Peter Bartls grosser SUP Test

Peter Bartl SUP Test

Peter Bartl, Erfolgstrainer und SUP Pionier, hatte diesen Sommer die Chance einige SUP Bretter auf dem Markt zu testen und stellt uns in seinem grossen Bericht 9 verschiedene Bretter vor.

Fanatic 10.6 Fly

Der 10.6er Fly kommt in klassischem Weiß- Dekor mit Grauelementen an. Das Triplefinsetup ermöglicht gerade im Wellensurfen, das Brett nach unterschiedlichem Einsatz zu trimmen. Durch die kleineren Finnen kann man auch flache Fließgewässer befahren. Der Fly 10.6 paddelt sich auch gut im Flachwasser für Personen bis ca. 8o Kilo, er zeichnet sich durch seine Wendigkeit aus und fährt sich vor allem in Fließgewässern richtig gut, wo man jede noch so kleine stehende Welle anpaddeln und surfen kann. In Meerwellen können auch schwerere geübte SUP Surfer richtig Spaß haben, und im Lineup gibt die angenehme Breite Stabilität auch bei unruhigen Conditions. Der Preis liegt mit ca. 1000 € (VK) absolut im Rahmen seiner Möglichkeiten. Der Fly ist gut zu tragen und kann auch auf einem PKW mit Dachträger transportiert werden.

Fazit: Spaßboard in nahezu allen Bedingungen mit großem Einsatzgebiet.

Anfänger: gutFanatic Fly 10.6
Flachwasser: gut für Personen bis 80 kilo
Fließwasser: sehr gut
Downwinder: bedingt geeignet
Raceeinsatz: nicht geeignet
Flusssurf: gut
Meersurf: gut
Transport: gut (Dachträger)

Fanatic 11.0 Fly

Der 11.0er Fly ist das klassische Einsteigerflachwasserboard und zeichnet sich durch Laufruhe und Kippstabilität aus. Das Board ist weiters optimal für Fließwasser geeignet und macht dort richtig Spaß, auch kleine flache Flusswellen können von leicht fortgeschrittenen Personen gesurft werden. Das11.0 und 10.6 Fly kommen in gleichem Design an. Das Board ist widerstandsfähig und findet auch im Verleih und Schulungsbereich seinen Einsatz. In punkto Gewicht sind wir bei diesem Board auf der schwereren Seite. So ist es für Kinder und Frauen eher mühsam zu tragen.
Anmerkung: (Der getestete 11.0er kam aus der Vorserie und ist laut Boards and More Vertretung nun um einiges leichter und auch gut zu tragen.)

Fazit: Einsteigerboard für Flachwasser und Fließwasser und nahezu alle Gewichtsklassen.

Anfänger: sehr gutFanatic Fly 11
Flachwasser: sehr gut für Personen bis 100 kilo
Fließwasser: sehr gut
Downwinder: gut
Raceeinsatz: nicht geeignet
Flusssurf: gut
Meersurf: gut
Transport: gut (Dachträger)

Fanatic Fly 9.6

Der 9.6er Fly kommt in eleganter Sandwich Holzkonstruktion mit klassischem Design und Triple Finset an. Er ist vor allem für den Welleneinsatz im Meer vorgesehen, fährt sich aber auch sehr gut in größeren, nicht zu steilen Flusswellen. Ausgewachsne Personen (65 bis 90 Kilo) sollten schon einiges an Bretterfahrung mitbringen, um dieses Board mit Spaß zu verwenden. Im Flachwasser sowie im Fließwasser macht der kleine Fly auch Kindern und leichten Frauen Spaß, wobei er sich durch Wendigkeit und Laufruhe auszeichnet. Der Fly ist ein Leichtgewicht und lässt sich auch über weite Strecken mit dem integrierten Griff sehr gut tragen. Er ist natürlich wie jedes hochwertige Sandwichboard empfindlich gegen Steinkontakt und sollte auch dementsprechend gehandhabt werden. Preislich muss man hier ein bisschen tiefer in die Tasche greifen (ca. 1300 €), was aber in dieser hochwertigen Ausfertigung absolut gerechtfertigt ist.

Fazit: Ein Board für große und kleine Wellen jeder Art, vor allem für versierte SUP Surfer die richtige Wahl

Anfänger: nicht geeignetfanatic96
Flachwasser: nicht geeignet (Ausnahme: Kinder und leichte Frauen)
Fließwasser: bedingt geeignet
Downwinder: nicht geeignet
Raceeinsatz: nicht geeignet
Flusssurf: sehr gut
Meersurf: sehr gut
Transport: sehr gut passt auch ins Innere größerer Vans

