Paris NAUTIC SUP Crossing mit Peter Bartl

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Peter Bartl in den Top 8 in Paris. Hier ist seine Geschichte:

Die erste Challenge, um bei einem der etabliertesten SUP Races in Europa dabei zu sein, beginnt bereits gut 2 Monate vor dem eigentlichen Renntag im Dezember . Ähnlich wie bei einem Rolling Stones Konzert sind alle Startplätze für das prestigeträchtige Rennen auf der Seine bereits wenige Stunden nach Eröffnung am ersten Tag ausverkauft und belegt. Im Gegensatz zu 40.000 Konzertbesuchern, die alte Opas rocken sehen wollen, sind die 400 offenen Startplätze natürlich nicht so zahlenintensiv, für ein SUP Race innerhalb Europas, das im Wintermonat Dezember stattfindet, aber auf jeden Fall bemerkenswert und erstaunlich.
Ich selbst reise am Freitag Abend mit dem Flugzeug nach Paris und bin fasziniert von diesem Leben, das die Stadt Paris ausstrahlt. Samstag Mittag geht es dann mit der Metro auf die Bootsmesse, wo die Registrierung stattfindet.
Erfreulich ist für mich die Präsentation des Skippers Meetings in englischer Sprache am Samstag Abend. Organisator Didier Laffite erklärt ausführlich den Rennablauf und Hergang für alle Stand Up Paddler, die sich entschieden haben, die Reise auf der Seine am darauffolgenden frühen Sonntag Morgen anzutreten.

Es ist Sonntag früh, ein beeindruckendes Bild bietet sich dem Zuschauer kurz vor 8 Uhr auf Höhe der französischen Bibliothek am Ufer der Seine. Mit Leash und Neoprenanzug bewaffnet warten wir alle stehend am Board auf das Startsignal. Die vordere Front beginnt zu paddeln, langsam setzt sich das gesamte Feld in Bewegung. Um eine mögliche Disqualifikation zu vermeiden, halte ich mich bei solchen Starts immer an dritter bis vierter Position auf und nie als erster. Nach gefühlten 20 Paddelschlägen ertönt nun wirklich das Signal, es war nur eine Frage der Zeit, und das Tempo wird erhöht, das Rennen über 13,5 km bzw. 9 km ist offiziell gestartet.

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Die Seine gleicht einem Raubfischbecken, neben den 400 Startern, die gleichzeitig lospaddeln, setzen sich auch 2 Veranstalterboote mit gutem Speed in Bewegung, kleine Wellen bewegen sich in allen Richtungen, ich komme gut weg und kann das hohe Anfangstempo mitgehen. Aufgrund der extrem unruhigen Bedingungen entscheide ich mich gegen den Anschluss im Draftzug der schnellsten und für einen einsamen Weg.
An der Spitze kann sich der Franzose Titouan Puyo gemeinsam mit Casper Steinfath etwas absetzen. Die unruhigen Bedingungen kommen den beiden entgegen. Mitfavorit Kai Lenny schwächelt und hat, wie man später erfahren wird, Probleme mit einem vom Flug angeknacksten Board. Nach der Umrundung der Notre Dame Insel wird es etwas ruhiger und breiter am Fluss, dem Paddler bietet sich ein beeindruckendes Bild an Sehenswürdigkeiten, an der Freiheitsstatue und dem Eifelturm vorbei geht es Richtung Ziel. Auf dem letzten Kilometer kann ich einen leicht resignierenden Kai Lenny einholen und ihm davonziehen. Jeder in der Szene weiß, dass der junge Hawaiianer einer der schnellsten Paddler ist und hier leider unter Wert geschlagen wurde, als zweifacher BOP Sieger wird er es aber verkraften und locker wegstecken können.
Mit etwas über einer Stunde kommt der Sieger Titouan Puyo ins Ziel, gefolgt vom Dänen Casper Steinfath, Gaetan Sene (Fra), Eric Terrien (Fra) und Leo Nika (Italien).

Ich komme auf Platz 8 und bin einigermaßen zufrieden, so ist dies auf alle Fälle eine Position, wo man mit knapp 42 Jahren für die nächste Rennsaison drauf aufbauen kann.
Bei den Damen kann die Französin Celine Guesdon im Long Distance einen unangefochtenen Sieg einfahren vor Joanne Hamilton- Vale und Valerie Vitry aus Frankreich.

Nach einem feudalen Brunch im Microsoft Head Center und der Präsentation des neuen Kai Lenny Films geht es wieder zurück zum Messegelände, wo am Nachmittag das Poolrace stattfindet.
Gegen Kai Lenny ist für mich im Pool heute kein Kraut gewachsen, Kai scheidet aber im folgenden Heat gegen einen hochmotivierten Gaetan Sene aus. Im Finale setzt sich Casper Steinfath gegen Eric Terrien durch und kann auch den Overall Sieg klar machen, Der im Sprint und im Long Distance jeweils drittplatzierte Gaetan Sene kann sich overall noch vor Titouan Puyo setzen.
Bei den Damen gewinnt Celine Guesdon auch overall (Fra) vor Joanne Hamilton- Vale (UK), Valerie Vitry (Fra) und Siri Schubert aus der Schweiz.

Bei den Juniors kann sich der Deutsche Ole Schwarz vor Jean Letourneur und Tom Auber (beide Fra) setzen und gewinnt souverän die Overall Wertung.

Im Rückblick war das mittlerweile fünfte Nautic Paris SUP Crossing ein toll organisiertes Event, das für mich auch nächstes Jahr auf alle Fälle am Kalender stehen wird.
Ein besonderer Dank gilt meinen Sponsoren im Jahr 2015 …JP- Australia, Killerfish, Quickblade, Munich-SUP, SUPSKIN, NP.

Peter Bartl
Österreich

Titouan-Puyo-Nautic-SUP-Paris-Crossing-2014Fotos: ©Nautic SUP Paris Crossing