SUP Alps Trophy 2021 Hintergrund

GERD WEISNER

Gerd Weisner ist nun der neue Mann hinter der SUP Alps Trophy. Viele kennen ihn schon als aktiven SUP Racer. Wir haben mit Gerd kurz über die Zukunft, seine Pläne und den SUP Sport gespochen.

Aloha Gerd vielen Dank dass du dir kurz Zeit genommen hast für uns.

Als erstes will ich mich im Namen das Stand Up Magazins und wohl auch der SUP Community dafür bedanken, dass du und dein Team die SUP Alps Trophy gerettet habt. Darf man dem denn überhaupt so sagen? Musste die Trophy gerettet werden oder gab es noch andere Bewerber?

Vielen Dank Mike für die netten Worte. Ja ich denke es gab unter den Teilnehmern auch Gruppen die die Trophy weiterführen wollten. Um das auf Niveau zu halten, braucht es Mut zu investieren, Veranstaltungs- und Media Erfahrung, Kontakte in die Szene und die Industrie. Ich hatte Alois das Zeichen gegeben das ggf. kein Nachfolger zu finden sei, wir das leisten können. Dann ging das ganz schnell und ich konnte die Trophy 2021 mit Hilfe von Alois, Cornelia, vieler PaddlerInnen und Veranstalter recht unkompliziert planen. Besonders gefreut hat mich, daß die Prime Board Sponsoren auch zeitnah zugesagt haben und wir mit den Budgets einen professionellen Media Auftritt leisten. U.a. werden alle Events von einem professionellen Szene Fotografen begleitet. Und keine Überraschung Klotzi ist an Board. Desweiteren haben wir erfahrenen Moderatoren & Racedirektor  im Team und können ggf. Veranstalter unterstützen.

Was sind die grössten Veränderungen, die du an der Tour vorgenommen hast?

An der klaren Struktur und dem Punktesystem haben wir keine Änderungen vorgenommen. 6 Events und die besten 3 Ergebnisse zählen in der Jahreswertung. Neu ist ein zusätzliches Event

Grundlsee Trophy . Damit können die österreichischen Teilnehmer mit dem Saisonfinale am Pilsensee leichter 3 Ergebnisse einbringen.

Das Punktesystem ist so ausgereift, das ein Paddler mit z.B. 2 Siegen vor dem Paddler mit 3 vierten Plätzen landet. Damit bildet die SUP Alps Trophy eine bestmögliche Abbildung der Leistung in den Jahresranglisten.

Wir haben die Boardklassen vereinfacht und alle Disziplinen Fun Class( Kurzstrecke 3-5km ) wie auch die Pro Class Longdistance( 8-13km ) können von allen Teilnehmern mit freier Boardwahl bis max. 14´ Hardboard oder ISUP bestritten werden( Ausnahme Kurzdistanz beim Legend of Ox( ISUP). Auch die Jugend kann frei das Material wählen.

Beim Saisonfinale gibt es Podiums für die Top Platzierungen und Podiums für Alterklassen . Zusätzlich wird es ein Podium für die besten Teilnehmer auf ISUP geben.

Die Events unserer Trophy sind SUP Festivals. Hier können alle  SUP Race begeisterten Paddler teilnehmen, zuschauen, testen und bei Clinics Tips und Tricks zur Technik erhalten.

Das neue Webportal sieht sehr gut aus, es fällt auf, dass man viele Gesichter sieht. Man kann sein eigenes Profil anlegen und auch allgemein scheint ihr auf viel Content zu setzen. Erzähl etwas mehr zum Konzept „Meet the Paddlers“.

Die SUP Alps Trophy Wettbewerbe sind offen und wir laden alle Teilnehmer ein, in die SUP Racewelt hineinzuschnuppern. Zugleich sind die Rennen meistens sehr gut besetzt und wir haben Nationale Meister die hier gegeneinander antreten. Paddler und alle Freunde des SUP Racing können Ihr Paddler Profil hochladen und so die Teilnehmer vorab kennenlernen. Wir sind eine große Familie und das soll auch die Website so darstellen. Hinter dem Konzept „Meet the Paddlers“ steht aber noch mehr als Bios der Teilnehmer. Wir haben im „Paddler Cast“ Interviews mit Athleten, die wir auf dem Portal präsentieren. Zudem posten wir jeden Freitag ein neues Interview auf FB. Hier erfahrt Ihr wie man zum SUP Racing gefunden hat, News zu Training, Material, Strategie aber auch ein wenig Gossip. Ich hatte die ersten 3 Interviews mit Normen, Weber, Joep van Bakel und Christian Taucher – alles Champions in Ihren Nationen. Die nächsten Gäste sind Carsten Kurmis, Hermann Husslein, Rudy van Haven…und wir werden auch mal eine Masters Talkrunde einstreuen. Bis zu den ersten Events wird für Kurzweil gesorgt. Zum Konzept „Meet the Paddlers“ gehören auch Clinics an den Events. In ca. 30 Minuten bekommen Kids, Auftsteiger und Einsteiger in die Racewelt Tips zu Masterial, Training und Technik…

