Wildwasser SUP Ratgeber

Alles im FlussNatürlich gibt es auch langsame Fließgewässer, auf denen man gemütliches Flusswandern mit hohem Naturgenuss-Faktor machen kann. Je nach Pegelstand und Strömungsgeschwindigkeit kann man sogar sein reguläres Touringoder Allrounder Boarddafür benutzen. Flüsse mit Wildwassercharakter sind jedoch ein kompletter „Game Changer“. Sowohl was die Paddeltechnik betrifft, die Sicherheitsausrüstung, das Board, die Skills –und auch den Abenteuerfaktor. Was den Reiz von Stand-Up-Paddling im Wildwasser ausmacht und welche Anforderungen es verlangt, verraten hier drei eingefleischte Fluss-Fansund River SUP Pioniere aus Bayern:

Was begeistert Dich am Wildwasser-SUP?

Mario Stecher:
River SUP ist für mich eine willkommene Abwechslung zum ruhigen Paddeln auf dem See und verdeutlich einmal mehr die vielen Facetten des Sports. Wir tauchen tief in teilweise unberührte Natur ein, so dass esjedes Mal wie eine Reise für mich ist, abseits vom Mainstream. Flusspaddeln bedeutet Action, Herausforderung und ein komplettes Body Workout.

Carsten Kurmis:
Für mich ist es die beste Kombination ausNaturgenuss und die Kraft des Wassers zu spüren. Alle paar Meter ändert der Fluss sein Gesicht und mit jedem Wasserstand verändert er sich wiederum. Du kannst lernen und erforschen, jeder Tag bringt Neues hervor.

Manuel Stecher:
Ich liebe es, in dieser Abgeschiedenheit zu paddeln, die nicht für alle zugänglichist. Hier kann ich die Natur vollkommen genießen. Du wirst eins mit dem Fluss und kannst ständig neue Lines in dem Wasserfluss finden.

7 Tipps für die erste Wildwasser-Tour:

Niemals allein paddeln!
Wenn man in eine schwierige oder gefährliche Situationgerät, braucht man immer einen Partner, der einen retten kann. Daher niemals allein paddeln –auch nicht wenn man denkt, sich auszukennen.

Guiding und Training
Mit speziell ausgebildeten Fluss Guides oder SUP Instruktoren die ersten Paddelschläge im Wildwasser machen. Schnelle Fließgewässer erfordern ein hohes Niveau an Paddeltechnik.

Ausrüstung
Vom Guide lernt man nicht nur den Fluss zu „lesen“ und die Gefahrenstellen zu erkennen, sondern auchmehr über das spezielle Equipment.Wegen möglichem Felsenkontakt und der Strömung ist die Sicherheitsausrüstung unabdingbar: Weste, Helm, ggfs. Schoner und entweder gar keine Leash oder nur mit Quick-Release-Bauchgurt sowie wärmende Kleidung. Ein River Board wie auf den Fotos von Starboard ist besonders verstärkt, hat mehrere kleine Finnen, die mehr zur Boardmitte versetzt sind und einen Allrounder Shape mit breitem Heck für Stabilität.

Wettercheck
Natürlich gehört der Wettercheck auch zu einer ruhigen Tour auf dem See. Bei einer Fluss-Tour ist er elementar: Denn dazu gehört auch, den Wasserpegel zu ermitteln und ob dieser sich im Laufe des Tages verändern könnte.

Routenplanung
Die Besonderheit von Flüssen ist, dass manche Teilstücke sehr viel gefährlicher sein können als andere. Man muss wissen, wo die Gefahren lauern. Wenn man nicht um die nächste Flussbiegung schauen kann, erst zu Fuß vorausgehen und die Stelle checken.

Energiehaushalt
Wenn man ermüdet, passieren die Unfälle. Wer seine Skills, seine Fitness und seine mentale Stärke kennt, kann damit haushalten.

Niemals allein paddeln!
Das wurde schon genannt? Dann eben nochmal. Denn es ist eine der wichtigsten Regeln im Wildwasser.

Fotographen: Georgia Schofield, Andy Klotz