Fanatic Fly Race

Das Fly Race ist neu bei Fanatic und kommt in der 2011er Serie heraus. Das Board ist für Flachwasser und Race ausgelegt und zeichnet sich im Shape durch einen bootsähnlichen Bug aus. Mit einer Länge von 12.6 kann man auch in der gleichnamigen Klasse bei diversen Flachwasser- Wettkämpfen teilnehmen. Durch die für ein Raceboard stattliche Breite fühlen sich auch raceambitionierte Aufsteiger im Flachwasser wohl. Speziell im ruhigen Fließwasser kann der Fly Race seine Qualitäten ausspielen und besticht mit außerordentlicher Laufruhe. Bei Manövern dreht das Board auch bereitwillig, sofern man den essentiellen Schritt nach hinten macht. Im reinen Racebereich hat die Konkurrenz auch nicht geschlafen und zieht mit deutlich schmäleren und längeren Boards in der offenen Klasse dem Fly Race ein bisschen davon, in der 12.6er Klasse hat er aber sicherlich auch ein Wörtchen um den Sieg mitzureden. Die hochwertige Verarbeitung und Verwendung von Carbon schlägt sich natürlich auch im Preis nieder und so ist das Board im höheren Preissegment (ca. 1800 €) zu finden.

Fazit: Der Fly Race ist die richtige Wahl für ambitionierte Flachwassercruiser, Touringpaddler und Racer, die ein edles schnelles Board ihr Eigen nennen wollen.

Anfänger: bedingtFanatic Race SUP
Flachwasser: sehr gut
Fließwasser: gut
Downwinder: sehr gut
Raceeinsatz: gut
Flusssurf: nicht geeignet
Meersurf: nicht geeignet
Transport: noch gut am Dachträger zu transportieren

Naish Nalu 11.6

Der Naish Nalu kommt 2011 in gleichem Shape und mit leicht verändertem Design in die Geschäfte. Das gelbe Board erregt am Strand Aufsehen und ist für diese Größe ausgesprochen leicht und gut zu tragen. Das Board ist sehr laufruhig und überzeugt auch durch einen guten „ground speed“, wobei hier die Breite unter 30 inch und die schnittige Outline mitverantwortlich sind. Das Nalu 11.6 ist auch hervorragend im Downwindbereich einsetzbar, wo auch noch „Normalsterbliche“ SUPler die Kontrolle behalten, was auf reinrassigen Downwinder-Boards eher unmöglich erscheint. Auch im Fließwasser spielt das Board seine Stärken aus und lässt sich gut gegen die Strömung paddeln sowie bereitwillig auf kleinen Flusswellen surfen. Bei unruhigem, kabbeligem Wasser auf großen Seen und am Meer wirkt er ein bisschen kippelig und benötigt eine ausreichende Geschwindigkeit. Manöver macht das Board für diese Länge erstaunlich gut mit, wobei man sich natürlich auch von vorne nach hinten am Board bewegen sollte. Durch die Verwendung einer kleineren Finne wird vor allem die Manöverfähigkeit im Fluss nochmals deutlich nach oben geschraubt. Das Preisleistungsverhältnis ist hervorragend, weiters ist dieses Board auch für Kurse und Schulungen sehr gut geeignet.

Fazit: Der Nalu 11.6 besticht durch einen breiten Einsatzbereich auf nahezu allen Gewässern und ist obendrein noch richtig schön zum Anschauen.

Anfänger: gutNais Nalu SUP
Flachwasser: sehr gut
Fließwasser: sehr gut
Downwinder: sehr gut
Raceeinsatz: gut bis bedingt
Flusssurf: gut
Meersurf: gut
Transport: gut (Dachträger)

Naish Mana 10.5

Der Mana 10.5 ist das breiteste Board im Test und man fühlt sich gerade als Anfänger fast wie auf einer Badeinsel. Dieses Board ist für schwere Personen ausgelegt, findet aber auch Verwendung in der klassischen Schulung, da es durch die Länge von 10.5 Fuß wendig ist, und sich auch für diese Breite noch recht flüssig paddeln lässt. Der dicke Mana ist auch im Fließgewässer zu Hause und gibt gerade Anfängern die nötige Stabilisation auf ihren ersten Flusskilometern. Weiters ist das Board die richtige Wahl, wenn man sein Kind mal mit auf einen Trip nehmen will, gleich, ob mit zweitem Paddel oder ohne. Neben dem Fanatic 11.0 kann man auch am Mana Personen mit weit über 100 Kilo draufstellen, und sie bleiben auch stehen. Beim Transport füllt das Mana die gesamte Breite des Dachträgers aus, das Preis- Leistungsverhältnis ist sehr gut.

