Kurz Über den Teich geschaut
Im Jordanelle Statepark in Utah drehte sich an diesem Wochenende alles um das Thema SUP, auch Big Wave Superstar Laird Hamilton besuchte den US-Wüstenstaat Utah für eine Stand Up Paddel Demonstration am Montag, organisiert des Lokalen „Outdoor Retailers Asscoioation“ (Verband der Outdoor Läden in Utah). Der Lokalzeitung erklärte er beim interview, dass es ihm nichts ausmachen wurde dumm auszusehen. Er seie sich Sticheleien gewöhnt, da er das einzige weisse Kind an seiner Schule auf Hawai’i gewesen sei. Er habe schnell gelernt die Zweifel anderer zu ignorieren.
Die Angst vor dem Versagen sei das was Surfer davon abhalte vom normalen Surfen auf SUP um zu steigen. Nur dank seines Selbstvertrauens hätte er das Potential in Stand Up Surfing gesehen.
-so wurde Hamilton in der „Desertnews“ zitiert.
Laird Hamilton gilt allgemein als der Vater des modernen Stand Up Surfen. Er war der erste der die Idee wieder belebte und mit Brettshapes zu experimentieren begann.
Mittlerweile wächst die SUP-Industrie in den USA trotz der Wirtschaftskrise auf ungeahnte Höhen an. Laut dem Verlagschef von Stand Up Paddle Magazin betrug die Zuwachsrate 800% im letzten Jahr. Beim ersten SUP Rennen in Lake Tahoe vor 5 Jahren waren gerade mal 7 Leute mit dabei. Dieses Jahr kamen 400 Paddler an den Lake Tahoe. Interessanterweise verbucht die SUP-Branche die höchsten Zuwachsraten im Landesinneren weit weg von den Küsten. Die Outdoor Branche hat diesen Trend erkannt und fördert den Sport nun in den „Binnen“ Staaten der USA. Der USA Outdoor-Ausstatter REI, hat neuerdings SUPs im Angebot und auch die US-Billigkette Costco verkauft SUPs zu Dumpingpreisen. Der Trend wurde auch schon von einigen Hollywoodpromis aufgenommen so soll z.B. Jennifer Aniston ein angefressene SUPlerin sein.
Trotz des ganzen Tumults um Stand Up Paddeln, ganz ohne Opposition ist der neue Sport nicht. Bei den eingefleischten Shortboardern sind die SUPs nicht sehr beliebt. In den Wellen werden SUP oft als Gefahr bei angesehen und viele Stand Up Surfer bekommen die Wellen viel früher als die „normalen“ Surfer, was oft zu Frustrationen führt. In Malibu z.B. tauchten Aufkleber auf mit der Aufschrift: „BLAME LAIRD“. (Laird’s Schuld)auf. Auf seiner Webseite nimmt seine Frau, Gabby Reece, Stellung zu der Stickerkampagne und fasst das ganze als ein Kompliment auf. Schließlich kann man ja auch an guten Dingen schuld sein, wie z.B. am schulischen Erfolg seines Kindes. Auch auf Hawaii sind an vielen Surfspots die „sweeper“* nicht gerne gesehen. Diese Opposition wird von den SUP Pionieren nicht sehr ernst genommen. Bei den Hamiltons kann man bereits „Blame Laird“ T-Shirts kaufen.
Eins ist sicher: Der Duke stand schon auf einem SUP, die Hollywoodstars springen auf das Brett und die Masse folgt. Die Surfindustrie ist bestimmt nicht traurig über diesen Umstand.
Text: Mike Jucker
Bilder von: Mike Jucker / Dirk Nannen / Hamilton Sticker
Quellenangabe: siehe eingebaute Links
*sweeper: Wischer, mit dem Besen, Herablassender aber freundlicher Ausdruck für Stand Up Paddler, weil sie aussehen als würden sie mit einem Besen in der Hand auf dem Wasser stehen.