Interview Lake Rocks Festival Race Director Rudy van Haven

Wir stehen kurz vor einem der grössen SUP Events des Jahres dem Lake Rocks Festival der an Auftakt zur SUP Alps Trophy markiert. Rudy van Haven ist Race Director und ein Enthusiast im Paddelsport. Wer Rudy kennt weis, dass er nichts anberennen lässt und offen und ehrlich mit seine Meinung umgeht. Wir haben kurz vor seiner Fahrt von Wien zum Faaker See noch kurz mit ihm gesprochen:

Aloha Rudy, vielen Dank dass du dir so kurz vor dem grossen Moment die Zeit genommen hast für das Stand Up Magazin. Das “The Lake Rocks Festival” ist ja mehr als nur ein SUP Rennen. Du bist also auch ein Festival Director und nicht nur Race Director und das alles nebenberuflich. Hast du schon Ferien eingeben müssen oder wie bringst du das alles unter einen Hut?

Danke Mike, dass du mir diese Plattform bietest um wichtige Aspekte und Hintergründe zum THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL und zu meiner Tätigkeit darin zu beleuchten. Tatsächlich ist es so ,dass ich durchschnittlich 60 Stunden die Woche für meine Heimatstadt Wien im Katastrophenschutz und Krisenmanagment tätig bin und neben dem Supsport auch grossen Gefallen an Kultur und Charityprojekten gefunden habe und auch hier meine Spuren hinterlasse.

Rudy van Haven ist defacto eine identitätslose Kunstfigur die ihre Aufgabe darin sieht Prozesse und Bedürfnisse  zu analysieren und nötige Anpassungen anzuregen.

Ich mag es Menschen aneinanderzuführen die im „echten“ Leben kaum Schnittmengen finden würden. Der Supsport ist das perfekte Vehikel dafür und wenn sich bei mir das Gefühl einschleicht, meinen Teil für eine wichtige Entwicklung und Weichenstellung geleistet zu haben, werde ich mich wieder zurückziehen in den ewigen Gezeitenstrom. Niemand ist unersetzbar und alles hat seine Zeit.

So gesehen bin ich nur ein kleines Rädchen in dem aussergewöhnlich gut funktionierenden Organisationsuhrwerk der Paddelstadt Villach.

Bist du eigentlich schon vor Ort oder ab wann bist du am Faaker See um die logisitk zu dirigieren?

Ab Mittwoch werde ich vor Ort sein und mit Freude feststellen, dass das phantastische Team unter der Leitung von Helga Kaltenbacher und Michael Sternig ihr logistisches Konzept perfekt an den Strand des prächtigen Faaker See gezaubert haben. So gesehen setze ich mich in ein gemachtes Nest und kann mich mit Gerd Weisner um die sportlichen Notwenigkeiten kümmern. Vielleicht liegt in der Beschreibung dieser Situation das kleine Geheimnis unseres Festivals. Gewalten -und Kompetenzteilung,wie in jedem gut geführten Unternehmen, auch hier eine unablässige Notwendigkeit.

Das gesamte Team umfasst etwa 20 Personen, ohne Wasserrettung und sonstigem Sicherheitspersonal, wovon ca.10 davon direkt in die Wettkämpfe eingebunden sind. Ein externes Drohnenteam sorgt zusätzlich für neue Perspektiven und auch die elektronische Zeiterfassung wird heuer ein wichtiger Schritt in gestiegene Professionalität sein.

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Wichtig sind frohe Teilnehmer.

Wie steht es um das Sicherheitsdispositiv auf dem See?

Athletensicherheit: Mein grösstes Anliegen im Gesamten. Es gibt sicher einige Leser die meinen legendären „Ausraster“ am Wolfgangsee mit erlebt haben als ein Motorboot in die Wettkampfstrecke einfuhr. Jeder weiss, dass ist keine leichtfertige Phrase mit der ich hier hantiere. Zum besseren Verständnis : In die Athletensicherheit fliesst ein hoher fünfstelliger Eurobetrag. Enough said!

Ein weiterer Aspekt des Rennen ist, dass der ICF das Rennen in seinem World Cup eingebunden hat und somit bekommen wir einen Livestream. Du bist Ex-Kanu Athlet und kennst den ICF sicher serh gut. In wie fern wirkt sich der ICF auf deine Arbeit aus? Oder anders, was haben Rennen die mit dem ICF arbeiten was andere nicht haben?