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Was sind deine Zukunftsvisionen für die Trophy und den SUP Rennsport in unseren Breiten allgemein?

SUP Racing umarmt den Breiten- und Spitzensport gleich. Bei den Rennen treten Einsteiger im Feld der Top Athleten an. Je mehr je besser, bestes Beispiel ist das GlaGla Race in Annecy mit 600+ PaddlerInnen an der Startlinie. Bei den Trophy Events haben wir auch Testmöglichkeiten und ein schönes allgemeines Programm und sorgen für mehr als ein Rennen – Festivals des SUP Sports. Der Legend of Ox am Wolfgangsee ist bereits ein Festival des SUP Sports.

Wir haben in Deutschland einiges an SUP Rennen eine Deutsche Gesamtwertung scheint aber noch im Hintergrund, kann die SUP ALPS TROPHY hier Abhilfe schaffen?

Die Trophy bringt Paddler aus vielen Nationen zusammen. Die größte Anzahl kommt aus Deutschland, Österreich. Wir haben aber auch  Starter aus Tschechien, Italien, Slowenien, Schweiz und Benelux. Sicherlich bildet unsere Jahresendrangliste einen guten und fairen Überblick über den Leistungsstand. Ein Trophy Sieg ist schon was Besonderes und gut auf Augenhöhe mit einer Nationalen Meisterschaft. Schliesslich treten hier nicht nur nationale Top Athleten an, sondern auch Champions aus den angrenzenden Ländern an. Ich denke die Verbände sollten die Rennen unserer Trophy in Ihre Gesamtwertung einbauen. Teilweise passiert das schon, wenn ich an die ASF / Austria denke. Soweit ich weiss gibt es aber noch keinen Deutsche Gesamtwertung. Hier ist viel in Bewegung, vor 2022 rechne ich aber mit keiner Lösung in Deutschland.

Politische Frage: Der Deutsche SUP Sport ist immer noch fragmentiert. Wie stehst du dem organisiertem SUP Sport in Deutschland gegenüber?

Die SUP Alps Trophy ist von Paddlern für Paddler organisiert und wir sind unabhängig.

DWV und DKV sind Multisport Verbände und hatten bisher den Fokus nicht auf SUP gelegt.

Da jetzt aber Olympia lockt kommt Bewegung in die Angelegenheit. Es scheint allerdings schwierig zu sein in all den Gremien Themen wie  Reglement, Races, Team, Jahresrangliste zeitnah auf einen Nenner zu bringen, wenn alles ehrenamtlich geleistet wird. 

Die ICF hat eine große Vorlage eingebracht und in diese Richtung wird es wohl laufen. DWV und DKV kooperieren in Deutschland im besten Sinn.  In Deutschland haben wir 1000+ Kanu Clubs. Wenn diese sich dem SUP Sport weiter öffnen kann SUP Racing explodieren. Die Möglichkeit Boards einzulagern, direkter Zugang zum Wasser, organisiertes Training und Jugendarbeit werden dann sehr viel einfacher.

Noch kurz zu deiner Person und Schaffen, wenn man sich die Webseite deines Unternehmens anschaut, scheinst du knietief in der Surf und Skatewelt zu arbeiten. Wie natürlich war da der Schritt zu SUP?

