SUP Ratgeber mit Peter Bartl

Peter Bartl ist Stand Up Paddler in Österreich seit der ersten Stunde. Schon um die Jahrtausendwende machte der Grazer von sich als einer der besten Flusssurfer Österreichs reden. Nun hat er sich voll und ganz dem SUP-Sport verschrieben und trägt seit einigen Jahren zur Entwicklung des Sportes in unseren Breitengraden bei.
Peter ist vor allem eine Kapazität auf dem Gebiet der Paddeltechnik auf Flachwasser und Fließwasser. Er lässt auch in diesen Sport sein Studium als Sportwissenschafter einfließen. Peter betreibt in Gosdorf in der Südsteiermark ein SUP Center. Er gibt ebenfalls SUP Instruktorenkurse bei sich in Gosdorf oder ist auf Reisen als SUP Instruktor für SUP Schulen unterwegs. Des Weiteren kann Peter von sich behaupten, das erste Buch in deutscher Sprache zum Thema Stand Up Paddling verfasst zu haben. Wir werden in Zukunft noch mehr von Peter hören und lassen ihn hier auf den nächsten Seiten gleich selbst zu Wort kommen.

Vorwort: (aus „Workbook-Trendsport Stand Up Paddeln“)

Als die Welt noch ein bisschen ruhiger und langsamer war, auf einer bekannten griechischen Insel in den späten Achtzigern, stand ich das erste Mal auf einem Board und paddelte aufs Meer hinaus. Man konnte diese Boards aus Plastik in Kajakform neben Tretbooten für ein paar Drachmen (ehem. griechische Währung) ausleihen, und gerade für uns Kinder war es ein Riesenspaß, neben der eigentlichen Verwendung als Paddelboard auch Gladiatorenkämpfe mit dem Paddel auszutragen, die ich gegen meinen kleinen Bruder Robert meist siegreich beenden konnte, ich war ja doch 6 Jahre älter. Den Preis, nämlich ein blaues Auge wegen fehlender Paddelabwehr, gewann aber er für seine Bemühungen. Ein paar Jahre später waren diese Bretter nicht mehr verfügbar, einfach ausgestorben, weil anscheinend die Nachfrage zu gering gewesen war. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich diese Teile damals schon als Trendsportgerät auserkoren, nur mich hat ja keiner gefragt.

Fast 30 Jahre später erobern nun Bretter, die für eingefleischte Wassersportler die Welt bedeuten, ganz Europa. Hersteller und Fabrikanten setzen auf den neuen Trendsport Stand Up Paddeln und starten mit unseren heutigen Möglichkeiten wie Internet und Facebook die Marketingmaschinerie.
Nur was ist heute anders als damals, dass ein solch langsamer und eigentlich eher
unspektakulärer Sport weltweit Aufsehen erregt in dieser galaktisch schnellen Zeit?
Oder vielleicht passiert dies gerade deshalb, weil unsere hoch entwickelte Bevölkerung dringend Dinge zur Entschleunigung benötigt und diese unterbewusst herbeisehnt? Für mich ist dieser Sport eine Möglichkeit, im Jetzt unterwegs zu sein, die Dinge so wahrzunehmen, wie sie sich uns präsentieren, nämlich in „Echtzeit“,
und um das manchmal vorhandene Stresslevel zu senken. Auch die Vielseitigkeit am Paddelboard ist unvergleichbar, kann man doch nahezu alles, was eine zumindest knietiefe Flüssigkeit enthält, befahren.
Peter_Bartl_SUP_im_FlussWarum SUP?

Mit dem SUP- Board besitzt du unglaublich vielseitige Möglichkeiten, Zeit und Spaß am Wasser zu verbringen. Egal, ob im größeren Ententeich hinter dem Haus oder am klaren See, auf wunderschönen österreichischen Flüssen oder in Wellenbergen vor der Nordküste von Hawaii, mit dem SUP Board bist du eigentlich immer gut bedient. Im Gegensatz zu den meisten Wassersportarten ist Stand Up Paddeln obendrein kaum von äußeren Bedingungen abhängig und auch für die ganze Familie geeignet. Und speziell der Anhang von so genannten Core-Sportlern (Windsurf- Wakeboard- und Surf-Junkies) hat endlich das geeignete Sportgerät zur Verfügung, dass auch für normal sterbliche Freizeitsportler geeignet ist. So können Frauen und Kinder der Hardcore-Männer auch selbst aktiv werden, anstatt nur die Zeit Buch lesend am Strand zu verbringen. Dasselbe gilt natürlich auch für „normale“ Männer von „Hardcore-Frauen“.

