Wie entstand das Stand Up Magazin

Nach knapp sieben Jahren online und zwölf Printausgaben ist es nun Zeit, die Geschichte des Stand Up Magazins im Detail zu erzählen:
(Aus unserer Jubiläumsausgabe #10)

Alles fing bei mir auf Maui an, wo ich seit 2002 wohne. Die ersten Jahre SUP waren ein „Dave Kalama und Laird Hamilton Ding“. Irgendwo draußen in den großen Wellen vor Ho’okipa tollten sich die Zwei, es war eine Verrücktheit zweier verrückter „Watermen“, mehr nicht.

Irgendwie tauchten aber in den Jahren um 2004/2005 immer mehr SUP Surfer in den Lineups auf, besonders an den Spots, an denen normalerweise die Leute mit dem Longboard im Wasser waren. Der Sport kam definitiv als Surfsport auf die Welt und bot eine gute Alternative zum Longboarden in kleinen Sommerwellen. Keine Spur von Rennen oder Touring. Ich selbst betrachtete das alles eher von der Seite, bis ich irgendwann zufällig mal selbst auf einem Brett stand. Es war ein herrlicher Tag, kein Wind und keine Wellen. Ich paddelte ein paar hundert Meter auf das offene Meer hinaus und war sofort begeistert. Da war was dran an dem Ding. Noch im gleichen Jahr erzählte
ein Kollege von mir, der an Mauis North Shore wohnte, dass die Leute bei ihm mit den SUPs von Maliko nach Kahului paddelten. Wir wollten das auch mal ausprobieren und gingen mit ein paar alten NSP 10 Fuß Boards aufs Wasser. Nach meinem ersten Bump war mir sofort klar, wie und wo ich die wellenarmen Sommer verbringen wollte. Downwinden ist Surfen auf dem offenen Meer, das war was ganz Neues und ein sehr, sehr geiles Gefühl. Ich entdeckte den Downwinder in mir und die Begeisterung hält sich bis heute. Soweit die Situation auf Maui.

Die Geschichte des Stand Up Magazins ist auch eine Geschichte von JUCKER HAWAII, denn zur gleichen Zeit war ich dabei, mit meinem langjährigen Freund Mr. Barns Bellinghausen ein Business aufzubauen, in dem es um Hawaii und Surfen gehen sollte. Damals um 2008/09 beschlossen wir, uns mit dem Thema SUP zu befassen und unter JUCKER HAWAII SUPs zu machen. „Wenn das auf Hawaii hinhaut und in Kalifornien beliebt ist, dann muss das ja in Europa auch funktionieren, befanden Barns und ich.“. Wir schafften es also, 2009 unsere ersten SUPs zu produzieren und ich war gleichzeitig im September in Zürich zum Familienbesuch. Barns und ich nutzten den Umstand, um dort eine kleine Promo-Vernissage zu veranstalten und unser Label bekannter zu machen. Der Zufall wollte es, dass zur selben Zeit das Freestyle.ch stattfand. Ich musste natürlich dahin, denn ich kenne das Event seit der ersten Stunde und konnte dort viele alte Kollegen aus meiner Skate- und Snowboardzeit treffen. Was ich aber kaum fassen konnte war, dass ich dort eine SUP Demo vorfand. Ein Rennen gab es natürlich auch, dort mitzumachen war für mich ganz klar (das Video steht immer noch auf YouTube). Mit von der Partie war Eric Terrien, ein paar Jungs von einem Windsurfladen namens „2Legends“ und der Westschweizer Robert Etienne. Das Event war super, die meisten Zuschauer sahen SUP zum ersten Mal. So paddelten wir bei der Saffa Insel vor großer Kulisse um die Wette, Robert kommentierte das Ganze mit dem Megafon. Die Jungs von „2Legends“ veranstalteten den ganzen Sommer schon SUP Abende gleich am See gegenüber vom Laden. Damit war klar: SUP war schon in Zürich angekommen.

Mir wurde bewusst, dass SUP in Europa schneller ankam, als mir klar war und ich war mit meiner Idee, Bretter zu produzieren, auch keine Minute zu früh. Barns und ich waren sehr begeistert von diesem neuen Boom und witterten eine Chance, unseren Traum vom Surfen und Hawaii mit unserem Geschäft Wirklichkeit werden zu lassen. Parallel dazu produzierten wir auch unsere ersten Skateboard Longboards.

