APP Tour Longdistance Rennen erklärt

Kaum ist das erste APP Rennen vorbei befinden wir uns schon in einer Meinungsverschiedenheit und Drama. Wer gut Englisch kann, kann sich das Video unten anschauen, ich konnte es mir aber nicht nehmen lassen trotzdem ein paar Dinge aufzuschreiben.

Die Situation:

APP Longdistance 10 Meilen Rennen auf dem Meer mit Nebel und Sichtweite von ca. 500m

Was ist passiert:

Offenbar vertrauten Michael Booth und Arthur Arutkin auf ein Boot, dass den Weg im Longdistance Race der von Malibu nach Santa Monica hätte weisen sollen.

Es gab dann aber wohl ein paar Sicherheitsbedenken bei der Rennleitung und das Boot musste vom Kurs abweichen, um weitere Paddler davon abzuhalten zu weit vom Kurs abzukommen.

Das Boot steuerte in eine andere Richtung und Arthur und Michael folgten dem Boot.

Die Konsequenz:

Auf Grund dieser Umstände paddelten Michael und Arthur ca. 3km mehr als die Sieger. Michael legte Protest ein.

Die Reaktion der APP:

Laut Michaels‘ Aussage auf Socialmedia wurde dem Protest erst statt gegeben, wurde dann nach einer Stunde wieder rückgängig gemacht.

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Am Morgen danach gab es von der APP folgende Mitteilung:

Gestern bei den U.S. Open of SUP in Santa Monica, Kalifornien, kümmerte sich das führende Boot im Distanzrennen um ein Sicherheitsproblem in der Mitte des Rennens und blieb deshalb nicht auf dem Kurs. Dies war ein unglücklicher Vorfall, der für Verwirrung sorgte und die Leistung einiger unserer Athleten beeinträchtigte, aber die Sicherheit unserer Teilnehmer hat für uns immer oberste Priorität.

Die Association of Paddlesurf Professionals (APP) übernimmt die volle Verantwortung und entschuldigt sich aufrichtig für diesen Vorfall. Die APP-Wettkämpfer sind Weltklasse-Athleten, die unermüdlich an ihrem Handwerk arbeiten. Sie sollten sich nur auf ihre Leistung konzentrieren und sich nicht um das Streckenmanagement oder andere logistische Fragen kümmern müssen.

Die APP verpflichtet sich zu einer detaillierten Überprüfung aller Regeln und Vorschriften und zur Weiterentwicklung der besten Rennmanagement- und Sicherheitsprozesse. Die APP wird aus diesem Vorfall lernen und Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sich eine solche Situation in Zukunft nicht wiederholt.

Alle Ergebnisse des gestrigen Langstreckenrennens bleiben bestehen.

Vier Schlüsselelemente in diesem Statement:

  1. Die APP übernimmt volle Verantwortung für die Verwirrung.
  2. Wenn die APP sagt, die Athleten sollen sich nicht um das Strecken management und logistische Fragen kümmern.
  3. Die APP lässt die Resultate so wie sie sind.
  4. Sicherheit hat immer oberste Priorität.

Fragen zu den 4 Punkten:

  1. Wenn die APP die Verantwortung zur Verwirrung übernimmt. Ist sie dann in der Pflicht etwas zu unternehmen? Sollen die Rennresultate annulliert werden?
  2. Wenn sich die Athleten nicht um das Streckenmanagement kümmern müssen, ist es dann die APP die das macht? Beinhaltet das dann auch die Boote auf einem Longdistance Rennen? Wer Navigiert zum Ziel?
  3. Warum lässt die APP die Resultate stehen? Bringt uns zurück zur Frage 1.
  4. Sicherheit hat immer Priorität, das ist keine Frage. Die Frage ist aber, wenn ein Grund zur Besorgnis vorliegt und die Rennleitung Prioritäten neu setzen muss. Soll ein Rennen neu gestartet werden?

Ich bin sicher nicht alle diese Fragen haben eine Antwort und die Komplexität einer solchen Situation ist nicht zu unterschätzen. Im Falle der APP ist sie nicht nur Rennleitung sondern auch federführendes Organ zur Ausarbeitung von Regeln und deren Durchsetzung.

Mathematische Lösung?

Wenn Streckenmanagement = Navigation dann, Organisators Fehler für Ausgang des Rennens, dann Konsequenzen

Wenn Streckenmanagement = Navigation dann, der Organisator wird Opfer eines Notfalls, dann Konsequenzen.

If Wenn Streckenmanagement ≠ Navigation, dann kein Problem für den Organisator, dann keine Konsequenzen.

Wir können hier nun anfangen über die Boote zu diskutieren, das nützt uns aber nichts, weil wir nicht genau wissen, was die Regeln sind. Beim M2O wissen zum Beispiel ganz genau, dass die Navigation dem Athleten und dessen Team zufällt. Das ist es allen klar.

Sicher ist aber, dass wir klare Regeln brauchen was für eine Rolle den Booten zukommt. Festgehalten muss auch werden, welche Prioritäten ein Bootsführer zu setzten hat sollte es zu einem Notfall kommen.

Was kann ein Athlet tun?

Vergleichen wir das z.B. mit einem Sport der eine Internationale Verbansstruktur hat, werden Regeln von ganz oben festgelegt. Nehmen wir z.B. den Kanuverband: Gibt es eine Diskrepanz bei einem regionalen Rennen hat der Athlet*in verschiedene Instanzen wo er/sie Berufung einlegen kann. Das kann bis hin zum Verwaltungsrat auf internationaler Ebene gehen ja sogar dem CAS wie ich herausgefunden habe.

Weiterer Lösungsansatz:

Wenn ein Rennen wegen der Sichtverhältnisse in Frage gestellt werden kann. Warum dann nicht einfach den Rennkurs auf die Verhältnisse anpassen. Anstatt von A nach B zu paddeln könnte man einfach auch einen Rundkurs ausstecken der 10 Meilen ergibt.

Quintessenz:

Dieser Vorfall bring unseren Sport leider nicht weiter nach Vorne. Im Gegenteil, das ganze schadet dem Ruf der Athleten und der Organisation die SUP Rennen auf dem höchsten Niveau austragen will. Mit dem Statment der APP ist niemandem einen Gefallen getan, zum einen Entschuldigt man sich bei Arthur und Michael aber in dem Man die Resultate stehen lässt werden die Errungenschaften der Sieger auf ein tieferes Niveau gestellt.

Solche Situationen wird es immer wieder geben. Es wird aber klare Regeln brauchen, damit wir beim nächsten Mal klare Verhältnisse haben.