SUP in Mexiko – … oder die pure karibische Entschleunigung!

Unbedingt sehenswert im Inland ist das Kolonialstädtchen Valladolid. Ein wunderschönes kleines altes Stadtzentrum mit der spanisch kolonialen Architektur und echtem mexikanischen Esprit. Hier lohnt es sich, etwas länger zu bleiben und einmal früh morgens über den Bauernmarkt zu schlendern oder auch abends auf dem großen Platz die Einheimischen flanieren zu sehen. Das wir nun wirklich in Mexiko angekommen sind merken wir auch daran, dass wir alle Einheimischen um mindestens einen Kopf überragen (und wir sind eigentlich nicht sonderlich groß!). Die Mexikaner und vor allem die Nachfahren der Mayas sind einfach nur wahnsinnig klein. Das Leben selbst in Valladolid ist für unsere Maßstäbe sehr günstig und so macht das Essen gehen einfach Freude und preiswert satt. Qualitativ ist die mexikanische Küche grandios – manchmal etwas scharf aber durch die Bank sehr lecker.

Nach zwei Tagen vermissen wir das Rauschen des Meeres und so geht es zurück an die Küste, in die Soliman Bay bei Tulum. Leider ist es wieder einer der Tage, an denen auch das Kite-Equipment eine gute Wahl wäre. Im Frühjahr weht an der Riviera Maya oft ein schräg auflandiger Wind mit 3-4 Bft. Zum Windsurfen zu wenig, zum Kiten gerade genug und für das Paddeln schiebt der Wind ein paar kleine, nervige Wellen vor sich her. Wichtiger aber ist, dass man bei den kleinen Windwellen die ganze Farbenpracht unter dem Board nicht bestaunen kann. Aber manche Fische will man vielleicht auch gar nicht sehen. Das karibische Meer vor Yucatan verfügt zur Freude aller Taucher über eine sehr hohe Hai-Dichte (spanisch Tiburon). Also googelt man besser erst nach dem Urlaub die Worte “Yucatan” in Kombination mit “Tiburon”!

Ein kleines Stückchen nördlich von der Soliman Bay liegt Akumal, die Bucht der Schildkröten. Einmal mit Schildkröten paddeln, da schlagen nicht nur Kinderherzen höher. Leider sind wir nicht die einzigen, die mit Schildkröten in das Wasser wollen und so müssen wir erst einmal am Kassenhäuschen Schlange stehen, um Eintritt zu bezahlen. Das ist für Mexiko ungewöhnlich, aber wir wollen die Schildkröten ja unbedingt sehen. So geht es für umgerechnet 3 Euro an den Strand. Die Boards sind schnell aufgepumpt und nach der ersten Paddelsession – noch ohne die Schildkröten – steht eine kleine grimmig drein schauende Uniformierte vor uns. Hinter ihr zwei Soldaten mit Gewehren im Arm. Ausnahmsweise auch mal Mexikaner, die fast so groß sind wie ich. Also mit diesen beiden Argumenten im Rücken hat sie in jedem Fall Recht – egal, was sie sagt. Soweit ich sie mit meinen rudimentären Spanischkenntnissen verstanden habe, hätten wir uns wohl für die Boards eine Genehmigung holen müssen. In Mexiko ist also doch nicht alles erlaubt und wenn es im Sinne des Naturschutzes ist, dann ist es ja auch eigentlich richtig so. Nun versuche ich ihr klar zu machen, dass wir es nicht besser wussten und für morgen garantiert eine “Permiso” einholen werden. Sie sagt noch zwei drei Sätze, die ich nicht verstehe und so babbel ich auch noch zwei bis drei Lobeshymnen auf das schöne mexikanische Land in einem spanischen Kauderwelsch. Irgendwann lächelt sie dann und gibt uns für heute noch einmal grünes Licht. Puh! Eigentlich hat sie ja recht: Die Natur zu schützen ist ja auch des jeden Paddlers Aufgabe. Schließlich haben wir auch alle Warnschilder beachtet und in dieser Bucht komplett auf Sonnencreme verzichtet, damit die Wasserqualität in der Schildkrötenbucht erhalten bleibt. Und das übrigens auch mit einem kräftigen Sonnenbrand bezahlt. Also paddeln wir wieder los – diesmal auch mit richtig dicken Schildkröten unter dem Board: WOW – das ist ein einmaliges Naturerlebnis und auch ein schöner Abschluss für ein paar abenteuerliche und erlebnisreiche Paddeltage in Mittelamerika. Das war sicherlich nicht das letzte Mal, denn es gibt noch einige tolle Paddelspots, wie die Isla Holbox und Cozumel zu entdecken. Also werden wir wiederkommen, das ist sicher!

Jeden Morgen so aufstehen!

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