ISPO 2010 – die große Chance

Nach meinem Besuch in Zürich ging dann alles relativ schnell. Wir hatten kurzfristig die Möglichkeit, eine Ecke an einem Stand in Untermiete bei einem Sportproduzenten auf der ISPO zu bekommen. Dort stellten wir unsere ersten Longboardsund SUPs aus. Auf dieser ISPO traf ich dann auch Eric wieder, er hatte sich in einem der Gänge aufgestellt und machte auf SUP aufmerksam. Unter den Ausstellern gab es aber praktisch keine SUPler. Nur in einer Ecke in Halle A1, in der die ganzen Trendsportarten waren, war eine kleine Ecke von Jimmy Lewis, wenn ich mich richtig erinnere. Ansonsten wurden wir nur komisch angeguckt wenn wir im Gang unsere Boards auslegten und uns daraufstellten. So standen Barns und ich also da und erklärten den Leuten SUP. Das Hauptinteresse galt aber unseren Skateboards. SUP war interessant, aber definitiv zu neu und die Boards zu groß für die meisten, um damit etwas anfangen zu können.

Im Laufe der Messe merkten Barns und ich, wie oft wir den Leuten SUP erklären mussten. Da meinte Barns, dass er einen Kollegen in Südamerika habe, der ein gratis Surfmagazin vertreibt, das in allen Surfshops ausliegt. Sowas sollten wir mit SUP in Deutschland machen. Boards schienen ein schwieriges Thema für eine kleine Firma wie uns, aber ein Magazin: das sollte klappen.

Mit dieser Idee in der Tasche reiste ich wieder auf meine Insel zurück. Ich begann, mich tiefer mit dem Thema zu befassen. Ich durchforstete also das deutsche Internet auf der Suche nach SUP und danach, wie man ein Printmagazin angehen sollte. Sehr schnell merkte ich aber, dass das schwer zu stemmen ist. Interessanterweise fand ich bei meinen Recherchen nur zwei Webseiten, die das Thema SUP im deutschen Sprachraum behandelten: Zum einen war das ein Blog aus Zürich (supsurf.ch) von einem Typen, der mit seinem Uli Board auf dem Zürichsee unterwegs war und zum anderen war da eine Webseite aus Münster mit dem Namen (suse.de) „Stand Up Surfen erleben“. Sonst gab es nichts. Diese zwei Webseiten waren aber eher Blogs und weniger Ratgeber- oder Newsseiten. Ich beschloss hiermit, eine Webseite mit News und Ratschlägen zum Thema aufzubauen. Die Idee, ein Printmagazin herauszugeben, war vorerst gestorben. Nun musste ein Fotoshooting her. Mein Kollege und ich gingen also zum Strand und fotografierten, wie man das Brett aus dem Wasser hebt, das Paddel hält und einen Pivot Turn macht. Ich arbeitete gute zwei Monate an dem Projekt bis ich genug Content zusammen hatte, um eine halbwegs vernünftige Webseite online zu stellen.

Stand-Up-Magazin-und-Mike-Jucker

In Hawaii aber war der Sport schon fast Massensport und zwei Teenager namens Connor Baxter und Kai Lenny fingen eben an, alle Rennen zu gewinnen, die es gab. Das war prima für mich, so sollten mir auch nicht die Geschichten ausgehen. Mit Maui als Epizentrum des SUP Booms war ich genau am richtigen Ort. Noch im gleichen Jahr stieß ich im Internet auf Peter Bartl. Er war viel unterwegs, gab Kurse und testete Bretter von verschiedenen Herstellern. Das waren damals hauptsächlich Firmen, die aus dem Windsurfbereich kamen. Viele Windsurfstationen hatten SUPs zum Mieten im Angebot und veranstalteten Kurse. Zweifelsohne spielte Naish hier in Hawaii, wie auch in Deutschland eine Vorreiterrolle. Ich war auf jeden Fall sehr froh, dass der Sommer 2010 so etwas wie der Sommer des Erwachens war, nachdem im Sommer 2009 schon der erste SUP World Cup in Hamburg stattfand. Gleichzeitig regte sich auch einiges in Berlin. Christian Hahn gründete German SUP Challenge und rief die erste SUP Tour in Deutschland ins Leben. In Köln veranstaltete Thorsten Kegler vom DWV schon die 2. DSPM (Deutsche Surfboard und Stand Up Paddling Meisterschaften). Es war also etwas los mit SUP in Deutschland und ich konnte mit der Webseite den Sport näher an die Leute bringen, ohne dass mir der Content ausgehen würde.

