Stand Up Safari an den Küsten vor Hawai’i

Trip to Lana

Rubrik: „ The roads lesser paddled.“

Lana’i ist die kleinste bewohnte Insel Hawaiis und vom Tourismus praktisch unberührt. Wer sich hier Ferien leisten will muss ganz schön tief in die Tasche greifen. Die zwei Luxushotels auf der Insel nehmen minimal USD 350.- die Nacht (nix inklusive), ein Mietauto kostet USD 100.- pro Tag und der Hamburger am Pool kostet USD 20.- (ohne Bier).
So will es der Besitzer der Insel – Medien Mogul Rupert Murdoch. Lana’i ist zu 98% in privatem Besitz seiner Firma: Castle & Cook. Die Insel hat kein Verkehrslicht, nur eine Tankstelle und kein Einkaufszentrum, dafür aber jede Menge unberührte Natur.

Lana’i ist ein super Abenteuerspielplatz für Fischer, Taucher und dieses mal auch für Stand Up Paddler wie mich. Mein Freund Phil und ich machten uns wieder einmal auf um eine der entlegenen Küsten Hawaiis zu besuchen.

Schiffswrack

Am Morgen segelten wir mit gut 20kt Wind im Rücken vom Luv der Insel in Richtung Lee der Insel. Der Segeltörn dorthin führte entlang der „Shipwrecks Coast“ (Schiffswrackküste). An diesem 30km langen Küstenabschnitt Lana’is wird so ziemlich alles an Abfall angespült, was das Meer, geschweige denn der Mensch, her zu geben hat. Bei 20 bis 30 Knoten „on shore“ Winden 350 Tage im Jahr, ist das auch kein Wunder. Die windverblasenen Strände dort sind einsam und unberührt, fernab von der Zivilisation.

Kurz nach Mittagszeit fanden wir eine windgeschützte Bucht im Lee der Insel, ideal für eine SUP-Entdeckungstour. Stand Up Paddeln im Windschatten der steilen Felsküste Lana’is ist gerade zu ideal: Das Wasser ist nahezu spiegelglatt und die Landschaft ist einmalig. Ich hatte ein Naish Nalu 11’6“ mit Glassfenster dabei. Anfänglich hatte ich meine Zweifel, ob dieses Glasfenster wirklich etwas taugt – doch ich wurde positiv überrascht. Das Brett selber gleitet auch sehr gut durch das Wasser, ein ideales Familien Stand Up Paddel Brett für Entdeckungsreisen.

Wir verbrachten den grössten Teil des Nachmittags in dieser felsigen Bucht. Kapitän Phil liess es sich nicht nehmen, auch im gestandenen Alter von 62 Jahren, sich zum ersten Mal auf das Brett zu stellen. Phil ist ein alt eingesessener Surfer hier auf Maui, er surfte Honolua Bay schon in den frühen sechziger Jahren mit Legenden wie Woody Brown.
Da Phil aber nur von kurzer Geduld ist und lieber an seinem Boot rum schrubbt, war die Übung bald abgebrochen.
So oder so, es wurde langsam Zeit einen besseren Ankerplatz für die Nacht zu finden. Phil und ich einigten uns darauf, dass ich die Küste mit dem SUP ab paddle und er mit dem Boot nach einem Ankerplatz Ausschau hält. Nach einigen Meilen fanden wir dann auch einen perfekten Ankerplatz für die Nacht: Gut geschützt vom Wind hinter den Klippen mit sandigem Grund für den Anker.

Lanai Paddling

Wir schlugen also unser Camp auf und genossen den Sonnenuntergang mit lecker Bierchen und Teryaki-Hünchen vom Grill. Besser geht’s nicht mehr.

Der zweite Tag ist schnell erzählt:

Schon im Morgengrauen, nach einem Kaffee ging die Reise dann weiter. Phil war Feuer und Flamme wenn es um Fische ging und hatte schon all seine Ruten an Deck gebracht. Die Fischgründe hinter Lana’i sollten besonders reich sein. Wir zogen also unter Motor 4 Fischköder hinter uns her und fuhren alle guten Stellen ab. Leider biss aber kein Fisch an, Phil meinte das wäre die Schuld der Köder und wechselte schnell alle aus. Wir fischten für gut 15 Meilen, fingen aber trotzdem nichts. Für Phil war der Fall klar: Wir standen zu spät auf, der Mond war zu hell in der Nacht, die Gezeiten falsch, die Strömung zu stark und was es alles sonst noch so gibt. Ich meinte, die Fische waren einfach nicht in der Laune und hatten keinen Bock anzubeissen. Einem alten Surfer und Fischer wie Phil reichte dieser Grund aber bei weitem nicht. Was soll’s wir waren ja schon fast zu Hause. Fisch oder nicht Fisch: Stand Up Paddeln auf der Rückseite von Lana’i war eine der besten Dinge, die ich je gemacht habe.

Text Editor: Sonja Ceri





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