Vor kurzen erreichte uns eine Pressemitteilung des Vorstandes, des neu gegründeten Deutschen SUP Verbandes, DSUPV. Der Vorstand des DSUPV ist ebenfalls verantwortlich für die Gründung der European SUP Assoccioation, ESUPA.
Diese Meldung hat in der jungen Deutschen SUP-Szene einige Fragen und Unverständnis hervorgerufen. Das Berliner Online Surfmagazin und SUP-Portal der ersten Stunde, superflavor.de zum Beispiel, goutierte die Pressemitteilung nicht mit sehr viel Goodwill. Auch die Leser von superflavor.de reagierten mit Unverständnis.
Der Stein des Anstoßes ist das Konzept einer „One Design Klasse“, alle sollen auf dem BIC 11’4“ ACS SUP paddeln. Der Verband rät allen Vereinen und Eltern sich an deren Vorgaben zu orientieren.
Wir haben beim Vorstand der ESUPA und DSUPV nachgefragt und wollten mehr wissen über deren Projekt, das „One Design Konzept“, das von ihnen aufgestellte Rulebook und Regel 27 welche das Vorfahrtsrecht demjenigen gib der zuerst in einem Kreis von 5m zur Boje einfährt. Die Frage wie es sich verhält mit zwei Europäischen SUP Assocciations ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärt. (siehe www.europeansupassociation.wordpress.com und www.esupa.org)
Wir erhielten ein Statement vom Vorstand, das wir an dieser Stelle gerne veröffentlichen. Wer die Pressemitteilung noch nicht gelesen hat kann dies hier zuerst tun. Die Stellungsnahme ist dann gleich darunter.
Pressemitteilung 6.12.2010
BIC 11’4’’ ACS SUP wird offizielles OneDesign-SUP-Board des DSUPV
Eckernförde, 6. Dezember 2010. BIC Sport hat den Zuschlag des Deutschen Stand-up-Paddle Verbandes (DSUPV) erhalten. Das BIC 11’4’’ ACS SUP ist ab sofort das offizielle OneDesign-SUP-Board in Deutschland. Im Jugendbereich werden die Wettbewerbe exklusiv auf diesem Board ausgetragen.
Bei allen wichtigen Entscheidungskriterien konnte sich der BIC 11’4’’ ACS SUP gegen die Mitbewerber durchsetzen. Der Shape ist sehr leistungsfähig aber trotzdem extrem einfach zu fahren und damit optimal für Ein- und Aufsteiger im SUP-Sport geeignet. Durch die ACS-Bauweise, die sich bereits Hunderttausenfach im Surfbereich bewährt hat, ist die Haltbarkeit unübertroffen. Mit einem Preis von nur EUR 599,- ist das Board konkurrenzlos günstig. Durch BIC Sport als führenden Hersteller von Wassersportartikeln ist die langfristige Zuverlässigkeit des Produzenten und Verfügbarkeit des OneDesign-SUP-Boards sichergestellt.
Das BIC 11’4’’ ACS SUP ist 346 cm lang und 81 cm breit. Bei einem Gewicht von 17 kg hat das neue OneDesign-SUP-Board ein Volumen von 205 Litern. Damit ist ein ausreichender Auftrieb auch für schwerere und größere Paddler sichergestellt. Durch die optimale Volumenverteilung und die gut ausbalancierte Bodenkurve bietet das Board einen extrem großen Einsatzbereich. Der BIC 11’4 ACS SUP ist mit einem integrierten Deckpad und einem Tragegriff ausgestattet. Passend dazu gibt es ein Aluminiumpaddel, das mit einem Verstellbereich von 170 bis 210 cm optimal auf die unterschiedlichen Körpergrößen der Paddler angepasst werden kann. Viele Wassersportstationen setzen bereits in Schulung und Verleih auf den BIC 11’4’’ ACS SUP.
Für Vereine, Jugendliche und Eltern ist durch die Entscheidung eine verlässliche Planungsbasis für ein Engagement im SUP-Sport sichergestellt. Für den DSUPV ist damit ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des SUP-Sports erfolgt. 2011 ist eine Serie von vier bis acht Veranstaltungen an der Küste und im Binnenland geplant. Der DSUPV wird dabei stets eine Testflotte des neuen OneDesign-SUP-Boards als Charterboards für Einsteiger, die noch kein eigenes SUP-Board haben, bereithalten.
Vereinen und Eltern wird empfohlen, sich bei Investitionsentscheidungen an der Vorgabe des DSUPV zu orientieren, um möglichst schnell eine große SUP-Wettkampfplattform auf einheitlichem Equipment etablieren zu können.
BIC Sport ist einer der führenden Produzenten von Wassersportprodukten und einziger Hersteller, der in Europa zu den hier üblichen Sozial- und Umweltstandards produziert. Bereits seit mehreren Jahren zeichnet sich BIC Sport als Lieferant des offiziellen Jugendmeisterschaftsboards „BIC Techno 293 One Design“ im Windsurfing aus. Im Segelbereich ist BIC Sport mit dem neuen Jugenddinghy „O’pen BIC“ extrem erfolgreich und bringt frischen Wind in die Segelszene. Da war der Schritt zur Unterstützung des Jugendprogramms im Stand-up-Paddle Sport mit dem BIC 11’4’’ ACS SUP nur logisch.
Stellungnahme SUP
One Design Board der DSUPV und ESUPA
1. Der deutsche und der europäische SUP Verband sehen sich als Organisationseinheit für den WETTKAMPFSPORT im Stand Up Paddling.