Das Interesse wird immer größer.

Schon nach einem Jahr online war das Ganze recht viel Arbeit und die Besucherzahlen auf der Webseite explodierten regelrecht. Das Thema SUP wurde nun immer beliebter. Interessanterweise war gerade in Österreich viel los, der Windsurf Worldcup in Podersdorf zum Beispiel war eine perfekte Veranstaltung, um SUP zu integrieren. Es gab viele Rennen und auch eine kleine Tour durch Österreich. Peter Bartl und damals noch Mario Lach waren da sehr aktiv. Im Sommer 2011, ein Jahr nach dem Launch meiner Webseite, war nun definitiv einiges los. Bei Bavarian Waters gab es SUP Wildwasser Kurse mit Guido Meier und Peter Bartl. Carsten Kurmis machte derweil die stehenden Wellen in und um München mit dem SUP unsicher. Es rührte sich was. Auch in der Schweiz ging es in Zürich mit dem „Team Paddle Battle“ los. Der SUP Sport breitete sich wie ein Flächenbrand in ganz Europa aus. Ich konnte mit der Entwicklung gut Schritt halten und alles war recht überschaubar. Ich erinnere mich noch: In den Jahren 2011 und 2012 konnte ich die Leute, die aktiv im SUP involviert waren, an ein bis zwei Händen abzählen. Es gab verhältnismäßig wenig Marken und auch bei den SUP Rennen war es oft die gleiche Gruppe von Leuten, die mit paddelten. Das Stand Up Magazin war die einzige Webseite, die das Geschehen zusammenfasste. Es war einfach, an News und Geschichten ranzukommen und soziale Medien spielten eine noch nicht so große Rolle wie heute. Jetzt – fünf Jahre später – wird es schon recht schwer, alle Veranstaltungen abzudecken.

Stand-Up-Magazin-frühe-Jahre

Print geht nicht aus dem Kopf.

Was mir aber nie aus dem Kopf ging, war die Idee mit dem Printmagazin. Was ich nicht verstehenkonnte war, warum keiner ein SUP Magazin machte. Der Richtigkeit halber muss ich aber sagen, dass es um 2009 ein SUP Magazin gab, im Rahmen des ersten SUP World Cup in Hamburg. Es blieb aber bei der einen Ausgabe und ich wunderte mich, warum kein Verlag das Thema aufgriff und ein SUP Magazin machte. Obwohl es unglaublich viel Arbeit war, konnte ich es nicht auf mir sitzen lassen, neben der Webseite nicht auch noch ein Printmagazin zu machen. Durch die Arbeit mit den Skateboardlongboards wurde ich vertraut mit Layoutprogrammen und so machte ich mich daran, ein kleines Magazin zu basteln. Auf der Kanu Messe – heute die PADDLEexpo – auf der 2011 schon zum zweiten Mal der SUP Sport vorgestellt wurde, sollte eine Experimental- Ausgabe erscheinen. Ein Magazin war das aber noch nicht, eher eine kleine Broschüre. Mit drin war Sonni Hönscheid – sie startete gerade ihre SUP Karriere – und Thomas Oschwald, der 2011 von seiner Heimat in der Zentralschweiz bis nach Bordeaux paddelte. Ich machte für diese Experimental-Ausgabe auch den Züricher Martin Brüderli von supsurf.ch ausfindig, der mit seinem iSUP in Zürich in der Straßenbahn unterwegs war. Oder Neil und Rita Parmenter, die gerade C4 Watermen nach Europa brachten und mit Inflatables die Schweizer Bergseen bepaddelten. Alles lange vor dem Siegeszug der Inflatables in Europa.

