SUP Germany Interview Zukunft von SUP in Deutschland

SUP Germany ist ein Zusammenschluss der GSUPA, dem DKV und dem DWV. Die SUP Leiter des jeweiligen Verbandes tauschen sich regelmässig aus mit dem Ziel gemeinsam den SUP Sport in Deutschland nach vorne zu bringen.

Auf der boot in Düsseldorf hatten wir die Möglichkeit mit dem Präsident der GSUPA, Julian Gottwald zu unterhalten.

Julian, stell dich kurz vor und erzähle von deiner Funktion im neuen Verbandsübergreifenden Gremium.

Mein Name ist Julian Gottwald, ich bin der Präsident der GSUPA. Wir sind mittlerweile im engen Austausch mit dem Kaun Verband und dem Deutschen Wellenreit Verband. Das ist eine gute Sache, denn so wollen wir den SUP-Sport gemeinsam voranbringen und nicht wie vielleicht in alten Zeiten gegeneinander arbeiten.

Ihr macht das alles ehrenamtlich, das ist viel Arbeit und Zeit. Wie muss man sich diesen Austausch vorstellen und über welche Aspekte des Sports tauscht ihr euch hauptsächlich aus?

Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der jeder Ressortleiter ist, und so sind alle immer relativ schnell informiert. Wir telefonieren aber auch miteinander, treffen uns auf Rennen oder Messen. Der Austausch ist zunächst mal so gestaltet, dass klar ist, die Wettkämpfe für den Bereich Flatwater werden vom DKV veranstaltet, also im Prinzip alles Süßwasser ist DKV und alles Salzwasser ist DWV, so mal als ganz grundlegende Idee. Bei der GSUPA konzentrieren wir uns mehr auf die Ausbildung bei den Stationen und Zertifizierung von Trainern und wollen zukünftig mehr Einfluss nehmen auf die individuellen Sportler. Was wir gemeinsam mehr in den Fokus rücken möchten, ist die Jugendarbeit.

Bleiben wir kurz bei der Schulung, wie sieht das damit aus? Wer schult da was und wo?

Da kann ich nur für die GSUPA sprechen. Wir haben da ja unseren Instruktoren-Lehrgang, der über 2 Tage geht, und wir haben aktuell 5 Standorte in Deutschland. Dabei geht es uns darum, den Leuten beizubringen, wie man einen vernünftigen Stand-Up-Paddler-Kurs aufbaut und welche Inhalte dazu gehören. Wie bringe ich jemandem, der noch gar keine Ahnung hat, eine Grundtechnik bei, was ist sicherheitsrelevant, was gibt es für Verhaltensregeln, was betrifft den Naturschutz. Das sind Punkte, die wir mehr streuen müssen und auf die breite Masse übertragen. Somit können wir auch SUP-Verboten entgegenwirken.

Gibt es ein Buch dazu oder ist das alles online?

Wir haben eine detaillierte Dokumentation, die unsere Teilnehmer ausgehändigt bekommen. Wir haben Grundausbildung Flachwasser, und es gibt auch einen Lehrgang SUP Instructor Wildwasser, der aufgeteilt ist in Guide Wildwasser und Ausbildung Wildwasser. Neu dazu kam auch SUP Yoga und Fitness Instructor. Zukünftig wollen wir dieses Modulsystem weiter ausbauen, wo wir dann auch Racekurse anbieten.

Wo gehe ich hin, wenn ich diesen Kurs besuchen will, und was wird es mich kosten?

Der Kurs kostet bei uns für Nicht-Mitglieder 235 Euro, die Ausbildung geht 2 Tage und wie gesagt, wir haben zur Zeit 5 Standorte. Die findet man ganz einfach bei GSUPA.com/ausbildung, von da aus kann man auch direkt einen Lehrgang buchen. Voraussetzungen sind ein Rettungsschwimmer und ein gültiger Erste-Hilfe-Kurs, natürlich auch viel Erfahrung auf dem SUP und was auch hilft, ist wenn man gut mit Leuten umgehen kann.

Sehr cool, und nun zum Wettkampf noch kurz: Wir haben in Deutschland viele verschiedene Wettkämpfe und Meisterschaften. Gibt es Bestrebungen, wieder eine Deutsche SUP-Wertung einzuführen?

Das wäre tatsächlich wünschenswert, und nachdem wir schon im Vorfeld darüber gesprochen haben, werden wir das in unserem Zusammenschluss als SUP Germany nochmals besprechen, wie man denn so eine übergreifende Deutsche Wertung gestalten könnte. Es wäre definitiv wünschenswert.

Wir sehen gerade, wie SUP-Rennen einen großen Zulauf haben. Es wird gepaddelt in allen Altersklassen, das wäre für die Szene sehr gut, so eine Wertung würde sicher mehr Leute motivieren, an noch mehr Rennen teilzunehmen.

Sehe ich genauso. Ich sehe immer mehr Leute an den Rennen, an denen ich teilnehme. Die 40+ Klasse ist sehr stark, aber da sieht man auch, dass mehr Jugendarbeit nötig ist, damit wir mehr Junge an den Rennen haben. Ich sehe da einen Zuwachs, und auch Jedermann-Rennen sind sehr wichtig, wo vielleicht nicht immer die Deutsche Spitze mitpaddelt. Das kann Leute auch demotivieren. Das ist sicher auch etwas, was mehr Leute zum Wettkampfsport bringen würde.

Das ist eine super Sache, das Stand-Up-Magazin freut sich, euer Tun auf jegliche Art und Weise zu unterstützen.

Vielen Dank, Mike, auch dir. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.