Normen Weber Interview

Von Printausgabe #20

Normen Weber Interview

Normen Weber ist im SUP Sport mindestens so lange dabei, wie es das Stand Up Magazin gibt. Eben so lange ist er auf den Podesten verschiedener SUP Rennen zu finden. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass mir in Deutschland kein SUP Athlet einfällt der so konstant und erfolgreich im SUP Sport dabei ist. Nach so langer Zeit und vielen Podestplätzen ist es nun endlich so weit: Ein ein längst überfälliges Interview mit Normen Weber, Ladies and Gentlemen.

Aloha Normen, erstmal vielen Dank, dass du dir für das Stand Up Magazin Zeit genommen hast. Ein Interview mit dir war echt längst überfällig.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Wir schauen mittlerweile auf gut elf Jahre aktiven SUP Sport zurück – du als Athlet und ich als Berichterstatter. Fangen wir einfach mal irgendwo an: Bevor ich anfing zu schreiben, schaute ich unser Interview von der boot 2013 an. (Das ist immer noch auf YouTube.) Du hast damals gerade mit dem SUP Sport angefangen und hast mir erzählt, dass du aus dem Wildwasserkajakbereich kommst und dann erfolgreich den SUP Sport mit in dein Repertoire genommen hast.

(Bild boot 2013)

Erzähl uns doch mal, wie das damals war. Du hattest ja schon einige Titel im C1 Kanu gewonnen.

Im Jahr 2012 habe ich durch den Deutschen Kanu Verband einen Anruf erhalten mit der Bitte, mich mit jemandem an der Regattastrecke in Oberschleißheim in München zu treffen. Er wollte, dass jemand sein Board testet. Ich habe dieses erfolgreich getestet und wir sind dann letzten Endes eine sehr lange Kooperation zusammen eingegangen und noch immer Freunde.
Der SUP Sport hat mich persönlich in meiner Kanu-Wildwassersportart ebenfalls erfolgreich weiter gebracht. So habe ich bis dato in schwierigen Momenten noch Gleichgewichtsstörrungen gehabt und meinen Wettkampf sprichwörtlich „versemmelt“. So habe ich durch das Training auf dem Board mein Gleichgewichtsgefühl verbessert. In meinen Augen war dies unter anderem der Garant dafür, dass ich 2013 im Wildwasserkanu Weltmeister geworden bin.

Du warst einen der wenigen ersten die vom Kanusport zum SUP Sport kamen. Der Kanusport ist sehr gut strukturiert und organisiert. Was war da dein Eindruck als du zu einem Sport kamst der von ein paar Surfertypen geleitet wurde? Gab‘s da nen Kulturschock?

Nein. So würde ich das nicht beschreiben. Es ist eine sich entwickelnde neue Sportart gewesen und Wettkampfformate änderten sich von Wettkampf zu Wettkampf. Ich persönlich hatte Gefallen daran, weil ich es mag, mich Kopf an Kopf zu messen und immer wieder neue Herausforderungen zu haben. Man konnte nie wissen, was sich der Veranstalter wieder aus dem Ärmel herausgezogen hat. So sind wir z. B. auch mal vom Steg weg auf unser Brett gesprungen. Die Sportler wussten dies so ziemlich genau zwei Stunden vor ihrem Start und so wurde fleißig in dieser Zeit trainiert.

Das war ja damals schon noch eine etwas andere Zeit und wenn ich mich richtig erinnere, waren es nur du und Olaf Schwarz, die aus dem Kanusport kamen. Wie war es denn umgekehrt, wenn du deinen Kanukollegen von den SUP Kollegen erzählt hast?

Das kann so sein. Ich habe das auch nicht mehr genau im Kopf. Letztlich muss jeder für sich persönlich entscheiden, was ihm gefällt. Ich habe nach meinem WM Titel im C1 im Jahr 2013 alles in meiner Sportart erreicht und habe neue Ziele für mich gesucht.
Ich finde den SUP Sport abwechslungsreich. Ich kann von einem See über das Meer bis zu einem Fluss an viele verschiedenen Orten den Sport ausüben. Die Wettkampforte haben sich durch eine EURO TOUR auch international sehr gut entwickelt und so kommt ein jeder an viele verschiedene Orte auf der Welt, wo auch das Seizing nicht zu kurz kommt oder mal ein Strandaufenthalt. Sowas ist im Kanusport nicht denkbar. Wilde Flüsse sind hauptsächlich in den Bergen zu finden und nicht an einem Ort wie u. a. San Sebastian.

Ich bin immer noch der Meinung, dass es einfach zu lange dauerte, bis sich der DKV angefangen hat für SUP zu interessieren. Warum meinst du, ging das bei denen so langsam?

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