Es war und ist für mich immer noch eine große Faszination, wie SUP als Surfsport zur Welt kamund sich an so vielen verschiedenen Orten der Welt ausbreitete. Genau das wollte ich mit dem Printmagazin aufzeigen: was man auf einem Über- Surfbrett für tolle Sachen machen kann. Ich ließ also eine kleine Auflage von Mini-Magazinen drucken und war auf das Feedback aus der Branche gespannt. Die Resonanz war durchweg gut. Es schien, dass der Sport und die Branche im deutschen Sprachraum für ein SUP Magazin bereit waren. Immerhin gab es zu der Zeit in Deutschland zwei Wellenreitmagazine (leider gibt es mittlerweile beide Magazine nicht mehr), dann sollte sich doch ein SUP Magazin ebenfalls prima verkaufen lassen. Da die Webseite schon bestens bekannt war und ein Printmagazin immens viel Arbeit bedeutete, ging ich mit der Idee vom Stand Up Magazin als Printmagazin auf ein paar Verlage zu. Im besten Fall bekam ich eine Absage, wenn überhaupt. Es gab ja schon ein paar Magazine aus dem Kanu- und Kajakbereich, die sich dem Thema SUP in einem Beileger widmeten. Ich wollte aber ein „Stand-Alone-Magazin“. Ein Magazin von Stehpaddlern für Stehpaddler. Ich schien aber der Einzige zu sein, der genug Enthusiasmus aufbringen konnte, so etwas zu stemmen. So musste es also sein: Ich machte das erste Magazin bei mir zu Hause am Computer. Im Frühjahr 2012 war es dann soweit, das Magazin 1.1 kam aus dem Druck und ich freute mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten. SUP zum blättern. Wie geil war das denn?! Viele gute Fotos, ein Interview mit Kai Lenny, ein Buyersguide, Geschichten rund ums Thema SUP und ein wenig Ratgeber. Die Vielseitigkeit des Sportes unter einem Dach oder besser in einem Magazin vereint. Ich war zufrieden.

Das Magazin unter die Leute zu bringen, war aber ein ganz anderes Unterfangen. 2012 war das zum Glück noch relativ einfach. Ich brachte über Partnerschaften mit verschiedenen Rennen das Magazin unter die Leute. Dank meines Freundes und Businesspartners Mr. Barns aus Deutschland, ging das alles auch gut. Die Magazine kamen gut in der SUP Szene an. Nach zwei Ausgaben im Winter 2012/2013 war es dann definitiv Zeit für mich, nach Deutschland zu reisen. Es kannten noch nicht genug Leute das Stand Up Magazin und das musste geändert werden. Im Herbst 2012 machte ich mich also in Richtung Kanu Messe in Nürnberg auf, um die 2. Ausgabe dort vorzustellen. Das war eine sehr coole Erfahrung, endlich konnte ich den Leuten die Hände schütteln, die ich bis dahin nur über das Internet kannte. Die Arbeit, die hier von Horst Führsattel mit der Messe geleistet wurde und wird, war und ist sehr wertvoll für den Sport. SUP auf einer Kanumesse zu integrieren, um so ein breiteres Spektrum an Leuten zu erreichen, ist sehr wichtig.

Die Zahl der SUP Marken vor Ort war 2012 schon um einiges höher als 2010. Viele Marken aus den USA entdeckten das Potential in Europa. Ich war mit meinem Magazin mittendrin und bekam wertvolles Feedback aus der Branche. Hoch motiviert reiste ich wieder zurück nach Maui. Das Magazin sollte ausgebaut werden. Noch bevor ich meine Koffer richtig auspacken konnte, ergab sich schon die nächste Möglichkeit, für das Magazin nach Deutschland zu reisen.

Die „boot“ in Düsseldorf mit der Beachworld war genau die richtige Plattform, die ersten zwei Ausgaben dem Endverbraucher zu präsentieren. Im Februar 2013 verbrachte ich zehn Tage auf der „Beachworld“. Die deutsche SUP Szene traf sich dort, um die ersten deutschen Indoor SUP Meisterschaften, organisiert von Alois Mühlegger, auszutragen. Diese zehn Tage waren definitiv eine Art Schlüsselerlebnis für mich. Ich traf einmal mehr sehr viele Leute, mit denen ich Jahre lang über E-Mail und Skype zusammengearbeitet habe. Das war echt unglaublich – ich war mit einem Magazin in Deutschland, kannte super viele Leute, obwohl ich überhaupt erst zum zweiten Mal an einem SUP Event teilnahm. Das war eine sehr freudige aber auch etwas surreale Erfahrung: „So, Du bist also der mit dem Stand Up Magazin? Du machst das Magazin von Maui aus, wie soll das denn gehen?“ Viele Leute fragten mich auch, was ich mit dem Magazin eigentlich wolle. Print wäre doch schon lange tot und so wie das Magazin aussehen würde, wäre das so nichts. Eine Schülerzeitung bestenfalls. Sehr schnell wurde mir der Unterschied zwischen dem Mitteleuropäer und dem Amerikaner bewusst und auch, warum Trends oft aus den USA kommen. In Europa frisst der Bauer nicht, was er nicht kennt. In den USA frisst der Bauer eben gerade, was er nicht kennt, denn er könnte ja etwas Neues entdecken. So kam mir das jedenfalls vor, Ausnahmen gibt es natürlich immer und überall.

