Stand-Up-Paddler befährt den gesamten Rhein mit einem Board aus Plastikflaschen

 

Foto-Eelke-DekkerDiese Aktion ist einzigartig: Der Niederländer Merijn Tinga (44), bekannt unter dem Namen „The Plastic Soup Surfer“ paddelt seit 1. Juni den gesamten Rhein, von der Quelle in Konstanz bis in den Hafen von Rotterdam hinunter. Das Board unter seinen Füßen besteht aus 630 Plastikflaschen und -verschlüssen. Insgesamt 1400 Kilometer Strecke muss er auf seinem SUP-Board aus Müll bezwingen. Anfang Juli will der Biologe die Nordsee erreichen und dabei jede Menge Plastikmüll aus dem Rhein gesammelt haben um die zehn größten Kunststoffhersteller zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Konfrontation
Allein aus dem Rhein werden pro Jahr circa 40 Tonnen Plastikmüll in die Nordsee gespült. Flaschen machten den größten Anteil aus, gefolgt von Tüten und Coffee-To-Go-Bechern. Während der 28-tägigen Expedition wird Tinga Plastikmüll aus dem Fluss sammeln. Tinga: „Den zehn Unternehmen, deren Müll ich am häufigsten im Rhein finde, werden wir am Ende meiner Aktion ein rechtliches Mahnschreiben schicken. Das kostet Geld. Dafür haben wir eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, an der sich jeder mit nur 5 Euro beteiligen kann. Wir brauchen 100 Leute für ein Mahnschreiben.” Er möchte die Hersteller dazu bringen öffentlich zu erklären, warum sie auf Kosten unserer aller Umwelt nicht an Alternativen zu den eingesetzten Verpackungen arbeiten.

Die Idee
Das Ziel der Kampagne ist es, so vielen Menschen wie möglich die Verschmutzung unserer Umwelt durch Plastikmüll vor Augen zu führen und somit ein verändertes Bewusstsein bei den Verbrauchern herbeizuführen. Den Führungskräften der Konzerne soll klar gemacht werden, dass in Zukunft billige Plastikverpackungen auf Kosten der Umwelt nicht mehr zeitgerecht sind.

Das SUP-Board
Das einzigartige Stand Up Paddle Board (SUP) wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Delft’s Science Center gebaut. Als Referenz für den Boardbau diente das Starboard Expedition mit 14 Fuss Länge. Das Board aus Kunststoff-Müll ist mit einem GPS-Tracker, Kameras, Solarzellen und einem UKW-Radio ausgestattet. Das Board kann nachts stabilisiert werden, damit man darauf schlafen kann. Merjin muss also nicht an Land gehen und kann seine Reise völlig autark umsetzen. Das SUP-Board aus Müll:

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Auf seiner Website http://plasticsoupsurfer.org kann man den Stand der Reise in Echtzeit und alle aktuellen News zu seinem Trip verfolgen sowie mit 5 Euro die Aktion unterstützen.

Die Reise
Merijn startete seine Expedition am 1. Juni 2017, hoch oben in den Schweizer Alpen, nahe der Rheinquelle. Er paddelt mindestens 6 Stunden am Tag um innerhalb von 28 Tagen die Mündung des Flusses zu erreichen. Insgesamt beträgt die Strecke 1400 km. Die Reise führt ihn über die Stromschnellen in der Schweiz und in Österreich weiter durch das weltberühmte Rheintal in Deutschland und Frankreich, bis er dann schließlich im Hafen von Rotterdam sein Ziel erreicht.

Engagieren kann sich jeder
Jeder der dem Plastic Soup Surfer bei seiner Kampagne unterstützten möchte kann mindestens 5 Euro spenden um die Kosten der gerichtlichen Mahnverfahren die im September beginnen werden zu decken.

Die Mission
Mit seinen Aktionen will Merjin als Plastic Soup Surfers das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Gefahren von Kunststoffabfällen wecken. Allein über den Rhein gelangen jährlich 40 Tonnen Plastik Abfall in die Nordsee. Kunststoff Verpackungen, die im Durchschnitt nicht länger als 20 Minuten benutzt werden aber danach für hunderte von Jahren im Meer nachzuweisen sind. Kunststoff zerfällt nicht oder korrodiert, er zerbricht in immer kleinere Teilchen. Teilchen die über unsere Nahrungskette früher oder später wieder auf unseren Tischen landen.

Jeder, vom Verbraucher über die Produzenten bis hin zu den Regierungen, sind verantwortlich und können etwas tun um die Menge an Kunststoffabfall in unseren Flüssen und Meeren zu verringern. Das Bewusstsein für dieses riesige Problem ist der Schlüssel für eine Veränderung. Hier scheitern die meisten Produzenten, indem sie nicht genügend Verantwortung für den Lebenszyklus ihres Produktes übernehmen. Einige Produkte wie zum Beispiel Mikroperlen sind so konzipiert worden, dass sie durch den Abfluss in unsere Abwässer gelangen. Diese sollten sofort verboten werden.
Das Problem ist dringend. Es gibt keine Zeit zu verschwenden.

Hier kannst du Martins Reise verfolgen und ihm auf seiner Mission gegen den Plastikmüll unterstützen: www.plasticsoupsurfer.org