Indiana Paddle Surf geht in die USA

Das Schweizer Label Indiana Paddle & Surf unter der Führung von Maurus Strobel wagt den Sprung über den grossen Teich. Da mussten wir nachfragen:

Aloha Maurus

Erstmal ein frohes neues Jahr. So wie es aussieht wird 2022 auch für Indiana ein grosses Jahr. Ihr expandiert mit Indiana in die USA.

Sag uns doch kurz was der entscheidende Faktor war diesen Schritt zu wagen?

Mit der Einführung unserer Inflatable Foilboards 2019 bekamen wir immer mehr Anfragen von Kunden aus den USA und Kanada, die via Socialmedia von den steifen und gut funktionierenden Boards gesehen haben. Damals waren wir soviel ich weiss die Einzigen, die aufblasbare Wingfoilboards mit integrierten Tracks anboten. Einzelne Boards aus unseren Lagern in der Schweiz oder Oesterreich zu versenden war einfach zu teuer, auch aus China direkt ab Fabrik war kein gangbarer Weg.

Da haben wir uns entschlossen, auf eigenes Risiko ohne Importeur einen Logistikpartner zu suchen und via B2C-Webshop mit dem Verkauf zu starten. Das Ganze geht natürlich nicht von heute auf morgen. Der richtige Partner zu finden und dann das Set-Up zu erstellen mit Import-Bewilligung und Sales Tax Nummer in Miami und schliesslich Produktion und Transport der Produkte dauerte ne Weile. Seit Dezember 2021 sind wir funktionsfähig und beliefern USA und Kanada. Bis Ende Januar sogar mit kostenlosem Shipping.


Das Stand Up Magazin testet als erster in den USA das Inflatable Foilboard. Die Resonanz war sehr gut.

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Wie schätzt du den US Markt ein im generellen wo siehst du Chancen und wo Gefahren?

Abgeschreckt haben uns natürlich die üblen Stories von Schaden-Haftpflichtklagen und die riesigen Distanzen für die Logistik innerhalb Nordamerikas. Zur Zeit sind die Transportkosten brutal hoch. Da nun aber schon länger Firmen Foils und Foilboards verkaufen, schätze ich die Problematik mit Haftungsklagen als relativ klein ein. Wir sind zwar sehr weit weg von diesem Markt, durch Socialmedia und spezialisierte Medien wie deines, kommen wir aber sehr gut und nah an die richtigen Kunden ran ohne abhängig von Vertrieb oder Core-Shops zu sein. Wir können direkt und schnell agieren. Gute Foilprodukte kosten Geld. Den Preiszerfall, den wir bei Inflatable SUPs beobachtet haben, wird wohl nicht so schnell eintreffen, da auch nicht jede Blechdach-Fabrik funktionierende Foils auf den Markt werfen kann. Natürlich sind die Volumen auch viel kleiner als bei den iSUPs.

Habt ihr alle Produkte auf Lager in den USA oder konzentriert ihr auch auf eine bestimmte Sparte?

Den Wahnsinn und das grosse Risiko alle Produkte aus dem Katalog mit über 130 verschiedenen Boards an Lager zu haben, leisten wir uns nur in der Schweiz und in der EU. An Lager in Miami haben wir zur Zeit nur die Inflatable Foilboards in allen Grössen und das Dockstart Complete Foil 1100P mit dem dazugehörenden 3’7 Dockstart Carbon Board. Plus natürlich Einzel- und Ersatzteile. Je nach dem wie es läuft, bieten wir dann auch weitere Produkte an.

Werden wir bald auch US SUP Racer auf Indiana an Rennen wie dem Gorge oder Carolina Cup sehen?

In naher Zukunft eher nicht.

Falls ein Vertrieb sich entscheidet unsere Produkte in Nordamerika zu vertreiben und ganze Container ab Fabrik füllt, wird dieses Szenario wahrscheinlich. Dazu braucht es aber eine deutliche Nachfrage der Kunden via Shops.

Da wir dich schon an der Leitung haben: Wie schätzt du den SUP und Foilmakrt in unseren Breiten für 2022 ein?