Einmal hatte ich sogar zwei Kajakleute am Stand, die mir unterstellten, die Bilder mit dem SUP im Wasserfall wären eine Fälschung. Trotz des Booms auf der einen Seite, war Paddeln im Stehen definitiv noch nicht ganz bei der Masse angekommen und auch nicht bei den Windsurfern – dort erklärte man mir, dass SUP allenfalls ein Flautenkiller ist, mehr aber bestimmt nicht. Trotzdem, in der SUP Szene herrschte gute Stimmung und alle freuten sich
über die Indoormeisterschaften (alle Videos von damals stehen immer noch auf YouTube).

SUP Talk auf der boot 2013

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Leute wie Bernd Felsing (SUPstore) oder Etienne Stander (SUPMunich) deuteten aber ganz klar darauf hin, dass man 2011 kaum Bretter verkauft habe und der Sprung 2012 enorm war. Dieser Sprung – da waren sich alle einig – war eindeutig der Entwicklung zum aufblasbaren SUP zu verdanken. Mir war klar, was meine Aufgabe weiterhin sein würde: Die Vielseitigkeit des Sportes zu beleuchten und dringend weitere Verteilerkanäle zu finden. Die dritte Ausgabe musste am Kiosk erscheinen, keine Frage. Auch Abonnenten brauchte das Magazin dringend. An Arbeit sollte es mir auf keinen Fall fehlen. Durch meine Arbeit mit dem Magazin lernte ich viele Leute aus der ganzen Welt kennen, interviewte die verschiedensten Menschen und konnte mit dem Magazin auch an verschiedene Orte reisen. Dafür war ich immer sehr dankbar. SUP erinnerte mich in den Anfangsjahren an die Anfangszeiten des Snowboardings: Alle waren irgendwie Teil der gleichen Familie und es gab eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl.

Bis zur fünften Ausgabe layoutete ich das ganze Magazin selbst bei mir zuhause. Verbrachte Stunden um Stunden mit Fotos, Texten und Zeilenumbrüchen, die mich fast meine geistige Gesundheit gekostetet hätten. Dann stellte mir Andy Wirtz von Norden einen Grafiker in Kiel vor: Kalle. Er hatte Erfahrung im Printbereich und wollte mir helfen, das Magazin umzugestalten. Das Cover musste besser werden und er wollte mir auch mit Abonnenten helfen. Diese Hilfe war mir sehr willkommen. Ich konnte mich nun auf andere Bereiche konzentrieren, während Kalle sich um das Visuelle kümmerte. Das Resultat war deutlich erkennbar und auch die Stimmen der Leser waren klar: Mit dem neuen Look sah das Magazin schon um einiges besser aus.

Die sechste Ausgabe war ein neuer Meilenstein und bei Ausgabe sieben entschloss ich mich sogar, ein Bild mit einer Welle auf das Cover zu bringen. Die Resonanz war überraschend gut. Ich war ehrlich gesagt nicht sicher, ob die Leute für ein Wavecover bereit waren. Ich lag falsch – die Leute waren es. Nun sind wir bei Magazin #12 angekommen. Fünf Jahre lang, zwei Magazine pro Jahr und sechs Jahre ein konstanter Fluss an News und Geschichten online. Am 11. September 2017 zählen wir 1.737 Artikel zum Thema SUP auf standupmagazin.com. Wenn ihr also etwas sucht, könnt ihr ziemlich sicher sein, es dort zu finden. Während der Entstehung dieses Artikels habe ich immer wieder auf der Seite nach alten Fotos und Berichten gestöbert. Das machte echt viel Spaß. Ich konnte so die Entwicklung des SUP über die letzten sechs Jahre zurückverfolgen. Ich freue mich jetzt schon, in fünf Jahren auf 20 Magazine zurückzuschauen.

An dieser Stelle tausend Dank für euren Support!