbereich als auch bei den Open und Masters. Wer wird am Ende die stärkste Leistung zeigen? Und welche Überraschungen erwarten uns? Wir sind gespannt!

Anmerkung: Alle Racedaten basieren auf den Aufzeichnungen der SWR.