Ausrüstung und Entwicklung beim Stand Up Paddeln

Board:
Im mitteleuropäischen Raum gibt es sehr viele Wasserflächen, die aber nur sehr selten so groß sind, dass surfbare Wellen entstehen. So sollte das verwendete Material vor allem für Binnengewässer ausgerichtet sein. Das bedeutet, eine flache eher schmalere Outline mit gemäßigter Aufbiegung (Rocker) und einem kielähnlichen Bug, der das Wasser durchschneidet und somit einen ruhigen angenehmen Lauf und eine höhere Geschwindigkeit beim Paddeln ermöglicht. Klassische SUP Surf Boards aus dem Wellenbereich sind für Flachwasser nur bedingt geeignet und werden meist für die Anfängerschulung verwendet. Zum Wellensurfen ist die Aufbiegung vorne und hinten unbedingt notwendig, um ein Einspitzeln in der Welle zu verhindern, im Flachwasser wirkt so ein Shape natürlich eher bremsend und die meist breite Nose bremst bei der Geradeausfahrt, somit ist ein massiver Energieaufwand notwendig, solch ein Board auf Geschwindigkeit zu halten. Wellenboards benötigen auch gute Kurveneigenschaften, die auf Flachwasser meist nachteilig bemerkt werden, so schiebt das Board schon nach wenigen Paddelschlägen sehr stark zur gegenüberliegenden Seite. Auch das Volumen eines SUP Boards hängt stark vom Einsatzgebiet ab, so werden im Flachwasser meist immer noch viel zu kleine Boards verwendet mit teilweise unter 190 Litern. Für eine ungefähre Richtlinie kann man das eigene Gewicht mit dem Boardgewicht addieren und dies mit der Zahl 3 multiplizieren und erhält somit den ungefähren Auftrieb (in Litern), den ein SUP Board für die meisten Gewässer haben sollte.

 

Beispiel: Ich habe 76 Kilo, mein Board ca. 14 Kilo = 90 Kilo, x 3 = 270 Liter Auftrieb


SUP-Grundwissen: Der Basisschlag

SUP_Basisschlag_peter_bartl

 

Der Basisschlag ist der am häufigsten verwendete Schlag beim Stand Up Paddeln in allen Bedingungen. Technik: Das Paddelblatt wird weit vorne nahe der Boardkante ins Wasser gebracht, der untere Arm ist dabei nach vorne gestreckt, die Hüfte unterstützt diese Bewegung und wird dabei auf der Paddelseite leicht nach vorne gedreht. Um das Paddel möglichst weit vorne einzusetzen, kann der obere Arm in der Eintauchphase gebeugt werden. Die Knie bleiben leicht gebeugt, das Paddel wird nahe der Boardkante nach hinten geführt und auf Höhe der Ferse wieder aus dem Wasser gebracht. Nun führst du das Paddelblatt knapp über Wasser wieder nach vorne, und schon bist du bereit für den nächsten Paddelschlag.

Text: Peter Bartl – Fotos: Philip Platzer

Stand_Up_Magazin_cover_ErstausgabePeter Bartl ist viel am Reisen und gibt SUP-Kurse und Workshops in ganz Europa. Peter unterstützt das Stand Up Magazin seit der ersten Stunde mit seinem Wissen und Erfahrungen im SUP-Sport.

Den ganzen Artikel von Peter Bartl findet Ihr in unserer Erstausgabe des Stand Up Magazins mit vielen Tips und Tricks für die kommende Paddelsaison. Wer wissen möchte wo er unser Magazin bekommt kann sich hier informieren oder auch gleich hier bestellen.

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