SUP Yoga Sonnengrüsse auf dem SUP

Sonnengrüsse auf dem SUP

Was vor 10 Jahren noch undenkbar und belächelt wurde, ist heute nicht mehr wegzudenken. SUP Yoga hat sich mittlerweile auch in der Schweiz gut etabliert. Als ich 2012 SUP Yoga gründete, war mir nicht bewusst, welchen Stein ich ins Rollen gebracht hatte. Heute 10 Jahre später ist es schön zu sehen, wie viele diesen Trend im Sommer schätzen und auch ausüben.

Wie bei vielen Pionieren, ist es manchmal schwierig eine gute Idee, die zeitlich zu früh ist, auf den Markt zu bringen. Ich hatte damals weder eine Yoga-Ausbildung, noch ein SUP Board. Als begeisterte Yoga übende hatte ich wohl schon über 12 Jahre Yoga Erfahrung und war von der Sportart begeistert, dachte aber nie und nimmer dran, dass ich mich noch zu einer Yoga-Ausbildung überreden lassen würde.

Als ich SUP Yoga auf einer Mittelamerika Surfreise, kennenlernte und – zurück in der Schweiz – herausfand, dass diese Sportart hier noch unbekannt war, habe ich einfach reagiert. Zuerst dachte ich nicht wirklich an eine Geschäftsidee, es war für mich ein Hobbie, dass ich kennen und lieben gelernt hatte, welches ich hier im Sommer auch nicht missen wollte.

Gedacht – getan. Durch eine Crowdfundingplattform, die Freunde von mir lancierten, wollte ich das Geld für 8–10 Boards zusammenbringen. Ich dachte, dass ich dann die Yogis die dann Unterrichten, schon noch finden würde. Leider hat das mit dem Crowdfunding nicht wirklich geklappt. Wenn ich zurückdenke, muss ich schmunzeln, wer gibt schon jemandem finanzielle Mittel, für eine Sportart, die noch niemand kennt? Weder das SUP war gross bekannt bei uns, noch war Yoga damals Mainstream.

Obwohl das Geld nicht zusammen kam, konnte ich mich super gut mit den Jungs von Indiana SUP Boards vernetzen. Maurus und Christoph fanden meine Idee dann doch noch irgendwie cool und boten mir an, Ihre Boards von der Mietstation der Badi Enge, günstig für die SUP Yoga Stunden zu mieten. Nun musste ich nur noch die Yogis finden, die unterrichten wollten.

Was ich mir als voll easy ausgemalt hatte, war aber in der Realität nicht wirklich so „easy-peacy“. Die Yogis in Zürich fanden meine Idee gar nicht lustig und ich bekam auch viele shitty Feedbacks. Es sei kein Yoga, Yoga sei keine kommerzielle Sportart, die man so „rack zack“ aufbaut und es passe nicht zur spirituellen Lehre etc.

Zum Glück hab ich eine dicke Haut und bin überzeugt davon, dass man es nicht immer allen recht machen muss. Auch ist mir so ziemlich egal, wer was von mir denkt. (Für das mach ich ja Yoga.) Diese negativen Feedbacks aus der Yogaszene trieben mich nur noch mehr an, genau das Gegenteil zu beweisen.

Mit Nadeen und Virag, die Ihre Yoga-Ausbildung gerade fertig gemacht hatten, fand ich zwei gleichgesinnte crazy Girls, die meine Idee mit unterstützten. Wir gründeten „rack zack“ SUP Yoga Zürich, ein Logo und eine Webseite mussten her und ich ging nach Bali, um meine erste Yoga-Ausbildung zu machen. Im Sommer 2012 waren wir dann so weit. Wir boten die ersten SUP Yoga Stunden in der Badi Enge. Natürlich wurden wir nicht gleich überrannt. Wir brauchten schon ein paar Saisons, bis man uns ernst nahm. 2014 boten wir Stunden in Erlenbach bei Gearloose an, und 2015 machte ich meine 2. Yoga Ausbildung. Die dritte dann 2017.

Heute sind wir ein fünfer Team. Wir bieten im Sommer ab Juni, 3 SUP Yoga Stunden pro Woche an. Mittwoch Abend Sunset und Samstag morgen bei Gearloose in Erlenbach und Freitag morgen immer noch in der Badi Enge. Vom Steg aus paddeln wir auf dem Board auf den See hinaus, setzen Anker und tauchen in einen Yoga Flow ein. Mit dem Zürichsee als instabiles Yogastudio kräftigt SUP Yoga insbesondere die Balance und die innere Muskulatur. Es ist eine einzigartige Atmosphäre, die SUP Yoga so unvergesslich macht. Die Ruhe auf dem SUP Board, als eigene Insel auf dem Zürichsee, das sanfte Schaukeln der Wellen und natürlich die Sommerstimmung machen Yoga auf dem Wasser zu einem ganz besonderen Erlebnis. SUP Yoga ist eine Kombination aus kräftigenden und energetisierenden Asanas und ausgleichendem und vitalisierenden Atemübungen. An erster Stelle kommt für mich aber der Spass am Wasser, z. B. wenn man mal ins Wasser fällt. Es lernt einem auch mehr über sich selber zu lachen und nicht immer alles zu ernst zu nehmen. Man ist konzentrierter in den Bewegungen und somit automatisch mehr bei sich.

Vielleicht war ich einfach „gut im Timing“. Es wäre früher oder später, in der Schweiz so oder so zum Trend geworden. Es freut mich jedes Jahr zu sehen, wie viele Yogalehrer, das SUP Yoga anbieten und auch für sich entdeckt haben. Dass wir 2022 schon 10 Jahre feiern ist einfach maximal!

Mabel Lutz

www.supyogazuerich.ch