Tatsächlich war SUP bis 2015 bei uns kein Thema. Skateboard ist eine eigene Welt und weit weg vom Wassersport mit Überschneidungen in die Core Surf Szene. Surf und SUP hatten auch nicht viel Berührungs- eher Reibungspunkte. Wir als Vertrieb für viele Core Surf Brands und als Hersteller  von LIGHT SURFBOARDS war das lange keine Frage  und obwohl ich selbst immer mehr Spaß am Wave Sup hatte, haben wir die erste Boom Phase des SUP ausgesessen. 2016 war ich auf einem Meeting in Sydney und wir haben Kollektionen vorgestellt und Surfboards getestet. Tom Carroll Mr. Pipeline war mit dabei und wir hatten eine gute Zeit beim Surfen und SUP. Er ist Big Wave Surfer, echter Waterman und dem SUP verfallen gewesen. Na und dann haben wir LIGHT-SUP auf den Weg gebracht. Ich bin vom Fitness SUP Training für den nächsten Surftrip in die Race Szene gekommen und habe Feuer gefangen. Wir haben Raceboards designed und waren die ersten am Markt mit hohlen Raceboards. Mittlerweile ist LIGHTBOARDCORP gut etabliert und ich habe immer mehr Freunde aus der Core Surfwelt, Watermen die sich auf den Race SUP fit halten. Du wachst auf und schaust auf den Atlantik – kleine Wellen SUP Surf und Racing, Wind – Downwind, perfekte Wellen mit Juice –ab auf´s Surfboard.

Du vertreibst einiges an Corebrands, da wäre es naheliegend, dass wir in Zukunft mehr Corebrands im SUP Sport sehen. Wie beurteilst du da die Lage, dass wir eines Tages doch noch Livestyle Klamottenlabels sehen die auf die Zielgruppe der SUP Enthusiasten zu gehen?

Surf ist sehr dominant und die Clothing brands werden Ihr Marketing nicht verwässern. Ich denke SUP Brands bringen Produkte die in den Lifestyle reichen.

Du bist selber auch sehr aktiv im SUP Renngeschehen mit dabei. Erzähl uns doch kurz wie du zum Sport gekommen bist und was dich an SUP Rennen fasziniert?

2017 hatte ich mein erstes SUP Rennen, bin aber immer viel gepaddelt um mich fit zu halten für den nächsten Surftrip. Mein erstes Rennen war nach einem Bootstrip 2 Wochen durch den indischen Ozean und ich dachte da bin ich ganz gut dabei. Da gab´s was auf die Ohren und das hat meinen sportlichen Ehrgeiz geweckt. 4 Monate später war ich dann fit und hab mein erstes Race gewonnen und bin zur SKG Hanau in den Kanuclub gegangen. Hier kann ich mit u.a. Peter Weidert und Hermann Husslein trainieren. 2018 bin ich dann Deutscher Meister Masters B in der Longdistance geworden und das ist mir 2020 auch wieder gelungen. 2019 und 2020 bin ich auf der SUP Alps Trophy angetreten und bin jeweils 3. der Trophy geworden. Allerdings auch weil ein paar der Top Jungs keine 3 Ergebnisse eingebracht haben. Ich hatte immer ganz gute Platzierungen so meistens 4-7. in den Rennen. Mein Lieblingsergebnis ist aber eine TOP TEN Platzierung bei der Eurotour Pilsensee 2019 . Normen, Ole und Peter waren die einzigen Deutschen  vor mir und der Rest waren alles junge Internationale. Ich liebe Racing und Wettkampf !

Jetzt wo du der Tour Chef oder Eigentümer bist. Wirst du da noch Zeit finden selber mit zu machen?

Na klar – da ändert sich nichts. Wir sind der Organisator der Trophy und pflegen und vermarkten die Trophy, wählen die besten Veranstalter und Events aus.  An den Rennwochenenden ist mein Job getan und ich kann mich auf Racing freuen. Wir haben ein Team aus mitwirkenden Fotografen, Renndirektor, Moderatoren die den Veranstaltern auf Wunsch zur Verfügung stehen.

Falls ja, gibt es Interessenkonflikte, wenn man an der Tour mitmacht die man selber organisiert?

Der Sportsgeist und Fairness stehen ganz oben. Nichts ist ehrlicher als gegen die Uhr fahren. Wir haben keine Wertungen mit Judges. Das wäre dann was anderes.

SUP Racing – you only get out what you put in.

Vielen Dank für deine Ausführungen es mir eine ehre mit dem Stand Up Magazin weiterhin der SUP Alps Trophy zur Seite zu stehen.

Mein Dank geht an Dich Mike !  DU machst eine gute Arbeit und schaust auch hinter die Kulissen.