SUP Industry Reality Check

Das SUP Jahr 2017 ist schon fast vorbei, es ist also Zeit Bilanz zu ziehen. Wir fangen in dieser 2-Teiligen Serie erst mit der SUP Industry an, danach widmen wir uns dem SUP Renn- und Surfsport.

SUP_Talk_paddleexpo2013
SUP Forum anno 2013 an der PADDLEepo mit v.l.n.r: Mike Jucker, Carsten Kurmis, Jan Holstein, Corran Addison, Peter Bartl. Was hat sich geändert in den letzten 4 Jahren?

 

 

Eben kam bei uns das SOURCE Mag ins Haus geflattert. Ein Actionsport B2B Magazin welches wir seit Jahren sehr schätzen, wer in irgendeiner Weise in der SUP Brache tätig ist sollte sich dieses Magazin abonnieren.

In der neusten Ausgabe der SOURCE fühlt Redaktor David Bianic der SUP Industry auf den Zahn. Wir haben den Artikel für Euch gelesen und ein paar Highlights heraus gepickt und erlauben uns das ganze zu kommentieren.

Fangen wir da an wo sich die internationale SUP Branche trifft: Die PADDLEexpo in Nürnberg. SUP macht mittlerweile 30% – 40% der Messe aus, laut Horst Führsattel. Zu beachten dabei ist, dass viele Kajakhersteller auch in der SUP Branche tätig sind. Prominentestes Beispiel hier ist Corran.

Das grosse Thema: Inflatable oder Hardboard

Ohne Inflatables gäbe es in Mitteleuropa wohl kein SUP, da ist man sich einig und vor ein paar Jahren war das Hardboard kaum ein Thema. Darin sehen wir auch den Grund warum der iSUP Markt in Deutschland mittlerweile gesättigt ist.

C4_Waterman_isup
2012 iSUP Pionier C4 Waterman komplett vom Markt verschwunden. Was lief da falsch?

 

Dem Bericht der SOURCE ist zu entnehmen das viele iSUP Hersteller auf ein Ziel hinarbeiten: Das Inflatable SUP soll sich auf dem Wasser wie ein Hardboard verhalten.

Viele „no name“ iSUP Brands haben den Markt in den letzten Jahren mit billigem Material geflutet. Etablierte iSUP hersteller treten dem entgegen indem man auf Qualität, Inovation und somit quintessenziell auf steifere i-Boards setzt.

Bei SIREN hat man ein System entwickelt das sich PFT Belt System nennt. Dabei läuft ein Band um das ganze Brett (Deck und Unterschiff) welches wenn das Board aufgeblasen ist, das Brett sehr steif macht. Bei INDIANA hat man ein ähnliches Rezept, hier wird ein 10cm breiter Faserstreifen auf dem Deck verbaut und am Unterschiff ein Streifen aus Dyneema. Mit dieser Technik wird das Brett steifer ohne, dass man auf schwerere Materialien zurückgreifen muss.

Eine weitere Lösung ist das von Starboard pendente Patent „Airline“. Hierbei wird ein Kabel aus Aramid an der Nose im Brett befestigt welches bis zur Finnenbox läuft. Das Kabel ist aber etwas kürzer als das Board. Wenn das Brett dann voll aufgepumpt ist, dann wird das Brett durch den Zug des Kabels steifer.

Dies sind nur 2 Beispiele aus einer Reihe von verschiedenen Marken die ihre iSUP Kollektion weiter verbessern um sich so von der wachsenden Konkurrenz ab zu heben.

Mit der Arbeit und den Materialien die in die Entwicklung neuer Technologien geht um iSUPs steifer zu machen (und somit näher an die Performance eines Hardboards bringt), werden iSUPs auch teurer und sind nicht mehr weit von der Preisklasse der Harboards entfernt. Die Leute erwarten von den iSUPs eine ähnliche Performance wie von einem Hardboard, so der logische Schluss den man bei SIC zieht.

Bei Fanatic hat man schon erkannt, dass wenn die Leute mit SUP vertraut sind und nun angefressene Paddler sind, man sich sehr schnell ein Harboard kauft. Dieser Trend zeichnete sich schon im Januar an der boot in Düsseldorf ab und wird auch von verschiedenen Branchenteilnehmern untermauert.

Eine ganz interessante Frage kommt hier in den Raum von Steve West bei mistral: „Ab wann hören wir auf unsere Energie in die Entwicklung von aufblasbaren Boards zu stecken die sich wie ein Hardboard anfühlen. Gerade wenn die Kosten-Nutzenanalyse nicht mehr stimmt. Wenn du ein Board willst das sich wie ein Hardboard anfühlt, dann kauf dir eins.“

Hier zu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen: Hardboards sind Hardboards und Inflatables sind Inflatables. Punkt um.

Wir vom Stand Up Magazin sind überzeugt, dass SUP als Leistungssport weiter wachsen wird. (Wenn auch etwas langsamer als erhofft.) Mit Entwicklung zum Leistungssport hin, wird auch die Nachfrage zu Hardboards weiterhin steigen.

Wir vom Stand Up Magazin raten unseren Lesern folgendes:

Bevor ihr ein Board kauf, überlegt Euch gut wofür und wie oft ihr Euer SUP gebrauchen werdet. Wenn ihr SUP als serösen Sport anschaut und mit Eurem Board auch trainieren wollt, dann raten wir zu einem Hardboard. Wer in die Welle will dann sowieso nur ein Hardboard.

Weekendwarriors und Gelegenheitspaddler kaufen sich ein aufblasbares SUP. Aber Achtung seid ihr einmal angefressen, dann wird Euer iSUP bestimmt nicht mehr Euren Erwartungen gerecht werden.

Ein weiterer Artikel zum Thema ist unser Bericht zur PADDLEexpo.