
Mehr als 600 Kilometer in einer Woche: Michael Walther auf SUP-Atlantikexpedition
Seit einer Woche ist Extremsportler und Klimaaktivist Michael Walther auf einer der spektakulärsten Unternehmungen seiner Karriere unterwegs: der Atlantiküberquerung mit dem Stand-up-Paddleboard (SUP). Von Lagos in Portugal gestartet, verbringt er täglich bis zu 15 Stunden auf seinem nur sechs Meter langen Offshore-Board – allein mit Muskelkraft, gegen Wind, Wellen und Strömungen. Sein Ziel: Französisch-Guayana, rund 6.000 Kilometer entfernt.

Schon die ersten Tage auf dem offenen Meer hatten es in sich. Direkt nach dem Start überraschten Walther „rustikale Wetterbedingungen“, die ihn zwangen, in seinem Überlebensanzug zu schlafen. Der starke Wind hatte aber auch etwas Gutes – er trieb ihn ein Stück voran, ohne dass er paddeln musste. Zwischenzeitlich erreichte er dabei Spitzengeschwindigkeiten von mehr als acht Knoten. Nach sieben Tagen hat er bereits über 600 Kilometer geschafft und befindet sich aktuell auf Höhe von Marrakesch in Marokko.
Doch die Expedition bringt nicht nur Naturgewalten, sondern auch menschliche Herausforderungen mit sich. Vor der Straße von Gibraltar musste Walther zweimal den Kurs ändern, um Kollisionen mit großen Frachtschiffen zu vermeiden. „Normalerweise kann ich ganz gut einschätzen, wie schnell die Schiffe fahren und wohin sie unterwegs sind. Aber eines habe ich so noch nie gesehen – da musste ich wirklich alles geben, um schnell auszuweichen“, erzählt er per Satellitenverbindung.
Die Atlantiküberquerung mit einem SUP ist eine der extremsten Herausforderungen, die je gewagt wurden. Drei Monate völlige Selbstversorgung ohne Motor, Kite oder fremde Hilfe – für Walther ist diese Mission nicht nur sportliches Abenteuer, sondern auch ein starkes Symbol. „Durch Wind und Strömung kann es passieren, dass ich mich trotz der harten Arbeit vom Ziel entferne. Das sind die Momente, in denen man zweifelt. Aber genau das zeigt, wie schwer Veränderung sein kann – und dass Durchhalten der einzige Weg ist“, sagt er.
Neben der sportlichen Dimension liefert Walther auch einen Beitrag zur Wissenschaft. Während seiner Ruhephasen setzt er ein Hydrofon ein, das Unterwassergeräusche aufzeichnet und die Daten direkt an das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven sendet. So verbindet er sportliche Extreme mit wertvoller Forschungsarbeit.
Damit dieses Projekt überhaupt möglich wird, ist Walther auf ein speziell entwickeltes SUP angewiesen, das nicht nur Platz für Verpflegung, sondern auch für Sicherheits- und Navigationsausrüstung bietet. Unterstützt wird er zudem von starken Partnern wie VILSA-BRUNNEN, SEIKO, Gebrüder Weiss, der boot Düsseldorf, dem Sports for Future e.V. sowie der Paulchen-Esperanza-Stiftung.
Die Atlantikexpedition ist Teil der Zero Emissions Initiative, die Walther 2008 mitbegründete. Ziel der Bewegung ist es, Menschen durch außergewöhnliche Aktionen für Umwelt- und Klimaschutz zu begeistern. In der Vergangenheit setzte Walther bereits mit Projekten wie einer klimaneutralen Umrundung Schleswig-Holsteins oder einer SUP-Durchquerung Deutschlands Impulse. Auch im Filmbereich macht er auf seine Mission aufmerksam: Die Grönland-Expedition brachte den preisgekrönten Film The Great Route hervor, und im Mai 2025 kam mit Time to Act eine weitere Dokumentation in die Kinos, die in Island entstand.
Mit seiner aktuellen Reise schreibt Michael Walther ein weiteres Kapitel seiner einzigartigen Verbindung von Extremsport und Klimaschutz. Nach einer Woche und mehr als 600 zurückgelegten Kilometern zeigt er, wie viel Mut, Ausdauer und Leidenschaft nötig sind, um Grenzen zu verschieben – auf dem Ozean ebenso wie in den Köpfen der Menschen.
Anm. d. Red: Hätten wir das Budget würden wir Live von Michas ankunft in Süd Amerika berichten.
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