Sonni Hönscheid nach dem Molokai2Oahu – Interview

Sonni Hönscheid hat an diesem Sonntag am Molokai2Oahu Stand Up Paddel Rennen Deutsche SUP Geschichte geschrieben und ihre Nation auf die Internationale SUP-Landkarte gesetzt.

Das Sonni eine Toppaddlerin ist hat sie schon an verschiedenen Rennen in Europa unter Beweis gestellt. Einen Platz in den Top-Ten sollte ihr eigentlich auch sicher sein, auch die Top-Five waren in greibarer Nähe, aber einen Platz auf dem Podest, noch vor der „Queen of Downwind“ Andrea Moller, kam einer Sensation nahe.

Nach dem erfolgreichen Rennen wollte ich 48 Stunden nach dem Rennen nochmals bei ihr nachhacken und sehen ob sie sich ihrer Leistung schon bewusst ist.

Hallo Sonni, erst Mal nochmals herzliche Gratulation zu Deiner Leistung. Das war eine Sensation was Du am Sonntag geleistet hast.

Vielen Dank.

Jetzt aber erstmal zum Anfang: Was für ein Gefühl hattest Du als Du da am Start auf deinem Brett gesessen hast? (Anm. Sonni paddelte das Rennen zum ersten Mal Solo)

Ich wollte einfach die Herausforderung überstehen. Ich konnte es kaum realisieren, dass es nun los ging nach so langer Vorbereitungszeit, das Ganze lief irgendwie wie ein Film vor mir ab. Ich war natürlich schon auch etwas nervös und war mir nicht sicher was mich da draussen auf dem Meer erwarten würde.

Fünf Stunden paddeln ist ja eine echte Ansage, wie gehst Du das mit der Zeit um? Hast Du Zeit was zu essen?

Ja ich machte 3-mal einen kurzen Stop und setzte mich auch mal kurz auf das Brett um eine Banane zu essen. Ich hatte auch eine Enery-Gel dabei von meinem Kollegen Ansgar auf Fuerte, das half auch sehr gut (Anm: Ansgar macht eigenes Energy Gel namens Screto del Sur)

Man liest immer wieder von Mentalerstärke gerade im letzen viertel des Rennens, wie war das bei Dir als Koko Head dann zu sehen war?

Ich dachte irgendwie ich komme nicht mehr vorwärts, um Koko Head ist viel Strömung. Bei vielen Rennen, kommt mir oft der Gedanke irgendwann wo ich mich frage warum ich da ganze eigentlich mache, aber interessanterweise kam mir dieser Gedanke auf den 32 Meilen kein einziges Mal. Meine Crew auf dem Boot war auch super, die feuerten mich immer wieder an.

Wußtest du wo du stehst im Laufe des Rennens.

Nein keine Chance da was mit zubekommen, was auch ganz recht ist weil man das Rennen ja für sich macht. Zugegebenermassen habe ich aber schon auch mal über meine Schulter gekuckt um zu schauen ob da nicht ein anderes Mädel hinter mir ist. Aber Chris auf dem Boot hat mir dann immer zugerufen das nicht zu machen und hat gesagt dies wäre mein Rennen. Aber eben, der Ergeiz packt einem dann doch.

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Sonni weis noch gar nicht, dass sie an 3. Stelle ist. Foto:©StandUpMagazin

Wann oder wo wurde dir bewusst, dass Du nur zwei andere Frauen vor dir hast?

Andrea entdeckte ich erst 5 Minuten vor Schluss. Ich musste gegen den Wind kämpfen auf dem letzten Kilometer, da sah ich Andrea und mir war klar, dass ich nicht so weit hinten war wie ich dachte.

Dann kam der Adrenalinschub?

Ja! (lacht) War schon krass ich paddelte über 5 Stunden und dann gewann ich den 3. Platz mit 17 Sekunden Vorsprung.

Zum Schluss zum Rennen selber: Haben dich die Resultate überrascht?

Na ja, schon ein bisschen, weil mir ja auch immer wieder gesagt wurde, dass gewinnen gegen Andrea unmöglich sei.

Ich denke aber wenn die Bedingungen anders gewesen wären hätte es auch anders werden zu können. Dieses Mal war es sehr auf Kraft und Ausdauer angelegt weil der Wind ja sehr schwach war.  (Anm. Viele der Locals hier sind echte Downwinderspezialisten.)

Wie sieht es aus für nächstes Jahr?

Gerade mein Resultat und die positive Erfahrung hat mich sehr motiviert wieder zu kommen. Ich dachte eigentlich das machst Du Einmal und dann kannst du es abhacken. Aber meine Crew und ich haben uns schon auf 2014 verabredet und wollen nun um den Titel kämpfen.

Ist dir eigentlich bewusst was Du für den SUP-Sport in Deutschland geleistet hast?

Im Moment kann ich es immer noch nicht glauben, aber ich hoffe sehr, dass ich was zum Sport beigetragen habe und den Leuten zeigen konnte das Ocean Paddling und Downwindrennen ein grosser Aspekt des Sportes sind. Ich hoffe einige Leute motiviert zu haben da auch mal mitzumachen und Ambitionen geweckt zu haben. Ich denke wir haben viel Talent in Deutschland.

Wie geht’s jetzt weiter?

Ich fliege am Donnerstag nach Sylt. Dann kommt meine Ausstellung im Kamphüs in Kampen auf Sylt vom 17. August bis zum 6. Oktober 2013. Dann werde ich wieder Flatwater trainieren und in Hamburg zum World Cup gehen.

Ist die nächste Sensation am „Battle of the Paddle“ schon vorprogrammiert?

(Lacht!) So gehe ich nie an einen Wettbewerb ran, ich gebe einfach mein Bestes und sehe was passiert?

Also wirst Du nicht über die Schultern kucken?

Wenns dann so ist werde ich schon über die Schulter kucken, aber mich selber und Druck setzen macht mich nur nervös.

Super Sache Sonni vielen Dank und nochmals herzliche Gratulation. Möchtest Du noch was anfügen?

Ja, ich möchte nochmals zu Ausdruck bringen, dass die Teilname an diesem Rennn alleine schon ein unterfangen ist und ohne die Hilfe anderer Leute nicht möglich wäre.

Ich bedanke mich darum bei meiner Familie, meinen Freunden, meiner Escort Boat Crew, meinen Hauptsponsoren SIC Maui, North Shore Fuerteventura, Bluesmiths und Capri Sonne die es möglich gemacht haben, dass ich an diesem Event Teilnehmen konnte. Und auch ein grosses Dankeschön an Dich Mike für die Unterstützung mit dem Stand Up Magazin und dieses Interview.

Oh cool vielen Dank, war mir eine Freude und Ehre an diesem Tag dabei zu sein.

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Sonni steht mit den ganz Grossen im Sport auf dem Podest. Foto: ©StandUpMagazin

Wer wissen will wie man für das Molokai2Oahu am besten trainiert liest den Bericht von Sonni hier.