Wing Sicherheitstipp Die Leash

In Fortsetzung zu der Wing Story im neuen Magazin, werden wir von nun auch das Thema weiterhin im Stand Up Magazin verfolgen. Beides Wing und Foil sind zwei sehrt tolle Ergänzungen zum SUP Sport und stecken noch in den Kinderschuhen. Darum wollen wir das Thema nicht aus den Augen verlieren.

Nachdem ich immer noch daran bin, mir das Wingen beizubringen bin ich oft am üben. Habe aber mittlerweile von meinem SUP auf ein SUP Foilboard umgestellt.  Was mich am Wing-Foiling aber prinzipiell etwas stört ist, dass ich mit einer Fussleash und einer Handleash unterwegs bin. Gerade die Handleash empfinde ich als etwas nervig. Die ist lang und baumelt mir oft in der Sicht. Das ist aber sicher eine Gewöhnungssache. Zwei Leashes sind aber schon echt nervig.

Hier nun aber zu meiner Geschichte als sich mein Wing komplett verabschiedete:

Auf Maui gibt es eine gute Seite für Windsportarten, dort leben alle Windsurfer, Kitesurfer und Wassermänner und Frauen wie Kai Lenny, Annie Reickert, die Spencer-Brüder und wie sie alle heissen. Dort bläst der Wind immer „Sideshore“, die Küste macht am Ende ein Knick und dort blässt es dann Onshore. Es ist also unmöglich auf’s offene Meer geblasen zu werden. Darum ist der Maliko Run an Mauis „North Shore“ auch so beliebt und sicher.

Auf der anderen Seite der Insel, dort wohne ich, bläst der Wind meist „Side-Offshore“. Das ist der Pailolo Channel und wurde mit dem Maui2Molokai SUP Rennen bekannt. Für Windsportarten ist Mauis West Side nur bedingt verwendbar. Letztes Wochenende fühlte ich mich aber sicher und gut genug, um mit ein paar Kollegen den ersten Schritt mit dem Wing im Pailolo Channel zu wagen. Alles ging auch sehr gut und ich hatte viel Spass. Irgendwann habe ich mich dann aber trotzdem aufs Maul gelegt. Eine Böhe packte meinen Wing und riss die Leash von der Befestigung am Wing. Die Leash selber war nicht gerissen aber die Schlaufe wo der Wing festgemacht wird die wurde komplett aus dem Wing herausgerissen.

Das war alles andere als toll, ich befand mich 2km auf dem Meer und meine Kollegen waren alle zu weit weg und haben nicht gesehen was mir passierte. Nicht sehr geil das Ganze. Ich schaute verdrossen zu wie mein Wing den Pailolo Channel runter taumelte. Da ich aber immer mein Telefon dabei habe rief ich meine Frau an, sie möge bei den Lifeguards anrufen und einen Jetski schicken. Ich konnte meinen Wing immer noch sehen und hoffte auf ein Wunder. Nach 15 Minuten kam dann auch der Jet Ski. Der Lifeguard wollte mich aber erst am Ufer absetzen und dann nach meinem Wing schauen gehen. Als wir am Strand ankamen waren gute 30 Minuten vergangen. Der nette Mann auf dem Jet Ski meinte er würde jetzt nach meinem Wing schauen gehen. Ich zeigte in die Richtung wo ich den Wing vermutete. Auch mit einem Fernglas war aber nichts mehr zu sehen. Der Jetski brauste davon und verschwand zwischen den Wellen weit draußen auf dem Meer. Es vergingen viele Minuten, innerlich habe ich meinen Wing schon aufgegeben. Jetzt noch etwas finden? Das ist wie eine Nadel im Heuhaufen aufspüren. Doch das Wunder geschah: Ca. 20 Minuten später sah ich den Jetski mit meinem Fernglas und tatsächlich, der Lifeguard hat meinen Wing gefunden. Das war einfach unglaublich. Der Mann hat etwas gut bei mir.

Soweit zu meiner Erfahrung, was für Lehren können wir aber daraus ziehen?

25-30knoten tun ihr Werk. (4.5m Wing) evtl. etwas überpowert.

Anfängerfehler oder Qualitätproblem?

Ich war natürlich sehr verärgert, dass so etwas passieren kann. Habe die Geschichte aber natürlich ein paar Leuten erzählt und erfahren, dass ich nicht der einzige bin, dem so etwas passierte. Ich denke aber, dass sich die Hersteller etwas Besseres überlegen sollten als eine Minischlaufe.

Darum hier ein paar Sicherheitstipps wie ich sie beim SUP und nun auch beim Winging anwende:

  • Signalfarben tragen.
  • Nehmt ein Telefon mit, oder etwas womit ihr auf Euch aufmerksam machen könnt.
  • Kauft Euch einen farbigen Wing. Nicht blau, schwarz oder grau.
  • Befestigt eine gute Surfboardleash an der Handschlaufe und sichert die zusätzlich an der kleinen verbauten Schlaufe.
  • Sagt jemandem Bescheid wann ihr wo hingeht und, dass ihr Euch meldet wenn ihr zurück seid.
  • In Doubt don’t go out. Im Zweifelsfalle an Land bleiben