Fazit: Tolles Allroundboard mit großem Einsatzbereich, vor allem für Schwergewichte

Anfänger: sehr gut
Flachwasser: gut
Fließwasser: gut
Downwinder: nicht geeignet
Raceeinsatz: nicht geeignet
Flusssurf: gut
Meersurf: gut
Transport: gut, aber sehr breit (Dachträger)

Naish 14.0 Javelin

Das Naish Javelin sieht nicht nur aus wie eine Rakete, es ist auch eine Rakete. Mit einem bootsähnlichen Shape einer Breite von gut 26 inch und einer guten Länge ist der Einsatzbereich hier klar definiert….. Race, und zwar so schnell, wie geht. Anfangs ordentlich kippelig gewinnt das Teil durch eine adäquate Geschwindigkeit an Laufruhe, muss aber trotzdem auch von versierten Racern konzentriert gefahren werden. Das Board ist zur Zeit im Racing absolut wettkampftauglich und wird auch im Downwind-Racing eingesetzt. Die leichte Bauweise fordert versierte Paddler, die es vermeiden, mit dem scharfen Carbonpaddel permanent gegen die Seite zu stoßen. Turns und Kurven können bei ausreichender Geschwindigkeit recht gut gefahren werden. Das Board kann auch in gemächlichen Fließgewässern eingesetzt werden. Der Preis liegt mit ein knapp unter 2000 € dort, wo wir ihn wahrscheinlich auch vermutet haben.

Fazit: Experts only gilt bei diesem reinrassigen Raceboard, und wer sich einmal infiziert hat, kommt nur mehr schwer davon weg.

Anfänger: nicht geeignetNaish Javelin
Flachwasser: sehr gut
Fließwasser: bedingt
Downwinder: sehr gut (experts only)
Raceeinsatz: sehr gut
Flusssurf: nicht geeignet
Meersurf: nicht geeignet
Transport: großer PKW oder Bus notwendig (Dachträger)

Naish Glide 12.0

Das Naish Glide 12.0 hat einen sportlich schnittigen Charakter und macht auf der Geraden guten Speed. Es zeichnet sich weiter durch Laufruhe und ein angenehmes Fahrverhalten aus, durch die recht schmale Outline und die scharfen Kanten ist das Board bei langsamen Turns ein bisschen kippelig, schnellere Kurven werden aber bereitwillig durchgezogen. Auf ruhigen Gewässern haben auch sportliche Einsteiger Spaß beim Paddeln, im Fließgewässer sollte man vor allem bei Kehrwässern schon ein bisschen Erfahrung mitbringen, um nicht abgeworfen zu werden. Dieses Board eignet sich auch ideal für die ersten Downwinder- Versuche an großen Seen oder am Meer. Vom Fahrverhalten ähnelt der 12er Glide dem Fanatic Race und hat auch den selben Einsatzbereich. Gewicht sowie Preisleistungsverhältnis stellen dieses Board ganz vorne in die Reihe für sportliche Einsteiger und Flachwassercruiser.

Anfänger: bedingt
Flachwasser: sehr gut
Fließwasser: bedingt
Downwinder: sehr gut
Raceeinsatz: gut
Flusssurf: nicht geeignet
Meersurf: nicht geeignet
Transport: gut (Dachträger)

Imagine Rapidfire 10.0

Das Rapidfire von Imagine hat in diesem Test einen Sonderstatus, ist es ja aufgrund seiner Bauweise und seinem Shape für Wildwasser ausgelegt. Das Board ist ähnlich wie ein Kajak aus Plastik gefertigt und hat einen Bootsbug. Statt der Finne, die einen Wildwassereinsatz nicht überleben würde, wurde eine Führungsschiene aus Plastik mit einrotiert. Am See wechselt man das Paddel schon nach 2 bis 3 Schlägen, um eine Geradeausfahrt zu ermöglichen. Das Board ist bedingt auch für Anfänger geeignet, die ihre ersten Meter stehend am Board zurücklegen. Im Wildwasser liegt das Board ruhig und kann gut gesteuert werden, ist aber allerdings nur für Experten und erfahrene Kajakfahrer anzuraten. Wir warnen hier dringend vor Flussbefahrungen auf eigene Faust ab. Wildwasserfahren ist gefährlich und kann tödlich enden. Die Verarbeitung des Rapidfire ist sehr gut gelungen, aber wehe dem , der dieses Board länger tragen muss, ist es das mit Abstand schwerste Board, das wir getestet haben. Durch die Einbuchtungen im Standbereich steht man eigentlich immer leicht im Wasser, was die Füße auch mit Schuhen nach gewisser Zeit auskühlen lässt. Hier sollten sogenannte Lenzlöcher eingebaut werden, die ein Abrinnen des Wassers ermöglichen.

Fazit: Das Rapidfire 10.0 ist ein reinrassiges Board für Wildwasser und ähnelt einem Kajak. Die Wildwasserschüssel ist widerstandsfähig und hat auch mit oftmaligem Steinkontakt keine Probleme.

Anfänger: bedingt im FlachwasserImagine Rapidfire 10
nicht geeignet im Wildwasser
Flachwasser: bedingt geeignet
Fließwasser: gut
Wildwasser: sehr gut
Downwinder: nicht geeignet
Raceeinsatz: nicht geeignet
Flusssurf: gut
Meersurf: bedingt
Transport: gut (Dachträger)

Text: Peter Bartl www.be-training.at

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