Saisonschluss mit Sonni Hönscheid – Ein Interview

Sonni Hönscheid hatte dieses Jahr wohl das erfolgreichste Jahr in ihrer SUP Karriere. Der absolute Höhepunkt war ihr Sieg am legendären Molokai2Oahu. Sonni paddelte das Rennen letztes Jahr zum ersten Mal Solo und kam auch direkt auf das Podest. Dieses Jahr kam dann der ganz grosse Erfolg: Der Sieg. In Europa gewinnt sie die meisten Rennen an welchen sie antritt und ist unbestritten die #1 Paddlerin Europas.

Nach ihrer Teilnahme am Battle of the Paddle und dem Finale der StandUP World Series in Turtle Bay geniesst Sonni noch ein paar Tage der Ruhe auf Maui. Ich hatte die Gelegenheit mich mit ihr auf ein Frühstück zu treffen um uns über die vergangene Saison zu unterhalten.

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Grosser Moment: Sonni gewinnt das M2O

Hi Sonni, vielen Dank dass Du Dir Zeit genommen hast.

Kein Problem ist mir eine Freude.

Du hast ein grosses Jahr hinter dir. Wie siehst Du den Internationalen SUP-Sport 2014?

Der Sport breitet sich immer mehr aus und es kommen immer mehr neue Gesichter dazu. Das Niveau der Konkurrenz ist sehr stark gestiegen. Wer jetzt mithalten will muss trainieren. Da reicht einfach paddeln gehen nicht mehr.

Gehst Du also ins Fitnessstudio?

Ja ich habe auf Fuerte einen Fitnesstrainer. Nur auf dem Wasser sein reicht nicht mehr. Angie Jackson ist ein gutes Beispiel, die trainierte sehr hart und wurde zu einer der besten Paddlerinnen der Welt dieses Jahr.

Wie siehst Du den Sport in Deutschland?

Der Sport wächst und auch dort ist das Niveau sehr gestiegen. Auch hier sieht man, dass die Leute mehr trainieren.

Siehst Du schon irgendwelche Talente am Horizont die es aus Deutschland in den internationalen Zirkus schaffen könnten?

Schwer zu sagen, ich bin ja nur an den internationalen Rennen in Deutschland und kenne nicht alle so genau. Ich könnte da keine Namen nennen. Aber der Sport entwickelt sich so schnell, man weis nie wer wann wo noch auftauchen wird.

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Für ihre Leistung am M2O wird Sonni an den SUP-Awards geehrt.

Ausser dem Battle of the Paddle und M2O warst Du noch zum ersten Mal am Finale der Stand Up World Series in Turtle Bay. Wie hast Du den Event erlebt?

Ich fand den Event eigentlich sehr gut. Die Location ist der Hammer keine Frage und auch sonst war das ein guter Event. Das einzige was nicht gut war, war der Vorfall mit dem Jet Ski. Als der eine Jet Ski kaputt ging, hatten die keinen Zweiten und das hat den ganzen Event aufgehalten. Da hätte man besser vorbereitet sein müssen.

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Stand Up World Series Finale auf Oahu

Ein ganz anderer Event war der Ultimative SUP Shopdown, wo du auch dabei warst. Wie war das?

Uff… also für mich nicht so gut. Ich war ausgelaugt vom M2O und dem Rennen auf Kauai. Irgendwie konnte ich mich dort nicht so richtig reinhängen.

Wie hast du den Event als solches empfunden?

Das war echt toll, auch wenn nicht ganz billig. (Anm. d. Red.: Obwohl es ein Einladungsrennen war mussten die Athleten $250.- als Startgeld bezahlen.) Aber es war super, wir bekamen auch echt viel geboten dafür. Der Event war sehr „medial“ und Racers hatten viel Exposure. Das Format fand ich auch sehr interessant, aber ich glaube nicht, dass die SUP-Surfer sich einen grossen Vorteil für den eigentlichen Showdown erringen konnten.

Dieses Jahr ging leider nicht ganz kontrovers zu Ende und der internationale SUP Sport hat am Battle oft he Paddle, meiner Meinung nach, seinen ersten Skandal erlebt mit dem Foulplay zwischen Kai und Connor. Dazu kam eine Beinahe Disqualifikation von Dir und Annabel Aufgrund einer Fehlkommunikation der Veranstalter. Was war das los?

Ja das war echt frustrierend. Ich habe mich genau an den ausgeschriebenen Streckenplan gehalten. Aber offenbar haben die Veranstalter irgendwas in letzter Minute geändert wo von Annabel und ich nix mitbekamen. Als uns dann hinterher gesagt wurde wir wären nicht Regelkonform gepaddelt konnten wir es kaum glauben. Da man aber Annabel offenbar schlecht disqualifizieren kann, haben die Veranstalter uns dann einfach eine Strafminute gegeben. Somit wurde Lina dann erste. Ich konnte das kaum glauben und ging dann zu der Infowand wo der Streckenplan angeschlagen war und brachte das Papier direkt zum „Racedirector“. Ich habe ihm das gezeigt und er hat dann klein beigeben müssen und hat mir recht gegeben, die Resultate wurden aber nicht mehr geändert. Ich frage mich echt ob ich nochmals dahin fahren soll.

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Team Tahiti am Battle of the Paddle (Foto: SUPshop.de)

Das ist echt haarsträubend. Der ganze Vorfall zwischen Kai und Connor hat auch die Unfähigkeit der Veranstalter gezeigt bei einem krassen Vergehen gegen die Sportlichkeit oder Regelverstößen entsprechend zu reagieren.

Das kann man wohl sagen, gerade bei einem Event wie diesem ist es extrem wichtig, dass die Veranstalter die Regeln klar auslegen und hinter her eben auch durchsetzen. Das war beim Battle of the Paddle leider nicht der fall.

Ich hoffe, dass alle etwas davon gelernt haben, gelesen haben wir ja genug dazu in den Medien. Schauen wir in die Zukunft: Was wird 2015 für dich bringen? Hast Du schon einen Plan an welche Rennen du gehen möchtest?

Ja ein paar habe ich schon. Natürlich gehe ich wieder zum Molokai2Oahu. Ich denke ich werde sowieso den ganzen Juli wieder auf Maui verbringen. Im Mai werde ich bestimmt aber nochmals herkommen um das Paddle IMUA zu unterstützen und hinterher ist ja dann gleich das Olukai. Natürlich mache ich auch die grossen Rennen in Europa, Fehmarn soll ja am ersten Augustwochenende stattfinden. Ich denke ich werde auch versuchen mehr Events der StandUp World Series zu paddeln.

Wie sieht es mit der ISA Weltmeisterschaft aus? Wirst du da auch hin wollen / gehen?

Nun ja prinzipiell würde ich da schon hin fahren. Mal sehen wie der Kalender für 2015 aussieht.

Super vielen Dank und noch viel Erfolg.

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Sonnis Kunst bei JUCKER HAWAII am Paddle for the Cure auf Maui.

Sonni wird auch im nächsten Jahr wieder ein Kunstaustellung auf Sylt haben, welche Anfang August beginnt.