2. Die angegriffene Pressemitteilung stammt von BIC, wird aber von der DSUPV geteilt.
3. Warum also die Empfehlung für eine ONE DESIGN KLASSE für die U15 und U 19 :
Dies hat sehr einfache Gründe aus unseren Erfahrungen aus dem Beginn des Windsurfsports : In den Jahren 1977 bis 1979 fand eine mehr als stürmische Entwicklung im Windsurfsport statt, welche sich in regelrechten Schlachten auf den Messen und vor den Gerichten ausdrückte. Patentstreite und Verbandskriege legten für Jahre den Sport lahm. Eine Folge war ein Preiskrieg ohne gleichen , der zahlreiche Händler und Hersteller in den Ruin trieb – aber noch mehr traf es diejenigen, welche Windsurfen als Wettkampfsport betreiben wollten und auf Chancengleichheit bei den Wettkämpfen hofften. Erst die Einführung von ONE DESIGN Klassen machte Schluß mit den Materialschlachten, da jetzt jeder auf dem gleichen Material antreten musste. Und damit war dann auch die Preisschlacht zuende. Die Preise für One Design Material blieben über das ganze Jahr gleich und es entwickelte sich sehr schnell ein preiswerter Second Hand Markt – die Grundlage für den Breitensport.
Wir haben uns nunmehr zwei Jahre lang ganz in Ruhe die Entwicklung im SUP Bereich angesehen und wieder geht es ums Material. Die Preise für SUP Boards erreichen jetzt schon die 2000 US Dollar Grenze – unerschwinglich für Familien mit Kindern, welche eigentlich in ihrer Freizeit nur etwas Sport betreiben wollen und hoffen, ihren Nachwuchs vom Computer und Fernseher und auch von der WII wegzubekommen. Doch wenn die Kids dann zum dritten Mal von einer Regatta erfolglos zurück kommen, weil sie mit ihrem Board keine Chance gegen die sündhaft teuren Boards der anderen haben, ist Schluß mit dem Sport.. Bei Vereinen müssen wir über die Anschaffung von besonders preiswerten Grundausrüstungen nachdenken, denn die müssen Boards gleich im Dutzend kaufen und können nicht alle vier Wochen neues Material anschaffen, weil wieder einmal ein neues Board auf den Markt gekommen ist .
Um es auch einmal den Herstellern klar zu schreiben : Wer alle sechs Monate ein neues Board auf den Markt bringt mit dem Anspruch, dieses sei doppelt so gut wie das vorhergehende, muss ich fragen lassen, ob er sechs Monate vorher keine Ahnung gehabt hat und was er damals eigentlich verkauft hat.
Und auch um es für den Sport einmal zu klären : es kommt überhaupt nicht darauf an, ob in einer Regatta das bestmögliche Material eingesetzt wird . Es kommt darauf an, dass alle das absolut gleiche Material haben. Und es kommt darauf an, dass das eingesetzte Material sicher, haltbar und pflegeleicht ist. Wenn es dann noch universell für Kinder und Erwachsene eingesetzt werden kann, ist es ideal.
Mit der Einführung der ersten ONE DESIGN Jugend Klasse haben wir ein Zeichen gesetzt, wir werden jede andere ONE DESIGN ebenso anerkennen wie die von BIC. Durchsetzen muss sich dann jede Klasse selber.
Zu den Regattaregeln : Wenn wir sehen, dass jetzt schon wieder Atlantiküberquerungen auf einem SUP Board geplant werden, wir von fünf Tages Long Distance Rennen lesen ebenso wie von 12 m Wellen Ritten so ist dies nicht die Welt der DSUPV und der ESUPA. Wir haben Racing Rules aufgestellt , welche jeder kleine Verein auf jedem kleinen See umsetzen kann, welche aber auch an der Küste in Wellen Bestand haben. Wir werden am Ende des ersten Wettkampfjahres sehen, ob und was wir ändern müssen, aber der Sport soll Spaß machen. Jeder kann eine kleine Wendemarke auslegen und die Kids zu einem Race animieren. Und schon geht die Post ab auf dem Wasser.
Die Wettkampfregeln haben zudem einen entscheidenden Anspruch : sie sollen Unfälle verhindern. Dies betrifft z.B. insbesondere das Runden von Bahnmarken, wo die größte Gefahr besteht, dass Sportler rückwärts vom Board fallen und auf andere Boards aufschlagen. Muß ja nun nicht sein. Gemeint ist mit dem 5m Kreis, dass es nicht zum Abdrängen oder Behindern oder gar Verletzen mit dem Paddel oder Board kommen darf. Also der, der zuerst an der Boje ist, kann so drehen, wie er will, natürlich können andere immer noch fair überholen.
Die Golden Rules, welche wir erstellt haben dienen dazu, Anfängern, welche zum ersten Mal Wassersport betreiben, auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Denn vorhersehbar ist, dass sehr viele Neueinsteiger auf das Wasser gehen werden, ohne irgendwelche Kenntisse über das , was sie dort erwarten kann. Davon können DLRG und DGZRS bereits jetzt schon ein Lied singen.
Letztlich wollen wir Konfrontationen mit Umweltschützern und Behörden vermeiden – schon gibt es die ersten Verbote in Badegebieten und an Strandstrecken, weil rücksichtslose SUPler da einfach mal quer durch Badende oder mitten in Vogelschutzgebieten gepaddel sind. Immerhin gibt es ja noch messerscharfe Finnen : Muß einfach nicht sein und würde dem Sport sehr schaden.
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Anmerkung der Redaktion: Wir möchten an dieser Stelle anfügen, dass das StandUpMagazin für alle da ist und sich der Förderung des SUP Sportes verschrieben hat. Es ist nicht unsere Aufgabe über richtig oder falsch zu urteilen, wir berichten lediglich über das was passiert. Wir behalten uns jedoch das Recht vor Fragen zu stellen und Fakten zu prüfen wenn wir es für nötig halten.