Steil aufwärts. Aber es braucht viel mehr Angebote an Kursen und Camps etc. Nicht jeder lernt einfach Dockstart- oder Wingfoilen auf eigene Faust. Die Materialwahl, das saubere Einstellen und ein pädagogisch-didaktischer Schlauer Schulungsprozess ist immens wichtig. Gewisse Windsurf- und Kitesurf Schulen könnten da bestimmt punkten, einige haben sicherlich bisher zu lange gezögert. Zur Zeit existiert glaub ich zu wenig Angebot an Beratung und zuviele informieren sich irgendwie im Netz und kaufen dann auch das falsche oder nicht auf sie zugeschnittene Material. Wir arbeiten dran, noch mehr Partner für die Indiana Foil Kompetenz Zentren zu bekommen. Link:

https://www.indiana-paddlesurf.ch/de/foil-kompetenz-zentren

Wie siehst du das Potential von Flatwater Foiling ihr seid da ja recht aktiv? Mir fehlen immer noch Foil Pumprennen mit Dockstart und auch Flatwater SUP Foil Rennen mit Flatwater Paddlestart? Da sehen wir immer noch nix meinst du das wird sich bald ändern?

Unser Partner Tropical Genf hat schon Pumpfoil-Wettkämpfe veranstaltet letztes Jahr.

Immer mehr Snowboarder, Skater und Surfer beginnen mit Dockstart Foilen. Es ist ja überall praktizierbar. Es bietet Adrenalin, Kardiotraining und ein geiles Feeling da scheinbar schwerelos und ohne Lärm. Kommerziell sehe ich enormes Potential, unser 1100P Pumpfoilset hat sich in den letzten 2 Jahren sehr gut verkauft. Die neue High Performance Line hat 3 verschiedene Frontwings, die dafür super gut funktionieren. Viele Kunden schätzen die Unabhängigkeit von Wind, Welle und anderen Leuten. Jeder kann zu allen Tages- und Nachtzeiten Dockstart Foilen, auch im Winter. Diese Leute wollen sich nicht zwingend in Rennen messen, sondern miteinander Spass haben auf dem Wasser. Ich sehe eher eine Art Street-Skate Szene, wo man sich trifft und am Style und den Tricks feilt. Man könnte es auch Hydroskating nennen. Unser Ambassador Steeve Fleury z.B. macht schon Ollies und Softgrinds auf Bojen und Leonard Berner ist sehr kreativ mit One Footern und Switch etc. Wenn Rennen, dann sehe ich Boardercross ähnliche Setups.

Flatwater SUP Foilen ist sowas von schwierig, da sehe ich ehrlich gesagt nicht viel Potential. Im Meer oder auf grossen Seen bei viel Wind siehts schon anders aus, aber dann gehen die meisten Foiler Wingfoilen. Bei Wellen und ohne Wind ist natürlich SUP Foilen ne Option, auch dafür haben wir Material.

Wird Indiana hier eine Vorreiterrolle spielen?

Wir pushen den Sport mit guten Produkten, im Frühling haben wir diverse verschiedene Pumpfoil-Boards und entsprechende Foils mit mehr Glide und weniger Drag im Angebot. Mit der Indiana Foiling Brigade, coolen Videos und Präsenz an Events etc werden wir möglichst viele Menschen zum Dockstart-Foilen animieren. Seit letzter Saison bieten wir selber auch Foiling-Grundkurse im Liniepark bei Winterthur an. Ich bin überzeugt, dass man zuerst Foilen unter möglichst einfachen Bedingungen lernen sollte, um verletzungsfrei möglichst rasch Lernerfolge erzielen kann. Also Flachwasser, grosses Board, grosses Foil und konstanter Zug vom Wasserskilift oder Boot. Wer schon Foilen kann, lernt schneller und leichter Dockstart Foilen. Viele machens aber auch umgekehrt.

Im diesen Sinne vielen Dank für deine Zeit und viel erfolg in den USandA.

Vielen Dank! Auch dir und deinem Magazin eine gute Saison!

Wer sich die US Webseite anschauen will kann das hier tun:

www.indiana-paddlesurf.us