(Anm.d.Red: Der Livestream ist von der ICF erforderlich, um als ICF-qualifiziertes Event anerkannt zu werden. Unabhängig von der ICF hätte das Event jedoch sowieso einen Livestream gehabt. Daher gebührt der ICF kein Verdienst für den Livestream. Die Veranstalter wollten, dass das klar gestellt wird.)

Das ist eine Frage mit beinahe politischer Brisanz der ich auch öffentlich gerne ausweiche. Man wird den Beitrag den die ICF zur Verbreitung des Supsport leistet, zukünftig an ihren Taten ablesen können. Mit Ausnahme der könnerhaften Vorstellung der Ungarn am Plattensee, sehe ich diesen Beitrag bislang durchwachsen. Auf meine Arbeit wirkt sich die ICF nicht spürbar aus, ich habe es gelernt mich abzugrenzen. Und sowieso das Lake Rocks Festival steht voll und ganz im Zeichen der SUP Alps Trophy. Ich bin arrogant genug um zu behaupten, The Lake Rocks hat ein Alleinstellungsmerkmal und eine Strahlkraft auch weit in andere Sportevents, die nicht zum Schaden aller, die sich davon beleuchten lassen, sind. Mein Antrieb ist meine Supfamilie, hier schlägt mein Herz und lässt mich über Norm leisten – das ist meine Botschaft!

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Rudy mitte mit Gred Weisner (links) Tourchef der SUP Alps Trophy und (rechts) SUP Starphotograph Andy Klotz

Gehen wir nochmals zurück zu den Teilnehmern. Für ein Core Magazin wie das Stand Up Magazin ist es höchst interssant zu sehen welche Namen aus dem Sport anreisen werden und weniger wieviel Hobby Paddler dabei sind. Mit EUR 12’000.- als Preisgeld lockt man viele Stars der Szene an. Der grösste Name bei den Herren ist Michael Booth, aber bei den Frauen haben wir Susak Molinero. Es fehlen aber doch noch einige.

Wir verstehen uns in erster Linie als ein Event der möglichst viele Paddler aus allen Leistungsklassen zusammenführt. Mit dem XXL Board, Beachsprint, Shortdistance und dem Cityevent führen wir defacto 4 Funevents im Programm. Natürlich ist es fürs Ego gut einige grosse Kaliber am Start zu wissen, und es werden sicher noch einige Überraschungen auftauchen auf der Startliste, soviel sei verraten, es bedeutet aber nicht die Welt. Ich für meinen Teil begleite lieber Jule durch ihren Bewerb und führe mich so ans Licht.

Aber für alle SUP Race Fans habe ich gute Nachrichten, denn eben haben sich Esperanza Barreras und Juliette DuHaime angemeldet

Ich hasse es zu erwähnen aber die Frage drängts sich auf: Wir haben an dem Wochenende eine Terminüberschneidung mit dem Sancti Petri SUP Race in Spanien, dass auch der EURO TOUR angeschlossen ist. Was meinst Du kann im Sport besser gemacht werden um solche Termine besser zu koordinieren. Die Athleten müssen nun zwischen SUP Alps Trophy und EURO TOUR entscheiden.

Mit einem Grossanlass wie deinem müsste man meinen, das andere schauen, dass sie diese Wochenende dann nicht belegen. Kannst du deine Erfahrungen mit uns teilen und Vorschläge machen. Wir als medium können hier sicher auch unseren Beitrag leisten.

Persönlich erkenne ich in der Eurotour keinen relevanten Konkurrenten für eine Tour wie die Sup Alps Trophy und ihren Hauptbewerben wie eben The Lake Rocks oder Adria Sup Challenge. Da ist zu einem die räumliche Distanz und zum anderen kann man an den Preisgeldern sehen, dass der Euro nicht mehr so locker sitzt bei den Investoren. Das wird etliche Anbieter zu Auslaufmodellen machen, wenn sie es nicht schaffen sich strukturell zu verändern. Mein Credo vom #MAKESUPGREATAGAIN heisst für mich einen grossen SUP Event für alle Leute zu produzieren und nicht nur für die Pros.. Persönlich missfällt mich eine griechische Meisterschaft zum gleichen Termin deutlich mehr. 

Als ich 2004 als Veranstalter erstmalig im Supsport in Erscheinung getreten bin hatte ich 11 Starter im Feld und wir hatten unfassbaren Spass – ab Mittwoch darf ich viele der massenhaften Starter persönlich begrüssen und umarmen – der Spass blieb der gleiche, das war das Ziel.

In dem Sinne vielen Dank für Deine Ausführungen, ich. Wünsche dir viel Erfolg mit dem grossen Wochenende. Wir freuen uns alle auf den Livestram.