SUP Festival Kemnade – NP German SUP Trophy

Sonntagmorgen, Weckruf um 8:15 Uhr. Es klopft an der Zimmertür des Racedirectors. „Bitte Beeilung, ihr Fahrzeug auf dem Hotelparkplatz steht gleich unter Wasser“. Das Ruhrgebiet wurde vom 7. auf den 8. September von heftigen Unwettern heimgesucht, die schlagartig den Sommer beendeten. Noch zum Auftakt am Freitag konnte Veranstalter Dirk Heemann (blue:beach) etwa 30 SUP-Paddler zum „Night Ride“ über etwa acht Kilometer bei hochsommerlichen 30 Grad begrüßen. In kurzer Hose und dünnem Hemd ging es von Witten auf der spiegelglatten Ruhr den Fluss abwärts bis zur Schleuse bei der Burgruine Hardenstein, wo beim Boxenstopp Kaltschalen, rockige Livemusik und angeregter SUP-Talk die Tour unterbrachen. Nach dem Einsetzen hinter den Schleusentoren ging’s dann bald in den Kemnader See über, allerdings verirrte sich der eine oder andere in der Dunkelheit in die doch recht zahlreichen Seekrautfelder. Eine chillige „After Tour-Party“ an der Surfstation WestUfer, vorbereitet von Mareike, Basti & Team, ließ schon mal den ersten Tag (Nacht) entspannt ausklingen.

Und dann kam der Regen. Das Wetterradar verhieß am Samstag Wasser, Wasser, und nochmal Wasser. Doch nach einer Stunde war der Spuk vorbei. Die Aussteller Mistral, NP, JP-Australia, RRD und Starboard durften trocken aufbauen, die Veranstalter „Hemi“, Basti Bücking und Racedirector Alois Mühlegger begrüßten die knapp 50 Paddler und los ging’s mit Sprint Race auf dem M-Kurs um die drei Bojen. Wieder wie im seit dem Tourstopp in Berlin eingeführten Auf- und Abstiegssystem bei den Herren, wo jeder dreimal antreten darf, während die zehn Damen mit Vorrunde und kleinem sowie großem Finale zweimal beim Sprint aufs Wasser gingen.

SprintRaceRampenstart_CopyrightEddieWagner

Wie immer fanden sich in der dritten Runde, die vier Leistungsklassen paddelten dann die Endplatzierungen aus, die bekannten Namen vorne und auf dem Treppchen ein. Super-Sprinter Kai- Nicolas Steimer gewann souverän vor Drachenboot-Paddler Peter Weidert und Allrounder Carsten Kurmis. Dass Noelani Sach sich die Damenwertung sicherte, kann nicht als Sensation gewertet werden, allerdings war der vierte Platz von Favoritin und Deutscher Meisterin Sonja Duschek eine ungewollte Überraschung. Ein Sturz an der zweiten Boje beendete die langanhaltende Siegesserie.
Extrem spannend gestaltete sich auch das Kids Race, die achtjährige Laura Duschek und der 12-jährigen Maui Sach gaben unter den Anfeuerungsrufen ihrer Fanclubs alles, im Endspurt schob Laura den Bug ihres iSUPS als Erste der sieben Kids über die Zielline. Urkunde und eine Siegerpizza waren der Lohn für engagiertes Paddeln. Ein lustiges Staffelrennen mit spektakulären Fahrerwechseln an der Rampe beendete den ersten Tag.

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Kaum war dies zu Ende öffnete der Himmel wieder seine Schleusen – noch vor der Riders Party im chilligen blue:beach – und ließ auch während der Nacht nicht nach. Der Racedirector sicherte noch knapp sein Auto vor der Überschwemmung im Lottental, traf pünktlich zum Auslegen der Bojen für das Long Distance am Kemnader See ein, wo der Käpt’n von der DLRG schon im Boot wartete. Das Hochwasser der Ruhr schob zum Kraut auch noch ’ne Menge Holz und sonstigen Unrat in den See, eine freie Zone für den Kurs zu finden gestaltete sich als äußerst schwierig. „Bitte Seegrasfinne montieren“ lautete der Aufruf beim Skippers Meeting für die 7,3 Kilometer lange Strecke. Kurz nach dem Start zog das Duo Steimer/Weidert davon, mehrmals gab’s Führungswechsel, aber auf dem vorletzten Schlag ins Ziel verschärfte der erfahrene Kanute Weidert auf seinem 12’6“er das Tempo, Steimer auf dem längeren Mistral M2 Race musste abreißen lassen. Da aber beide in getrennten Klassen an den Start gingen, konnte sich jeder als Sieger fühlen. Ähnlich verlief auch das Duell bei den Damen zwischen Duschek und Sach, auch hier zog im Finish die Erfahrene davon und ließ dem Nachwuchstalent keine Chance.

StartLongDist_CopyrightEddieWagner

Bemerkenswert war die Leistung von zwei 12-jährigen Teilnehmern, Milanka Linde und Maui Sach duellierten sich unter dem Beifall der Zuschauer fast bis zur Zielline – auf der dritten Runde begleitet von ihren Papas, die immer mal wieder die Finnen vom Kraut befreiten.

Einige von Dirk Heemann wortgewaltig kommentierte SUP-Polo-Matches und die Siegerehrung rundeten die gelungene Premiere ab, wo sich das grüne Ruhrgebiet mit viel Platz, perfekter Infrastruktur und gelungener Orga für das zweite SUP Festival Kemnade am 23./24. August 2014 empfahl. Ulla Svoboda von Mistral-Importeur Sport Vibrations brachte es auf den Punkt: „Premiere gelungen, wir sind auch im nächsten Jahr wieder dabei.“ Und da auch am restlichen Sonntag der Wettergott die Schleusen geschlossen hielt, brachte der Racedirector sein Fahrzeug trocken nach Hause.

Resultate Long Distance Herren 12’6″

1. Peter Weidert
2. Stephan Gölnitz
3. Frithjof Sach
4. Carsten Kurmis
5. Simon Post
6. Giamatteo Cau
7. Marcin Kokusz
8. Hein Droste
9. Andre Zeglin
10. Rachman Djajakusuma

SiegerHerrenOverall12_6_CopyrightSup-Special

Resultate Long Distance Herren 14′

1. Kai-Nicolas Steimer
2. Frank Gondek
3. Colori Schilling
4. Stephan Breuing
5. Alexander Kirsch
6. Christoph Lerch
7. Jörg Pannhorst
8. Thomas Laurenz
9. Oliver Nussbaum
10. Kurt Ruoss

SiegerHerren_GrandmOverall_14_0_CopyrightSup-Special

Resultate Long Distance Damen

1. Sonja Duschek
2. Noelani Sach
3. katrin Degenhardt
4. Petra Estorff
5. Kerstin Strohsal
6. Corinna Kopp
7. Jana Feiden
8. Malanka Linde

SiegerDamenOverall_CopyrightSup-Special

Resultate Sprint Race Herren

1. Kai-Nicolas Steimer
2. Peter Weidert
3. Carsten Kurmis
4. Marcin Hokusz
5. Frithjof Sach
6. Andre Zeglin
7. Stephan Gölnitz
8. Hein Droste
9. Gianmatteo Cau
10. Frank Gondek

Resultate Sprint Race Damen

1. Noelani Sach
2. Lena Winkelmann
3. Katrin Degenhardt
4. Sonja Duschek
5. Corinna Kopp
6. Jana Feiden
7. Petra Estorff
8. Lea Zimmermann
9. Kerstin Strohsal
10. Milanka Linde