Starboard Innovation und Nachhaltigkeit

von Daniel Kern

Als Svein Rasmussen 1994 Starboard gründete, war es klar, dass er seine Leidenschaft für den Meeresschutz und seine Liebe zu unserem Planeten in seine Unternehmensphilosophie einfließen lassen wollte. Im Gegensatz zuden meisten anderen Unternehmen ist sich Starboard seiner Rolle als industrieller Hersteller zu 100 % bewusst und sucht stets nach neuen Möglichkeiten, seinen eigenen Fußabdruck auf die Umwelt auszugleichen.

Als ehemaliger Profi-Windsurfer versteht es sich von selbst, dass Rasmussen schon in jungen Jahren sehr stark vom Element Wasser geprägt wurde. So versucht er jeden Tag, unserer Umwelt und unserem Planeten zu helfen, nicht nur durch Aufklärung , sondern auch durch immer neue und innovative Produktionsverfahren.

Er weiß auch, wie er diese Philosophie an seine Mitarbeiter weitergibt und sie mit ins Boot holt. Wie er das macht? Indem er sie an seinen Projekten teilhaben lässt und sie zu einer wichtigen Säule seiner Arbeit macht. Abersehen wir uns die Projekte einmal genauer an, damit ihr versteht, was ich meine.

Ein Board -ein Baum

Für jedes verkaufte Board pflanzt Starboard einen Mangrovenbaum in Myanmar. Das mag zunächst nicht sehr innovativ klingen. Wenn man sich jedoch die Eigenschaften einer Mangrove genauer ansieht, wird man feststellen, dass diese Entscheidung vor einem wichtigen Hintergrund getroffen wurde. Das Unternehmen B-Corp ist sich seiner Rolle bei der Kohlenstoffproduktion durchaus bewusst. Die Produktion eines einzigen Brettes stößt etwa 100 kg CO2 aus. Eine Mangrove kann jedoch bis zu 1000 kg CO2 absorbieren. Und natürlich absorbiert dieser Baum nicht nur den Kohlenstoff aus der Starboard-Produktion.Darüber hinaus schützt ihr komplexes Wurzelwerk die Küstenregionen vor Erosion durch steigende Wasserstände und extreme Wetterbedingungen. Ein Mangrovenwald bietet auch mehr als genug neuen Lebensraum für Fische und andere Tierarten, was angesichts der immer weiter fortschreitenden Abholzung eine zusätzliche Schutzmaßnahme für die Bewohner unserer Flüsse und Meere darstellt. Bisher wurden durch die Initiative von Starboard 1 Million Mangrovenbäume gepflanzt.

Einwegplastik -nein, danke!

Die Mitarbeiter von Starboard haben eine wichtige Klausel in ihrem Vertrag: Sie besagt, dass es den Mitarbeitern nicht gestattet ist, Einwegplastik mit zur Arbeit zu bringen. Allerdings stellen sie dem Team wiederverwendbare Alternativen zur Verfügung. Die Deckel von Plastikflaschen, die bei Aufräumarbeiten gefunden und von örtlichen Restaurants eingesammelt werden, werden in einem speziellen Verfahren zur Herstellung der Medaillen für die Rennen des Unternehmens verwendet, die den Teilnehmern am Ende überreicht werden.

Eine der interessantesten Maßnahmen ist wahrscheinlich, dass Starboard seine Mitarbeiter bittet, die von ihnen verwendeten Tetrapacks zur Entsorgung mitzubringen, da sie zu etwas sehr Nützlichem recycelt werden. Sie werden verwendet, um Dächer für Familien und Gemeinden im Hinterland von Thailand zu bauen. So ergeben etwa 2.000 Tetrapacks eine Fläche von 1×2,40 m. Das Abfallprodukt wird zerkleinert und zu Ziegeln verdichtet. Diese Wiederverwertung sorgt einerseits dafür, dass auch ärmere Menschen das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“ haben, andererseits aberauch dafür, dass sie so einfach zu reparieren und zu warten sind, dass die Menschen sich selbst darum kümmern können, was wiederum ihr Leben stark vereinfacht.

Zero-Waste-Food

Jeder Starboard-Mitarbeiter erhält jeden Tag eine kostenlose warme vegetarische Mahlzeit. Das wäre an sich schon lobenswert. Fragt man jedoch weiter nach, erfährt man, dass die unvermeidlich anfallenden Abfälle kompostiert werden und der daraus resultierende Dünger an umliegende Familien abgegeben wird, damit diese selbst Obst und Gemüse anbauen können. Auf diese Weise ernährt das „Zero-Waste-Food“-Programm nicht nur jeden Mitarbeiter, sondern auch andere Menschen.

Wohin mit dem ganzen Müll?

Besonders in Ländern wie Thailand,wo sich der Hauptsitz von Starboard befindet, ist die Abfallentsorgung und das Recycling ein großes Thema. Eine regelmäßige Müllabfuhr, wie wir sie in unseren westlichen Ländern kennen, gibt es dort nicht, und so landet ein Großteil des Mülls in der Naturund auch im Wasser. Um dem entgegenzuwirken, hat Starboard eine Initiative ins Leben gerufen, bei der die Mitarbeiter ihren schwer zu recycelnden Abfall zum Hauptsitz bringen und dort entsorgen können. Er wird dann wöchentlich abgeholt und entsorgt.

Den Weg ein wenig anders pflastern

Pflastersteine aus Abfällen? Was wie ein futuristischer Traum klingt, ist bereits Wirklichkeit geworden. Anstatt den Abfall auf die örtliche Mülldeponie zu bringen und auf seine Wiederverwertung zu warten, verwendet Starboard eine Maschine, die in Zusammenarbeit mit Firewire Surfboards entwickelt wurde. Die bei der Produktion der Boards anfallenden Abfälle (z. B. Schaumstoffstaub) werden in diese Maschine gekippt, erhitzt und zu einem heißen Material verdichtet,das dann zu Pflastersteinen geformt wird. Diese Pflastersteine sind seither der Weg, der zum Hauptsitz von Starboard führt.

Neues Leben für Quittungen und ausrangierte Terminkalender

Das Projekt Green Way Notebook verwendet die von Starboard gesammelten Quittungen und recycelt sie zu Notizbüchern, die kostenlos an einkommensschwache Familien abgegeben werden. Die gebrauchten Kalender, die das ganze Jahr über für die Personalplanung verwendet werden, werden der Stiftung für Blinde gespendet. Sie werden für die Herstellung von Büchern in Braille-Schrift verwendet, die Menschen mit Sehbehinderung oder Blinden helfen sollen, lesen und schreiben zu lernen.

Neben all den innovativen Ideen und Maßnahmen scheint es fast selbstverständlich, dass auch die Energieerzeugung für den Hauptsitz grün ist: nämlich durch Solarenergie, die durch Solarzellen in den Büros der Mitarbeiter erzeugt wird und mittlerweile bis zu 90 % des Energieverbrauchs deckt. Das macht es aber nicht weniger erwähnenswert und verdeutlicht auch den Willen von Starboard unter der Leitung von Sven Rasmussen, alles auszuschöpfen, um so „umweltfreundlich“ wie möglich zu arbeiten und trotzdem profitabel zu sein.

Es wird also immer nach Rohstoffen aus erneuerbaren Quellen gesucht, aus denen dann die Boards und das Zubehör hergestellt werden. Surfboard-Taschen aus recycelten Plastikflaschen oder Textilien auf PET-Basis, oder Boardteile aus gesammelten Fischernetzen und die Verwendung von Bioharzen, die Möglichkeiten scheinen endlos.

Der Kunde ist auch direkt am Schutz unseres Planeten beteiligt, denn der Kauf eines Boards von Starboard sorgt für die Beseitigung von 1,1 kg Plastikmüll, der vom Starboard Plastic Offset Program Team gesammelt wird. Dies entspricht in etwa der Menge an Plastikmüll, die pro Person und Jahr in den Ozeanen und Gewässern der Erde landet.

Nach allem, was bei der Recherche zu diesem Thema ans Licht kam, stellt sich nun die Frage: Kann man ein Unternehmen wie Starboard als nachhaltig bezeichnen? Jein. Es handelt sich um ein Unternehmen, das immer noch Kunststoff verwendet, der aus der Ölindustrie stammt.

Ist das Unternehmen also mit anderen gleichzusetzen oder gleich zu beurteilen? Meiner Meinung nach nicht. Nicht nur, dass Starboard gegenüber seinen Kunden völlig transparent ist, wenn es zum Beispiel um die Emissionswerte geht. Sie suchen nach Lösungen, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen: „Die machen das doch auch und es geht nicht anders“. Hier wird Technologie gepaart mit innovativen Ideen nicht nur eingesetzt, um die beste Qualität zu erzeugen, sondern auch, um unseren Planeten zu schützen.

Und auch wenn sich dieser Artikel auf die Arbeit von Starboard bezieht, sollte am Ende erwähnt werden, dass all dies niemals von einem Unternehmen allein geleistet werden könnte. Nach dem Motto „allein können wir so wenig tun, gemeinsam können wir so viel tun“. Starboard arbeitet mit anderen Unternehmen und Organisationen (Rotes Kreuz, Green Way Notebook, Blind Foundation, The Sea Monkey Project, Crash Hero Bangkok, Worldview International Foundation, DSM, SCG, Parley) zusammen, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Aus der Inspiration durch andere Unternehmen oder Start-ups wird eine Zusammenarbeit und ein gemeinsames Handeln, das dafür sorgt, dass wir unseren Planeten noch lange genießen und unseren Kindern einen Platz für ein glückliches Leben hinterlassen können.